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Ich erholte mich erstaunlich gut, obwohl man meinen könnte, dass ich immer noch total aufgelöst wäre und die Erinnerung an das Ereignis mich fertig machten. Allerdings sagte ich mir immer und immer wieder, dass das Entscheidende, dass er mich wirklich vergewaltigt hatte, gar nicht stattgefunden hat und ich daher ziemlich erleichtert sein konnte und tatsächlich half mir dieser Gedanke. 

Man könnte ebenfalls meinen, ich würde niemanden mehr an mich heran lassen, nicht einmal Mario, aber ich wertschätzte ihn jetzt nur noch um so mehr und war dankbarer denn je, dass ich ihn hatte. Ich brauchte ihn und das wussten wir beide und deshalb wurde es auch allerhöchste Zeit, dass ich endlich endlich nach Hause fuhr.

Ich hatte in der Tat noch zwei Tage gebraucht, wie ich vermutet hatte, aber jetzt ging es mir wieder bestens und ich war bereit wieder gut gelaunt und mit neuer Energie ins Training zurückzukehren. Als ich ankam sprang Nele mir entgegen, ''ohh mein Gott Süße! Es tut mir so leid! Wie geht es dir? Ich wollte dich besuchen kommen, aber Mario meinte, dass du Zeit für dich brauchtest und-'' sprudelte sie los, doch ich unterbrach sie, während ich lachte ''Nele,-'' fing ich an, doch sie war völlig unbeeindruckt und redete einfach weiter, ''Nele,-'' sagte ich nochmals, doch wieder hörte sie mir gar nicht zu, ''Nele'' schrie ich und erschreckte sie damit ein bisschen, was mich erneut zum Lachen brachte. 

''Mir geht es gut, wirklich, vielleicht sogar besser als jemals zuvor'' sagte ich, grinste sie an und lief dann in Richtung Kabine, ''hä? Wie jetzt? Muss ich der verstehen?'' fragte sie verwirrt und lief mir nach.

''Naja, mir ist durch die Sache klar geworden, dass ich Mario über alles liebe und dass er was ganz Besonderes ist. Die Sache hat mir gezeigt, dass Mario derjenige ist, mit dem ich mein Leben verbringen und alt werden will und dass er tatsächlich der perfekte Mann ist'' grinste während ich mich umzog. 

Sie staunte nicht schlecht, hatte aber immer noch Zweifel an der Ernsthaftigkeit, mit der ich versuchte ihr klar zu machen, dass es mir wirklich sehr gut ging. ''Hast du denn schon mit Mario gesprochen?'' fragte sie, ''nee, aber ich fahre gleich nach dem Training wieder nach Hause, endlich! Ich habe ihn richtig vermisst!'' sagte ich und schnürrte meine Schuhe zu, ''und er dich erst! Das glaubst du nicht '' sagte sie und lachte auch, als sie endlich begriff, dass ich es ernst meinte. ''Wie läuft's mit Marco?'' warf ich ein, ''gut, sehr gut soweit'' sagte sie und grinste mich breit an, ich schüttelte nur den Kopf, grinste zurück und freute mich natürlich sehr für die Beiden.

''Sarah? Kommst du mal bitte?'' rief Peter mir zu und winkte mich zu sich, ich nickte und trabte auf ihn zu, bevor ich damit anfangen konnte mich warm zu machen. ''Schön, dass du wieder da bist. Mario hat mir grob erzählt was passiert ist, als er dich entschuldigt hat. Es tut mir wirklich sehr leid was da passiert ist. Bist du sicher, dass du schon wieder fit bist?'' fragte er besorgt, doch selbst das konnte meine gute Laune nicht beeinflussen. ''Danke Peter, es ist wirklich lieb von dir, dass du dir solche Sorgen machst, aber die sind wirklich unbegründet! Mir geht es super!'' antwortete ich und sprühte förmlich vor Energie, ''dann freut mich das natürlich sehr. Aber falls du eine Pause brauchst oder so, lass es mich wissen und jetzt hopp hopp aufwärmen'' zwinkerte er und lächelte mich an, bevor ich dann auch schon mit dem Aufwärmen begann.

Das Training verlief sehr gut, denn bis auf am Anfang taten die Prellungen nicht sonderlich weh, so lange nicht der Ball dagegen flog und ich konnte den Stress der letzten Tage endgültig beseitigen. Peter lobte mich immer wieder und gab mir das Gefühl, dass er wirklich froh war, dass ich nun offiziell zur Mannschaft gehörte, seit dem meine Probezeit an meinem Geburtstag abgeschlossen war und ich den Vertrag unterschrieben hatte. Später ging ich duschen und fuhr dann endlich wieder nach Hause.

Als ich ankam schloss ich leise die Tür auf, denn Mario hatte ja keine Ahnung, dass ich kommen würde und außerdem sollte es eine Überraschung sein. Im Wohnzimmer und in der Küche war er nicht, deswegen schaute ich im Schlafzimmer nach, wo er dann total süß in seiner Bettdecke eingekuschelt lag und einen Pulli von mir in seinem Armen hatte.

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