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''Die Details können wir später klären, ich bitte Sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen, wir sind in wenigen Augenblicken auf dem Weg dort hin. Achja und bevor ich es vergesse, Ihr Freund möchte Ihnen unbedingt noch etwas sagen'' sagte der fremde Mann bedrückt. 

Ich lauschte seiner Stimme und konnte durch das Rauschen in meinen Ohren kaum noch etwas hören, ''Schatz, ich- ich liebe dich. Bit-te verzeih mir'' hörte ich Marios zerbrechliche, leise und schwache Stimme sagen, die mit jedem Wort immer und immer leiser wurde und mehr klang wie ein Röcheln als alles andere.

Die Gänsehaut die ich bereits hatte wurde noch stärker und tat richtig weh! Ich weinte noch heftiger, er würde doch nicht etwa-? ''Ich liebe dich auch, so sehr!'' schluchzte ich laut und sprang aus meinem Bett, wobei ich mir beinahe alle Knochen brach, da ich ausgerutscht war. ''Es tut mir leid, aber er ist inzwischen bewusstlos geworden'' sagte der Mann, nachdem ich Marios ''ich liebe dich'' erwidert hatte. Bewusstlos? Es musste also echt total schlecht um ihn stehen und ich machte mir irgendwie Vorwürfe und vor allem sehr sehr große Sorgen.

Wir legten auf. Sofort rannte ich zu meinem Kleiderschrank, bevor ich zitternd irgendwelche Klamotten griff und danach fast vor Hektik die Treppe runter fiel. 

"Dad'' schrie ich heulend, ohne etwas zu sehen, da meine Tränen meine Sicht verschleierten, ''bitte fahr mich sofort ins Krankenhaus!''. Gleichzeitig rief ich Astrid an und versuchte meine Schuhe anzuziehen, wobei ich ihr dann aber total verheult auf die Mailbox quatschen musste, da sie nicht heranging. 

''Oh Gott, was ist denn passiert?'' fragte mein Vater schockiert, griff sich schnell seine Jacke und rannte mit mir zum Auto. Selber hätte ich jetzt auf gar keinen Fall fahren können, ''Mar...rio ha- hatte ein-en Un-Unfall und jetzt-zt ist er bewusstlos'' schrie ich, ''aber ihr habt euch doch gestritten und er dich betrogen?'' meinte er während er aus der Einfahrt fuhr.

''Das ist mir gerade scheiß egal! Ich liebe ihn und er braucht mich jetzt. Ich muss wissen wie es ihm geht. Und nur weil er mich vielleicht betrogen hat oder auch nicht betrogen hat, heißt das doch nicht, dass ich ihm nicht irgendwann verzeihen könnte oder ihn nicht mehr lieben würde oder dass es mir egal wäre, wenn ihm irgendwas passiert! Er gehört doch zu mir!'' sagte ich, während mein Vater kaum ein Wort verstand, ''ihr seid für einander bestimmt Schatz, das weiß ich. Hoffentlich geht's ihm gut'' nuschelte er, während er versuchte mich zu trösten.

Die Fahrt dauerte ewig, Sekunden dauerten wie Stunden. Es konnte gar nicht schnell genug gehen und noch bevor mein Vater einen Parkplatz gefunden hatte, sprang ich aus dem Auto und lief verheult in das Krankenhaus.

''Tschuldigung, wo ist hier die Notaufnahme?'' fragte ich eine Frau am Empfang, sie schaute mich mitleidig an, ''den Gang runter und dann rechts'' sagte sie und zeigte in die besagte Richtung. ''Danke'' sagte ich und lief eilig in die mir besagte Richtung, knallte dabei in einen Mann, entschuldigte mich kurz und rannte weiter.

Ich setzte mich auf einen Stuhl in dem Gang und versuchte erst mal mich ein bisschen zu beruhigen. Plötzlich ging eine Seitentür auf und einige Rettungshelfer fuhren eine Liege herein, ebenfalls total hektisch. Ich sprang auf und starrte auf die Liege und tatsächlich, es war Mario der auf der Liege lag, regungslos, blutig und blass. 

Mir wurde schlecht. Das konnte alles doch unmöglich wahr sein. ''Was ist denn bloß passiert?'' sagte ich hysterisch und hielt mir die Hände vor den Mund, während mir noch mehr Tränen über das Gesicht rannen und ich einen erstickten Schrei voll Schmerz ausließ. 

Als Nächstes kam eine weitere Liege herein, das musste der andere Verletzte sein, der irgendwie noch schrecklicher aussah. Ich musste mich an die Wand lehnen, weil ich mir sicher war, dass meine Beine mich ansonsten nicht mehr tragen würden. ''Sie sind?'' fragte der Mann, von dem ich der Meinung war, ihn am Telefon gehört zu haben.

Dein Schuss in mein Herz ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt