Dein Schuss in mein Herz ♥

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Marios Sicht:

Warum glaubte Sarah mir denn nicht? Irgendwie verstand ich sie ja schon, aber es tat einfach nur weh sie so zu sehen, so verletzt. Aber was noch mehr weh tat war, dass sie mir nicht glaubte, nicht glauben konnte. War unsere Beziehung nun am Ende? Wegen Nichts? Ich würde es mir nie verzeihen! Aber wenn sie mich wirklich liebt, dann würde sie mir doch verzeihen, irgendwann. Oder? 

Mir war immer noch total schlecht, mein Kopf dröhnte. Langsam ging ich nach Hause zu meinen Eltern und fragte mich, wann ich Sarah wohl das nächste Mal sehen würde. Aufgeben kam für mich auf gar keinen Fall infrage, ich musste es ihr beweisen, dass zwischen mir und Alisa nichts war!

Hatte sie ihre Kette überhaupt um? Ich überlegte nochmal und rief mir die Situation von vorhin noch einmal ins Gedächtnis. Ach, das hatte ich mir sicher nur eingebildet, natürlich trug sie sie, wieso auch nicht? Sie liebt mich doch. Immer noch lief ich verzweifelt die Straßen entlang als ich endlich zu Hause ankam.

Sarahs Sicht:

''Ich hab eine Idee'' sagte Mo plötzlich strahlend zu mir, während wir das Geschirr vom Frühstück wegräumten. ''Achja? Da bin ich aber mal gespannt'' sagte ich leicht ironisch und merkte wie mir wieder einmal total schwindelig wurde. Reflexartig griff ich nach der Stuhllehne und hielt mich fest, als ich wie schon ein paar Mal zuvor plötzlich nichts mehr sah. 

''Sarah? Alles okay?'' fragte mich Mo, den ich für eine Sekunden nicht mehr sehen konnte. Ich schloss meine Augen und schüttelte meinen Kopf, in der Hoffnung, ich könnte wieder sehen und tatsächlich, wenige Sekunden später kam das Bild zurück. ''Ja. Ja, alles in Ordnung'' erwiderte ich schnell und schenkte der Situation weiterhin keine Beachtung, ''was ist nun deine Idee?'', ''lenk nicht ab, erzähl mir, was los war'', ''es war... nichts'', ''das glaube ich dir nicht! Mir kannst du es doch sagen'', ''Mo, mir war nur schwindelig, weiter nichts! Es geht mir gut'' versicherte ich ihm, ''hast du das öfter?'', ''manchmal'', ''wie oft?'', ''ich weiß es nicht, Mo. Manchmal eben'', ''mhhm'' machte er und schien seinen Gedanken ab diesem Zeitpunkt nach zu gehen.

''Also, was war nun deine Idee?'' fragte ich und schüttete mir Wasser in ein Glas, aber Mo gab mir keine Antwort und wischte gedankenverloren mit dem Lappen über den Tisch, ''ich glaube der Tisch ist jetzt sauber'' lachte ich und schüttelte den Kopf, aber wieder reagierte er nicht. ''Hallo? Mo? Bist du noch da?'' fragte ich und fuchtelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum, ''was? Jaja, seh ich auch so'' meinte er und legte den Lappen auf die Spüle.

''Wo warst du nur wieder mit deinen Gedanken?'' wollte ich wissen und sah ihn erwartungsvoll an. Er holte Luft um etwas zu sagen, sagte aber doch nichts. Das wiederholte er noch 3 mal ohne etwas zu sagen, ''jetzt sag schon! Mir kannst du es doch sagen'' äffte ich mit einer ihm ähnlichen Stimme nach, ''ich will wirklich jetzt nichts falsches sagen oder so, aber könntest du vielleicht schwanger sein?''. 

Baaam. Das war wie ein Schlag ins Gesicht, obwohl ich selbst mit dem Gedanken schon gespielt hatte.  ''Nein! Das ist unmöglich!'' rief ich aus, sprang auf und schmiss dabei mein Glas um, sodass das restliche Wasser sich auf dem Tisch ausbreitete, ''Sarah, es tut mir leid!'' rief Mo mir hinter her, als ich schon auf dem Weg ins Badezimmer war. Ich knallte die Tür zu und schloss ab.

Nein, nein, nein. Das konnte gar nicht sein! Einerseits wäre es natürlich wunderschön mit Mario ein Kind zu bekommen, aber ich hatte meine Profikarriere gerade erst angefangen und überhaupt waren wir noch sehr jung. Klar, ich würde liebend gern eine junge Mutter werden, wenn Mario der Vater wäre, aber 20 ist echt noch viel zu jung! Aber andererseits wusste ich im Moment nicht, ob Mario mir über ein ganzes Jahr lang nur etwas vor gemacht hatte und ob er mir wirklich liebt. 

Im Prinzip wusste ich gar nichts, außer, dass ich vielleicht schwanger war. Ich ging zum Waschbecken und ließ mir kaltes Wasser über die Handgelenke laufen und dachte nach, wobei mir ein Weg zum Frauenarzt unumgänglich erschien, den ich wohl möglichst schnell hinter mich bringen sollte.