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Die Tage vergingen. Tag und Nacht verbrachte ich an Marios Bett im Krankenhaus, bis die Ärzte mich für einige Zeit nach Hause schickten, da ich kaum was gegessen und geschlafen hatte.
Allerdings konnte ich auch zu Hause nicht wirklich was essen oder schlafen und kehrte nach kurzer Zeit ins Krankenhaus zurück.

Mittlerweile war Mario schon seit 7 Tagen im künstlichen Koma, doch die Ärzte meinten, dass es ihm schon wieder besser ging.

Es gab also Hoffnung ihn bald aus dem Koma zurück zu holen. Marco und Nele kamen jeden Tag vorbei, sowie Marios Familie und mein Vater.

Auch Mo, Kloppo und andere Mannschaftskollegen schauten manchmal vorbei, aber eher unregelmäßig. Ihnen tat die ganze Sache sehr leid und hofften, dass wir bald wieder zueinander finden würden.

Zwei weitere Tage vergingen, als es an der Tür klopfte und mich aus meinem Halbschlaf riss. Ich schaute zuerst zu Mario und sagte dann, ''herein?'', der Chefarzt betrat das Zimmer mit einer Schwester. „Hallo, wie geht es Ihnen heute?'' fragte er, während die Krankenschwester die Tür hinter ihnen schloss. Ich zuckte bloß mit den Schultern, denn so lange es Mario nicht gut ging, würde es mir selbst auch nicht wirklich gut gehen.

''Wir möchten Ihren Freund jetzt gerne zurückholen, ich bitte Sie dazu das Zimmer für kurze Zeit zu verlassen''. Ich nickte, was für eine Erleichterung.

Ich schloss die Tür hinter mir und rief sofort Marios Familie an, die sich natürlich über die Neuigkeiten freute und sich direkt auf den Weg hier her machte.

Ein paar Minuten später, konnte ich endlich wieder zu Mario, ''es wird noch ein paar Augenblicke dauern, bis er völlig da ist, ich komme in einer halben Stunde noch einmal wieder, falls irgendwas ist, klingeln Sie bitte!'' bat mich der Arzt, bevor er aus dem Zimmer ging.

Ich setzte mich wieder auf den Stuhl, auf dem ich die letzten Tage gesessen und geschlafen hatte und wartete geduldig darauf, dass Mario endlich wach wurde. Wieder nahm ich seine Hand und gerade als ich in Gedanken vertieft war und darüber nachdachte, wie es gleich wohl sein würde, merkte ich, wie er sich bewegte.

Er stieß vor Schmerz einen kleines Geräusch aus, ''ganz ruhig, alles wird gut'' sagte ich leise zu ihm. Dann öffnete er langsam seine Augen, die sich zunächst an das Licht gewöhnen mussten, bevor er mich leicht anlächelte, ''ich... liebe... dich... Sarah!'' hörte ich ihn sagen, was ihm deutlich schwer fiel, aufgrund seiner beeinträchtigten Atmung.

„Ich liebe dich auch Mario! Ich hatte solche Angst um dich! Mach das nie wieder, hörst du?'' sagte ich erfreut, während mir ein paar Freudentränen über die Wangen liefen, ''versprochen... Aber..bitte hör auf.. zu weinen... du hast doch.. schon so viel... geweint.. die letzten.. Tage'' sagte er mit kleinen Unterbrechungen. ''Ich bin aber so erleichtert!'' erklärte ich und strich ihm über die Wangen, ''verzeihst du mir... denn?'' fragte er mühsam, ''natürlich verzeihe ich dir'' sagte ich nach einer kleinen Gedenkpause.

''Ich liebe dich'' sagte er wieder und drückte meine Hand, ''hast du schlimme Schmerzen?'' fragte ich und schaute ihn besorgt an, ''ja.., aber das geht schon!... So lange du... hier bist... ist alles in Ordnung!'' sagte er und lächelte ein bisschen, ''so schlecht kann es dir ja gar nicht gehen, wenn du schon wieder Späßchen machen kannst'' lachte ich und er lächelte ebenfalls. ''Das war gar kein Scherz'' sagte er ein bisschen beleidigt und ich lehnte mich zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben, ''danke.. dass du die ganze Zeit... hier warst'' sagte er, bevor der Arzt wieder kam und noch ein paar Untersuchungen machte.

Sie gaben ihm ein anderes Schmerzmittel und waren zufrieden damit, wie sich der Verlauf entwickelt hatte. Kurz nachdem der Arzt wieder weg war, kamen auch kurz Marios Eltern vorbei, die mehr als erleichtert waren, dass es ihm so weit wieder gut ging.

Dein Schuss in mein Herz ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt