Chapter 3~ escaping the dark

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Zayn’s POV

Noch nie hatte ich so eine Angst wie jetzt, eingeschlossen in der Dunkelheit. In einem Raum den ich kaum kannte.

Mein Herz schlug so stark gegen meinen Brustkorb, dass ich Angst hatte es könnte mir jeden Moment aus der Brust springen. Meine Augen waren weit geöffnet, um irgendwo ein bisschen Licht zu finden, aber ich sah nichts. Meine Ohren waren auf jedes ungewöhnliche Geräusch fokussiert, seit ich gesehen hatte was der Kater gemacht hatte. Aber alles was ich hörte war mein eigenes, aufgereges Atmen.

Ich schüttelte mich und spürte die Gänsehaut auf meiner gesamten Haut.

Hilf mir Gott.

Ich wusste, dass die Tür und die Treppenstufen irgendwo hinter mir waren. Sie konnten nicht allzu weit von mir entfernt sein, da ich gar nicht so weit in den Raum reingegangen bin. Jetzt musste ich nur ruhig bleiben und meinen Weg durch die Dunkelheit suchen.

Ich schluckte einmal um mich zu beruhigen. Hier ist niemand, außer Theos Geist. Und mir war bewusst, dass der Kater mich mochte.

Ein bisschen weniger ängstlich drehte ich mich langsam um. Meine Arme hatte ich ausgestreckt damit ich die Treppe oder die Wand fühlen konnte wenn ich sie erreicht hatte.

Ich hatte die Taschenlampe zuvor fallen gelassen und ich war mir sicher, dass ich sie nicht mehr finden würde.

Langsam fing ich an zu gehen, immer ein Fuß vor den anderen. Das Knarren der alten Holzdielen unter meinen Füßen hallte gemixt mit meiner aufgeregtem Atmung durch den Raum.

Fast da, ermutigte ich mich geistig. Ich musste das tun. Ich lief gegen ein paar Kartons, trat sie aber weg und bewegte mich wieder zurück um den eigentlichen Weg weiter zu gehen.

Und dann berührten meine Hände etwas. Ich atmete erleichtert aus. Ich hatte endlich die Wand gefunden.

Aber dann bemerkte ich, dass es nicht die Wand sein konnte. Eine Wand war nicht weich und warm.

Meine Hände wanderten an dem Objekt vor mir weiter nach oben. Es fühlte sich an wie Haut. Dann berührte ich die Haare von Jemandem.

Ich sog erschrocken Luft ein.

Ich berührte Jemanden.

„Buh.“

Eine Stimme hallte durch den Raum. Es war nicht lauter als ein Flüstern, aber laut genug damit ich es hörte.

Ich erstarrte. Was sollte ich nur tun? Ich stand in einem fremden und dunklen Raum mit einer Person.

Mein Herz setzte aus, als ich zwei Lichter wahr nahm. Sie waren fast auf meiner Augenhöhe, noch etwas tiefer.

Ich konnte meinen Kopf nicht von den beiden Flammen abwenden, es war als hätten sie mich unter Kontrolle.

Sekunde für Sekunde wurden die Lichter größer und letztendlich erleuchteten sie das was vor mir stand.

In dem flackernden Licht sah ich den Jungen, der kurz zuvor im Fernseher erschienen war. Der mit den blonden Haaren.

Sein Mund war aufgeschnitten, getrocknetes Blut hing um die Wunden. Mehrere Schnitte zierten seinen kompletten Körper. Die Flammen flackerten aus seinen leeren und ausgebrannten Augenhöhlen.

Auch wenn er keine Augen hatte, so wusste ich dennoch, dass er mich anstarrte. Das geschnittene Lächeln auf seinem Gesicht ließ es aussehen als würde er mich anlächeln. Vielleicht tat er das auch.

Langsam hob er seine blutende Hand und brachte diese näher an mein Gesicht.

Ich konnte mich nicht wegbewegen. Ich konnte mich nicht von seinem Gesicht losreißen. Ich konnte gar nichts machen, außer darauf zu warten, dass seine Hand mich berührte und mich wahrscheinlich umbringen würde.

Mein Herz hämmerte zum wiederholten Male gegen meine Brust. Ich konnte hören wie das Blut durch meine Ohren rauschte. Es war das Einzige, was ich hören konnte.

Seine Finger berührten fast meine Wange. Kamen näher und näher...

Und dann wurde wieder alles Schwarz.

Ich erwachte aus meiner Schockstarre und bewegte mich schnell ein paar Schritte zur Seite.

Und dann rannte ich nahezu vorwärts, wollte nichts anderes als diesen Raum hier zu verlassen.

Glücklicherweise fand ich die Treppen sofort. Ich kletterte die Stufen hinauf und schmiss mich gegen die Tür. Sie schwang auf und Licht blendete mich.

Schnell machte ich sie zu und verschloss sie, so dass der Junge nicht hinaus konnte.

Ich rutschte mit dem Rücken an der Kellertür hinunter und versuchte verzweifelt mich zu beruhigen.

Was war da unten bloß passiert?

Schwer atmend dachte ich über das Geschehene nach.

Erst fand ich heraus, dass meine Katze schon tod war. Ich hatte Angst bekommen und dann wurde alles dunkel. Meine Taschenlampe ging einfach so aus, obwohl die Batterien neu waren. Und dann stand da wahrhaftig ein verstümmelter Junge vor mir. Wie kam er da überhaupt rein? Wie konnte er mit all diesen Wunden überhaupt noch Leben?

Aber… Theo war nicht lebendig.

Vielleicht war der Junge wie mein Kater, vielleicht mochte er mich nur nicht so gerne wie Theo mich mochte.

Ich keuchte abermals auf, als ich realisierte, dass ich ihn schon einmal in meinem Haus gesehen hatte... Als ich in den Feldern malte. Es war keine Illusion gewesen.

Und das im Fernseher, als die Lichter verrücktspielten, ist er das auch gewesen?

Wahrscheinlich.

Mein Kopf schoss sofort zur Seite als ich eine Bewegung wahrnahm.

Theo saß weiter weg von mir auf dem Boden, er schaute mich mit einem zur Seite hin geneigten Kopf an, wie er es sonst immer tat.

„Du magst mich, oder? Du würdest mir nicht weh tun, richtig?“, fragte ich den Kater. Als würde er mich verstehen, hob er seinen faulen Hintern vom Boden, tapste zu mir herüber und rieb seinen Kopf an meinem Bein.

Ich beobachtete ihn lächelnd  und kraulte ihn hinter seinem Ohr.

„Ich mag dich auch Theo.“  

Dann stand ich auf. Ich brauchte Antworten.

Ich lief ins Wohnzimmer und erstarrte bei dem Anblick der bösen dreinschauenden blauen Augen.

Der gleiche Junge aus dem Keller stand da und schaute mich zornig an.

Er hatte keine Wunden mehr.

Plötzlich bewegte er sich schnell auf mich zu. Innerhalb weniger Millisekunden durchquerte er den kompletten Raum und erreichte mich.

Ich schloss meine Augen und schrie aus Entsetzen. Er wollte mich töten.

Ich wartete auf de Schmerz, doch alles was ich spürte war ein kalter Windzug der in mein Gesicht wehte.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen.

Der Raum war leer.

Ich war allein.

Ich sah mein Handy auf dem Tisch liegen und rannte schnell darauf zu, nahm es in die Hand und rannte aus meinem Haus. Ich hoffte der Junge verfolgte mich nicht.

Ich stand auf der Straße und entsperrte mein Handy, drückte schnell auf ein paar Knöpfe bis ich es an mein Ohr hielt.

„Hallo?“ Eine Stimme antwortete nach ein paar Sekunden.

„Louis? Du musst herkommen. Jetzt.“

The dead boy (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt