Vergangenheit soll ruhen - Kapitel 14

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Kapitel 14

Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben. ~ Albert Einstein

Elli
Als ich aus dem Gebäude nach draußen tritt, durchflutete die Sonne meinen ganzen Körper. Es war ein schöner Sommermorgen, wolkenloser Himmel und eine angenehme Luft. Draußen sowie in meinem Bauch flatterten die Schmetterlinge vor sich hin.
Heute um 20 Uhr bei mir - M. Ich grinste als ich die Nachricht las und steckte mein Handy schnell wieder weg, bevor Charlie es sehen konnte.
Als Aria um die Ecke stiefelte, hielt sie mir und Charlie einen Umschlag hin, grinste uns unehrlich an und klapperte auf ihren hohen Schuhen zurück zu ihren Freundinnen. Charlie und ich staunten nicht schlecht - das Wochenende lud sie uns auf ihren Geburtstag ein.
Die Woche verging schnell, Uni war entspannt, das Wetter war toll und ich wunschlos glücklich.

Samstag
Ich zuppelte meinen Jumpsuit, den Malik mir vor kurzem geschenkt hatte, nochmal zurecht, ehe ich die Tür ins Schloss fallen ließ und los ging. Die Musik hörte man schon von weitem, die Straße war voll sowie das Haus. Überall liefen halbnackte Mädchen herum, was ein komisches Gefühl in mir auslöste. Ich schüttelte mich einmal, schob das Gefühl beiseite und öffnete die Tür zum Haus. Zwischen der Menschenmenge entdeckte ich Malik, Mert und auch Charlie. Sie winkte mich zu ihr und ich schlängelte mich durch die ganze Masse. Malik saß dort ganz verspannt und lächelte mich gequält an. Ich ließ mich neben ihm fallen, begrüßte sie alle und lächelte in die Runde. Malik sagte den ganzen Abend nichts, Mert und die anderen waren total ausgelassen, nur er nicht. Gegen 1 Uhr morgens, stand Malik auf und zog mich hinter sich her, eine Treppe hoch, in ein kleines Schlafzimmer - Das Gästezimmer.
Er ging hektisch im Zimmer auf und ab und sah mich mit einem gequälten Gesicht an. Er fuhr sich einmal durch die Haare setzte sich auf das Bett und klopfte neben sich. Ich setzte mich neben ihm und schaute ihn nur fragwürdig an. Er lächelte noch einmal, bevor sein Lächeln schlagartig verschwand.
"Was ist das zwischen uns?", fragte er. Ich schaute ihn nur an und wusste ehrlich gesagt nicht was ich sagen sollte. Ich war in ihn verliebt, doch dass musste ich ihm nicht unter die Nase reiben. Schon damals als ich ihn das erste mal kennengelernt habe, hat alles in mir gekribbelt, sobald ich nur an ihn dachte. Doch was war ich für ihn?
"Elli, dass fällt mir nicht leicht, dir das zu sagen. Du weißt nicht viel über meine Vergangenheit doch ich denke das sollten wir langsam mal ändern..", setzte er an.
"Damals war ich ..", setzte er fort, doch durch ein hektisches Klopfen an der Tür hörte er schlagartig auf.
Als Malik die Tür öffnete, stand Mert grinsend vor der Tür - mit einem Mädchen im Arm. Malik zischte nur leise und schickte ihn wieder weg. Er knallte die Tür hinter sich zu, weshalb ich zusammen zuckte.
"Was wolltest du sagen?", unterbrach ich die unangenehme Stille.
Er schaute mich an und wieder auf den Boden. "Ich bin ein Arschloch Elli.", flüsterte er schon fast. Ich schüttelte meinen Kopf, das stimmte doch garnicht. "Ich habe Mädchen verarscht, mit Ihnen gespielt, mit ihnen geschlafen und sie dann eiskalt fallen gelassen!", er wurde immer lauter. "Das ist Vergangenheit, wenn ich dir nicht wichtig wäre, würden wir beide hier nicht sitzen.." sagte ich zitternd, meine Stimme war brüchig. Er schaute mich mit roten Augen an, stand auf und ging. "Es tut mir leid.", sagte er, ehe er die Tür hinter sich zu zog und mich weinend zurückließ.

Malik
Ich bog in die Seitenstraße ein, die mich zum kleinen Häuschen im Wald führte. Ich parkte meinen Wagen und setzte mich auf die Parkbank, die dort mitten auf der Wiese stand. Verdammt, ich hatte Gefühle für Elli, Gefühle die ich vorher noch nie für ein Mädchen hatte. Jedesmal, selbst wenn sie nur mit Daniel redete, war ich eifersüchtig, weil ihre Aufmerksamkeit nicht mir gehörte. Nur weil ich die ganzen Jahre ein Arschloch war, habe ich sie dort weinend zurückgelassen. Wie kann man nur so ein Weichei sein und sich verpissen, nur weil man solange keine Gefühle für jemanden hatte?
Ich setzte mich in Bewegung und öffnete die kleine Hütte, öffnete das Schloss von einem kleinen Tresor und holte mir eine Flasche Three-Sixty aus dem Minikühlschrank.

Elli
Als ich zuhause ankam, warf ich meine Schuhe in die Ecke und beobachtete mich im Spiegel. Meine Wangen waren schwarz von der verlaufenen Mascara.
Ich legte mich ins Bett und weinte noch eine Weile, ehe ich endlich einschlief.
Ich wurde von lautem Geklopfe geweckt. Ich schaute auf die Uhr - 3:23.
Ich öffnete die Tür und dort stand kein Geringerer als Malik. Ich ging einen Schritt zur Seite und signalisierte ihm, dass er eintreten konnte. Er erklärte mir, dass er ein Schisser ist, was eine Beziehung angeht, weil er solange keine hatte. Ich roch den Alkohol bis hier hin, doch der macht einen bekanntlich ja ehrlich. Als wir das geklärt hatten und bis dort hin viele Tränen geflossen waren, strich er sie mir mit seinem Daumen von der Wange und küsste mich.
Er wurde immer fordernder, zog meinen Körper auf seinen und ließ sich rückwärts ins Bett fallen. Ich spürte eine Beule in seiner Hose, grinste und streifte seine Hose nach unten. Nach langer Zeit, schliefen wir dann leicht verschwitzt ein - glücklich.

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