Traum oder Realität? - Kapitel 18

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Kapitel 18
Mut steht am Anfang des Handelns, Glück oder Pech am Ende.

Malik
.. und dann wachte ich schweißgebadet auf. Es war alles nur ein Traum. Ich hatte Elli nie wirklich betrogen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich Elli seelenruhig schlafend auf meiner Brust bemerkte. Sie hatte ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, dieser Anblick versprühte eine Wärme in meinem ganzen Körper.

Als ich mit Elli auf der Party erschien, war diese schon im vollen Gange. Ich traf die Jungs, mit denen wir damals chillten wieder und redete mit ihnen über ein paar Dinge die in den letzten Jahren passiert waren.
Mert hatte die lustige Idee 'Wahrheit oder Pflicht' zu spielen. Als wir alle in seinem Zimmer ankamen, saßen dort noch ein paar alte Freunde und Daniel. Charlie war zuhause, das wäre nicht der richtige Ort für sie und ihr noch ungeborenes Baby. Elli und ich setzten uns auf das Bett und schauten in die Runde.
Mert kam nach einer Weile mit einer Flasche und einem Mädchen im Arm wieder.
"Leute, ich weiß, es sieht und hört sich komisch an, aber das ist meine Freundin!". Ich lachte kurz, drehte mich um und das Lächeln war sofort wieder verschwunden - dort stand Maria.
Sie lächelte in die Runde bis sie bei mir ankam und ihre Fassung verlor. Sie begrüßte alle und setzte sich neben Elli. Elli machte mich mit Maria "bekannt" und sie zog die Show ihres Lebens ab, so eine gute Lügnerin.
Maria war dran, die Flasche zu drehen und eine Frage zu stellen. Die Flasche blieb bei mir zum stehen und Maria lächelte leicht. "Wahrheit oder Pflicht, Malik?" - "Wahrheit".
"Hast du jemals deine Freundin betrogen?".
Als sie diese Frage aussprach, platzte mir fast der Kragen. Ich beantworte die Frage mit einem "Nein!" und verließ das Haus.
Ich war kurz vorm ausrasten. Diese Schlange nistet sich in meinen Freundeskreis, will mit mir die ganze Zeit vögeln, dabei ist sie mit einem meiner besten Freunde zusammen.
Elli lief mir hinterher, packte mich am Ärmel und drehte mich zu sich. "Was ist bitte los mit dir?" - "Maria diese Schlampe ist los!", schrie ich ungewollt. Elli zuckte und kniff ihre Augen zu Schlitzen zusammen. "Wir fahren zu mir und dann erklärst du mir mal bitte was bei dir abgeht!".

Elli
"Sie ist die Sekretärin in meiner Firma. Sie hat angefangen sich heißer anzuziehen, damals war sie das absolute Mauerblümchen. Sie hat mich zu ihrem Geburtstag eingeladen und ich war so besoffen und kann mich an kaum noch etwas erinnern nur das sie mich in ihr Bett gezerrt hat und mit mir schlafen wollte. Ich bin abgehauen und habe die ganze Zeit nur an dich gedacht. Gestern Nacht hatte ich einen Traum, dass du mir einen.. naja ist ja auch egal, jedenfalls hat sie uns bei etwas gestört, sie hat geklingelt und mir dann einen runtergeholt. Ich will nichts von ihr, sie aber von mir. Sie lauert mir ständig auf und will andauernd mit mir schlafen. Mert verliebt sich in sie und sie nutzt das schamlos aus. Ich weiß das klingt komisch, aber wirklich, ich liebe nur dich!
Das war so heftig, dass ich heute morgen davon schweißgebadet aufgewacht bin. Ich hatte Gedanken wie, dass es scheißegal wäre, was ich dir angetan hätte, aber ich schwöre dir, dass war nur ein Traum!", sagte Malik. Ich war sprachlos. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und ich war verletzt. Dennoch hat er nie mit ihr geschlafen und das, obwohl er total betrunken war.
"Bitte sag doch was!", sagte er. Ich hielt meine Hand nach oben und signalisierte ihm, dass er leise sein sollte. Er fing an zu weinen, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und drehte sich von mir weg.

Als ich aufwachte saß Malik mit tiefroten Augen auf meinem Bett und starrte in die Ecke. "Ich brauche Zeit", sagte ich und sein Kopf drehte sich zu mir. Er nickte, stand auf und ging.

Malik
Als ich zuhause ankam, holte ich die volle Jack Daniels aus dem Keller und trank die Flasche aufeinmal leer. Ich rief Elli die ganze Zeit an und lallte ihr auf die Mailbox wie leid es mir tat, wie sehr ich sie liebte und noch andere Dinge an die ich mich nicht mehr erinnerte. Vor Wut warf ich die Flasche gegen die Wand, hob eine Scherbe auf und ließ sie gleich wieder fallen, da ich mich geschnitten hatte. Der Blutfleck auf dem Parkett wurde immer größer und das Bild vor meinen Augen immer schwummriger bis ich endgültig zusammensackte und weggetreten auf dem Boden einschlief.

"MALIK!", hörte ich jemand neben mir schluchzen. Ich öffnete die Augen und dort saß Elli. Als sie sah, wie ich meine Augen öffnete, fing sie an zu weinen und drückte meinen Körper an ihren. Ich strich ihr leicht über ihr Haar, lächelte kurz und kurze Zeit später war ich auch schon wieder eingeschlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich mit Boxershort in meinem Bett und Elli neben mir. Sie schlief tief und fest und hatte ihren Kopf wie sonst auch immer, auf meine Brust gelegt. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, was gestern passiert war, ich weiß nur, dass ich Elli alles erzählt habe und das sie eine Pause wollte. Alleine schon der Gedanke schmerzte und etwas zog sich in meinem Brustkorb zusammen. Ich konnte und wollte nicht ohne sie, da war ich mir hundertprozentig sicher.

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