Weißt du noch? - Kapitel 21

1.4K 56 2
                                    

Kapitel 21

Mert
Als ich mit nem fetten Schädel aufwachte, musste ich erstmal überlegen wo ich überhaupt war. Ich konnte mich noch an fast alles erinnern. Leider. Ich drehte mich auf die Seite, draußen war es immer noch dunkel, es war auch erst 3:45 Uhr. Ich hatte nur ne knappe Stunde gepennt. Malik lag schnarchend auf dem Sessel und ich mit halbem Bein unterm Sofa. Als ich mich aufrappelte, stieß ich die Flasche, die auf dem Boden stand, unter die Kommode. Es klirrte einmal laut, doch das weckte Malik zum Glück nicht auf.
Als ich aus der Tür trat, war es kühl und es tat meinem dicken Kopf echt gut. Der frische Wind wehte meine Gedanken weg und ich fühlte mich für einen kurzen Moment frei.
Ich lief vor mich hin, durch die Stadt, durch einen Park. Die grellen Lichter der Werbetafeln knallten mir ins Gesicht. Ausgelassene Leute kamen mir entgegen. Sie alle haben diese Probleme nicht. Ich bin ganz allein. Bevor ich mich versah, stand ich vor Arias Tür. Ich schaute nach oben, doch ihre Lichter waren aus. Ich stand dort eine ganze Weile. Mein Finger blieb jedes Mal wieder kurz vor der Klingel stehen. Inzwischen war es 4:52 und ich stand hier immer noch. Schlussendlich klingelte ich doch und es dauerte etwas, bis Aria den Türöffner betätigte. Ich lief das Treppenhaus hoch und als sie mich sah, verfinsterte sich ihre Miene, wurde aber schnell wieder weich und vertraut. Ich hatte Tränen in den Augen. Ich heulte. Vor ihr. Als sie das sah, lief sie auf mich zu und umarmte mich fest. Ich weiß nicht wieso, aber ich musste einfach mal heulen. Jedes Mal immer diesen starken Typen spielen, ist auf Dauer keine Lösung. Sie bat mich herein und wir setzten uns auf ihr Sofa und redeten. Redeten solange, bis wir beide einschliefen.

Als wir aufwachten, war es schon wieder abends und dunkel. "Dann können wir ja gleich wieder schlafen gehen!", lachte sie. Ich grinste. "Aber auf eine andere Weise", sagte ich. Sie lachte, schlug mich auf meine Brust. Ich hielt ihre Hände fest, sie versuchte sie zu befreien, scheiterte aber kläglich. Sie schmollte. Als ich ihre Arme hinter ihrem Kopf festhielt, mich über sie beugte und kurz vor ihrem Gesicht anhielt, atmete sie schwer, schaute mir in die Augen und machte keine Anstalten mehr, sich zu wehren. Ich grinste, ließ sie los und warf mich wieder in mein Kissen. Ich schaute an die Decke und überlegte was ich jetzt tun sollte. Sie lag immer noch wie ein Pfannkuchen neben mir und bewegte sich kein Stück. "Alles ok?", fragte ich. Sie nickte. Ich drehte sie auf die Seite, sodass sie mich anschauen musste. Sie versuchte, mich nicht anzuschauen. Nun zog ich sie auf mich und dann schaute sie mich endlich an. Sie hatte einen traurigen Blick aufgesetzt und lächelte schwach. "Das sollten wir nicht schon wieder tun, Mert". Ich verzog das Gesicht. "Warum nicht?", fragte ich. "Weil es dir nichts bedeutet. Mir schon."
Sie wandte ihren Blick ab und wollte aufstehen. Ich hielt sie fest. Sie versuchte sich wieder zu befreien, leider nur so stark, dass sie sich an meinem Schritt rieb und ich nicht anders konnte als zu stöhnen. Sie bemerkte dies und wollte nun noch schneller weg. "Bitte tu das nicht, Aria."
Sie schaute mich nicht mal mehr an. Sie ging zur Tür und öffnete diese. "Mir bedeutet es genauso viel wie dir!", rief ich. Sie blieb schnurstracks stehen und drehte sich um. "Ach, seit wann das denn? Gestern bist du doch auch einfach gegangen nachdem du mich gefickt hast. Ich versuche schon solange, deine Aufmerksamkeit zu bekommen, doch nie hast du dich für mich interessiert. Immer nur diese blonden Mädchen, die, die niemals einen Freund hatten und keine Ahnung vom Leben haben. Die kannst du vielleicht verarschen, aber mich nicht. Es bedeutet dir doch eh nichts!".
Diese Worte trafen mich sehr hart. Ich hatte nicht gelogen. Ich weiß nicht wieso, aber bei ihr habe ich mich zu Hause gefühlt. So war es nie mit Maria. Aria hat mir das Gefühl gegeben, etwas besonderes zu sein. Es sind keine 48 Stunden her, dass ich Single bin. Kann man sich nach so einer kurzen Zeit verlieben? War ich überhaupt wirklich in Maria verliebt? Nein.
Ich habe nicht nur mit Aria geschlafen. Ich habe mich sogar in sie verliebt. Obwohl ich sie immer gehasst hatte.

Malik
8 Uhr als ich schon wieder aus dem Schlaf geklingelt worden bin. Ich rappelte mich auf, streckte mich kurz und ging dann müde zur Tür. Dort stand Elli. Sie grinste mich an. Sie hatte ihre Haare offen, war leicht geschminkt und hatte einen hammer Jumpsuit an. Sie stand dort perfekt gestylt und ich wusste ich hatte etwas vergessen. Den Geburtstag ihres Vaters. "Ich wollte mich gerade fertig machen!", lachte ich leicht und schaute sie an. Sie verzog das Gesicht, sie wusste das ich lüge. Sie grinste kurz und warf sich auf mein Bett. "Geh mal unter die Dusche, Stinker. Ich warte hier, also beeil dich. Wir müssen eigentlich um 9 da sein."
Das warme Wasser tat mir gut. Ich trocknete mich schnell ab und rannte in mein Schlafzimmer, weil ich die frische Unterhose im Schrank vergessen hatte. Elli lag auf dem Bett, die Beine überkreuzt, angelehnt an der Bettlehne und war vertieft in eine Klatsch und Tratsch Zeitung. Gott wie ich die hasse!
"Wusstest du, dass..", fing sie an, legte die Zeitschrift beiseite und ihre Augen wurden größer. Jetzt grinste sie. Sie stand auf, ging einen Schritt auf mich zu und platzierte sich vor mir. "Wusstest du, dass wir noch ein wenig Zeit für was anderes hätten?", hauchte sie in die Nähe meines Ohrs bevor sie meinen Schwanz in die Hand nahm. Ich erschauderte kurz, und lehnte mich an die Wand. Sie grinste kurz, drehte sich um und zog das Rollo nach unten. Das Zimmer war nun dunkel und ich konnte nur schwer erkennen wo sie sich gerade befand. Ich hörte ihre High Heels auf dem Boden. Und dann bemerkte ich ihren Atem direkt neben meinem rechten Ohr. Ich reagierte schnell, drückte sie nach hinten, sodass sie auf das Bett fiel. Sie gab einen leisen Schrei von sich, weil sie das nicht erwartet hätte. Ich wusste, dass sie jetzt grinste. Ich stand dort immer noch im Dunkeln ohne Handtuch und schon bemerkte ich etwas weiches, feuchtes in meiner unteren Gegend. Ich grinste und stieß ein wenig härter zu. Ich wusste, dass es ihr gefällt. Ich zog mich zurück, drückte sie mit dem Rücken ins Bett und zog ihren Jumpsuit runter. Sie schickte mir jedes Mal Signale, heute war es der trägerlose Jumpsuit. Ich küsste sie zärtlich, streifte mit meiner Zunge bis runter zu ihrer Brust, und kam bei ihrem Nippel an. Sie stöhnte kurz und zog mich mit ihren Beinen näher zu sich heran. Ich war kurz davor in sie einzudringen bis ich hörte, wie die Tür aufging. Ich stand so schnell auf wie es ging und suchte panisch nach einem Bademantel oder einer Decke die ich vor mein bestes Stück halten konnte. Als ich fündig wurde, warf ich mir den Bademantel über, sagte Elli sie sollte sich nicht bewegen, genauso dort liegen bleiben und ich wäre sofort wieder da. Als ich die Tür hinter mir schloss, stand Daniel vor mir. "Sorry wollte dich nicht wecken, der Schlüssel steckte draußen, hast du wohl vergessen", sagte er. Ich versuchte zu lächeln, aber das gelang mir in dem Moment nicht. Ich hatte ne fette Latte unter dem Bademantel, die ich versuchte zu verstecken. Ich stand dort mit verschränkten Beinen. Daniel schaute an mir herunter und lachte. "Musst du kacken oder was ist los?". Ich nickte schnell. "Ja dann geh, ich chill mich ins Zimmer, gehe bisschen zocken." Ich versperrte die Tür, als wäre ich ein Schrank, den man nicht zur Seite geschoben bekommt. Daniel schaute mich fragend an. Dann grinste er. "Hast du ein Geschenk für mich oder wieso darf ich da nicht rein?". Ich schüttelte meinen Kopf. "Nicht ganz, eher eins für mich", sagte ich mit einem speziellen Unterton und hoffte er verstand es. Es dauerte kurz, bis sich seine Lippen zu einem stummen Oh formten und er lachte. Er hob die Hände unschuldig in die Luft, drehte sich um und zwinkerte mir noch einmal zu ehe er die Tür hinter sich zu zog. Ich atmete noch einmal durch, öffnete die Tür und musste auch gleich schon wieder grinsen. Elli hatte es sich bequem unter der Decke gemacht und ihr Jumpsuit lag auf dem Boden. "Ich habe Papa gesagt, du hast Probleme mit deinem Auto. Wir kommen etwas später zum Brunch". Sie zwinkerte, schob die Decke zur Seite und dort war ihr nackter Körper zusehen. "Keine Unterwäsche. Weißt du noch?". Natürlich. Als würde ich unsere Abmachung vergessen.

Green EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt