Maya - Kapitel 25

1.1K 46 1
                                    

Kapitel 25

Zwei Wochen später
Malik

Als ich endlich wieder zuhause ankam, war das erste was ist tat, meine Katze von meiner Nachbarin abzuholen. Sie hat sich liebevoll um Alaska gekümmert und ich überreichte ihr ein Geschenk, welches ich in Spanien gekauft hatte. Meine Eltern haben dort ein Ferienhaus und ich hatte spontan überlegt sie dort zu besuchen. Alaska freute sich sichtlich darüber, dass ich wieder da war.
Als ich den fetten Haufen Post auf meiner Küchentheke vorfand, stach mir ein Brief besonders in die Augen. "Einladung zu meinem Geburtstag. Hiermit lade ich dich herzlich zu meinem 26. Geburtstag am 24.08 ein. Sag Bescheid ob du kommen kannst. Lasse."
Ich musste grinsen, erst wollte er nicht feiern, doch er hatte sich doch umentschieden. Als ich auf mein Handy schaute, fiel mir das Datum besonders auf: 23.08. Ich erschrak und wurde panisch. Scheiße. Ich musste also gleich noch in die Stadt und ein Geschenk kaufen. Ich ging hektisch duschen, zog mich an und fuhr über die Autobahn in die Stadt.

Ich schlenderte durch die Innenstadt und überlegte mir, was ich für Lasse kaufen konnte. An einem Café blieb ich jedoch stehen und gönnte mir erstmal einen Kaffee.
Es war mal wieder schön alleine hier zu sein und nicht dieses blöde Gelaber an der Seite, einfach mal alleine durch die Innenstadt, dass war es, was ich wollte. Das Wetter war schön, die Sonne schien und die Temperatur war nicht so hoch, dass ich mich hätte braten lassen können.

Wenig später kam ich an einem Geschenkideen Laden vorbei. Im Endeffekt entschloss ich mich dafür, mit Lasse, Mert und Daniel, falls dieser sich drei Tage frei nehmen kann, zusammen nach London zu fahren. Lasse hat mal nebensächlich erwähnt, dass er die englische Kultur sehr interessant findet und sich unbedingt mal in einer Bar in London betrinken würde. Gesagt, getan. Die Dame an der Kasse packte mir die Box, in denen Flugtickets waren, noch schön ein, ehe ich bezahlte und den Laden verließ.

"Was hast du Lasse zum Geburtstag geholt?", fragte ich Mert am Telefon. "Ah ich weiß noch nicht, ich gucke gleich mal in der Stadt." - "Oh, da war ich gerade auch, musst dir dann irgendwann mal drei Tage frei nehmen, habe nen Flug nach London gebucht." - "Geil, dann bis morgen!", sagte Mert noch bevor er auflegte.

24.08

"Ich hole dich dann gleich ab ja?", schrieb ich Elli. Es war inzwischen 19 Uhr und in einer Stunde sollten wir da sein. Schon rief sie an. "Es tut mir wirklich leid, aber mein Vater ist krank und ich würde mich gerne um ihn kümmern. Ist das okay, wenn du alleine gehst?", sagte sie. Ich war leicht enttäuscht. "Schade, ich hätte dich gerne gesehen. Soll ich morgen vorbei kommen?" - "Ja das wäre schön. Viel Spaß, ich liebe dich!" - "Ich dich auch und pass auf dich auf", sagte ich.
Na super, dann also ohne meine Freundin.
Wenig später bei Lasse angekommen, war die Party schon im vollen Gange. Ich schaute auf die Uhr. 20:12. Die Party lief erst seit knapp 20 Minuten und schon ging es dadrin ab. Ich musste lachen. Lasse wusste wie man feiert. Als ich es endlich geschafft habe zwischen den tanzenden Leuten in die Küche zu gelangen, stand Lasse dort mit einem Jungen den er wohl von der Uni kannte. Er begrüßte mich und ich wünschte ihm alles Gute. Ihr hättet sein Gesicht sehen sollen, er hat sich so gefreut über das Geschenk. Er fragte mich, ob ich Lust hätte, das Geschenk oben in sein Zimmer zu bringen. Er gab mir den Schlüssel für sein Zimmer. Auf dem Weg nach oben begrüßte ich noch die beiden Mitbewohner von Lasse. Sie wohnten übrigens in einer WG. Als ich Lasse's Zimmer betrat, lag dort schon ein riesiger Haufen von Geschenken, ich legte meines dazu. Ich schaute mich noch einmal im Zimmer um. An der Wand über seinem Schreibtisch hingen ein paar Fotos von ihm als er klein war, seinen Eltern und seiner Schwester. Ich musste daran denken, wie ich Lasse damals kennenlernte. Wir waren gerade mal 18 Jahre alt, als ich mit seiner Schwester zusammen kam. Ich wurde wütend, als mir der Grund einfiel, wieso wir uns trennten. Sie hatte mit einem anderen Jungen gleichzeitig noch etwas. Lasse hatte es herausgefunden als er mit einem Mädchen zum See gefahren ist, wo sonst kein anderer um diese Uhrzeit war. Der See lag hinter einem Wald, wo tagsüber viele Familien und Paare ihre Freizeit verbrachten und Nachts dort die Jugendlichen vögelten. "Siehst noch besser aus als früher, Hübscher." Ich erschrak, drehte mich um und dort stand sie. Maya.
Ich verschränkte meine Arme, lehnte mich gegen die Kommode und grinste. Es war mehr so ein angepisstes Grinsen. "War schön, dass wir uns solange nicht gesehen haben, hm?", sagte ich herablassend. Sie lachte. "Genau wie früher, warst ja immer schon so nett, wie schade von mir, dass ich einen anderen mehr mochte", sagte sie mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen. "Bist ja richtig breit geworden und diese Muskeln, wow, heiß". Ich nickte. "Meine Freundin auch." Kurz verschwand ihr Lächeln und ein triumphierendes Gefühl breitete sich in mir aus. Sie fing sich schnell wieder und ging ein paar Schritte auf mich zu.
"Möchtest du mir denn nicht hallo sagen? Sowas ist aber gar nicht dein Stil!"
Ich lachte. "Nein". Ich ging an ihr vorbei, doch sie griff nach mir und hielt mich am Arm fest, zog mich leicht an sich. "Keinen Kuss?", schmollte sie. "Doch", antwortete ich und sie lächelte, "du kannst meinen Arsch küssen!" und ich verließ den Raum.

Green EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt