Der Geburtstag - Kapitel 26

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Kapitel 26

Und so schnell kann die Laune in den Keller wandern. Ich stolperte die Treppe hinunter und suchte nach Mert. Als ich ihn sichtete, drängte ich mich durch die Menschenmasse. Bei Mert angekommen musste ich erstmal durchatmen. "Hast du den Teufel persönlich getroffen oder was?", lachte er. Ich schaute ihn wütend an. "So in der Art, ja." Er schaute mich verdutzt an. "Maya ist hier." - "Maya? Warte, DIE Maya?", sagte er überrascht. "Mhm." Jetzt änderte sich schlagartig auch seine Miene. Maya hatte sowie mit mir, als auch mit Mert damals gespielt. Sie hatte schon immer eine Vorliebe dafür, sich an die Freunde von Lasse zu schmeißen. Klingt wirklich Hollywoodreif. "Was will die Hoe hier?", sagte er unbeeindruckt, wobei ich wusste, dass es ihn mehr als nervte. "Junge, dass habe ich mich auch gefragt. Wenn du wüsstest." - "Wo hast du sie denn bitte getroffen? Lass uns mal kurz vor die Tür, mega laut hier!"

Vor der Tür angekommen drehte ich mich noch einmal um, um sicherzugehen, dass uns keiner gefolgt war. "Ich habe sein Geschenk nach oben gebracht, bin dann an den Fotos hängen geblieben und dann stand sie hinter mir. Hat sogar einen Kuss von mir verlangt!", ich warf meine Hände in die Luft und lachte hysterisch. Mert kratzte sich am Kinn und nickte. "Klar, sie ist seine Schwester, aber er hätte uns ja wenigstens vorwarnen können, findest du nicht?", sagte Mert. "Sollte er dass?"
Ich saß auf einer Mauer mit dem Rücken zur Tür. Ich rollte mit den Augen und mein Blick wanderte zu Mert. Ihm fiel alles aus dem Gesicht. Man erkannte darin Enttäuschung und unmenschliche Wut. Seine graublauen Augen blitzten, vergleichbar mit einem Wolf, der seine Beute beobachtete, ehe er im nächsten Moment die Schäfchen riss.

"Du bist wie eine Kakerlake, weißt du das? Man wird dich einfach nicht los. Kannst dich direkt wieder umdrehen!", sagte er angepisst. Sie grinste und lehnte sich gegen die Hauswand. "Seid ihr immer noch sauer wegen damals? Wie nachtragend", sagte sie unbeeindruckt. "Und jetzt macht ihr hier einen auf Beste Freunde, feiert man dass heutzutage, wenn man die Schwerter unbewusst kreuzt?", lachte sie. "Ah Mert, hörst du auch dieses fiepen? Bereitet einem ja Tinnitus!", gab ich von mir. Mert grinste. Ich grinste. Sie nicht. Voll ins Schwarze getroffen.
"Wie witzig.", lachte sie ironisch. "Wir sehen uns dann ja gleich beim Flaschendrehen, Jungs!", sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt. Mert's und auch meine Muskeln entspannten sich endlich wieder.
Mert verdrehte die Augen. "Ey ihr beiden, wollt ihr gleich auch mit Flaschendrehen spielen?", rief ein Freund von Lasse uns zu. Ich nickte. Der Junge nickte zurück und verschwand wieder im Haus. "Bist dir sicher? Keinen Bock auf die Alter!" - "Genau das möchte sie doch, aus dem Grund spielen wir!", sagte ich.

Aria

Kurze Zeit später fanden wir uns am großen Esstisch im Wohnzimmer wieder. Inzwischen standen viele Menschen um uns herum. Wir spielten mit 8 Leuten. Mert, Malik, Lasse, Kyra, Marten, Laura, Maya und mir. Maya hatte eisblaue Augen, wenn sie dich mit ihren dunklen schwarzen geschminkten Augen anblickte, merkte man schon, wie es kälter wurde. Der schwarze Eyeliner, der schwarze Kajal und ihren voluminösen Wimpern unterstützten ihre Augen dabei, extrem herauszustechen. Ich bemerkte, wie sie Malik anstarrte. Er starrte zurück. Ein Kampf zwischen Grün und Blau. Malik's Augen hatten etwas hinterhältiges, temperamentvolles, brodelndes. Mayas Augen waren eiskalt und direkt. Maya grinste, Malik nicht. Er presste seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Ich saß zwischen Mert und Malik. Als ich mich zu meinem Freund drehte, starrte auch er Maya an. Diese graublauen Augen waren tiefgründig, direkt und kalt. Ich fühlte mich ziemlich unwohl, so als stünde ich zwischen zwei Stühlen. "Was ist hier los?", flüsterte ich. Mert drehte sich zu mir. "Meine Ex und achja auch seine", er zeigte auf Malik.
"Eine gute Sache hatte das ja, durch sie habe ich Lasse und Malik kennengelernt. Dieses Mädchen ist ein Biest, halt dich von ihr fern."
Mert war sichtlich angespannt. Malik genauso. "Na gut Leute, um die Stimmung mal ein bisschen aufzulockern, trinken wir erst einmal ein paar Klopfer!", die Leute um uns herum lachten, man hörte nur ein "Kommt schon, trinkt was härteres, ist doch gar nichts!", Lasse lachte und stellte einen Partymix auf den Tisch und warf jedem 3 Klopfer vor die Nase. "AUF EX!", rief er und wir tranken alle brav aus. Ich liebte dieses geile Gefühl, wenn der Alkohol den Hals hinunter lief und im Bauch das warme Gefühl freiließ. Lasse drehte die Flasche. Kyra. "Pflicht!", sagte sie, sie war schon angetrunken. Kyra musste ein Lied singen, ich musste das Bier exen, Marten durfte ein Mädchen seiner Wahl küssen und der Abend verlief Streitlos. Dachte ich jedenfalls.

Mert

Und dann zeigte die Flasche auf Maya. "Wahrheit". "Wer, glaubst du, ist in dieser Runde am besten im Bett?" - Sie grinste. Ihr Blick traf erst mich, dann Malik, dann wieder mich. Aria zuckte neben mir zusammen, als sie sah, wie Maya mich anschaute.
"Malik."
Ich drehte meinen Kopf schlagartig zu Malik. Er schaute unbeeindruckt, trank seinen Becher leer, wo er zuvor einen Schluck Cola und den Rest mit Vodka gefüllt hatte, so als wusste er, dass er es noch gebrauchen konnte. Manche Mädchen quiekten, schauten Malik erwartungsvoll an, kicherten und wurden rot, als er sie anschaute. So naiv, so dumm.
Die Jungs lachten und klopften ihm auf die Schulter. Er war erstaunlich ruhig dafür, was Maya hier gerade abzog. Innerlich kochte er vor Wut, dass war mir klar.
"Leute, wisst ihr noch damals, als wir immer 7 Minuten im Himmel gespielt haben? Alle machen mit, Let's go!"
Malik und mein Blick trafen sich. Scheiße.

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