Wenn ich sagen würde, der kleine wäre eine Bürde, dann würde ich lügen.
Er lebt seit zwei Wochen bei mir, und ich bereue meine Entscheidung nicht. Ich hab endlich jemanden zum Reden und außerdem reicht das "geliehende" Geld für uns beide. Er ist außerdem auch eine ziemlich große Hilfe. Wir haben schon zwei mal zusammen etwas gestohlen. Er hat sie abgelenkt und ich habe das Geld mitgehen lassen. Das einzige, woran ich mich nicht so ganz gewöhnen konnte, ist die Tatsache, dass er mich fast ausschließlich Großer Bruder nannte. Hinzu kommt, dass der Kleine anhänglich ist. Das merkte ich am besten, wenn ich morgens aufs Klo gehen wollte und mir dann 50 Kilo am Rücken hingen.Ich habe aber entschieden, dass es nicht so bleiben kann. Haru brauch ein richtiges Zuhause. Er muss wieder zur Schule. Und ich brauche einen Job. Ja. Ich habe es gesagt. Einen Job. Ich wollte mich nie auf dieses Niveau begeben. Mir widerstrebte es, für andere zu arbeiten. Aber es ist für Haru. Gott! Was bin ich für ein Weichei geworden. Aber als großer Bruder muss man Verantwortung übernehmen.
,, Haru! Ich bin dann weg! Mach keinen Blödsinn!", rief ich durch die Wohnung. Da kam er auch schon angeflitzt und umarmte mich.
,, Beeile dich", flüsterte er. Ich fuhr einmal durch seine Haare.
,, Mach ich. Tschüß Kleiner", sagte ich und verließ die Wohnung. Ich wollte mir die Papiere bei einem alten Kumpel holen.Eine Stunde später
Ich hoffe, dass er nicht wieder voll ist... Obwohl er es ja nach dem letzten Zwischenfall lassen wollte. Ich Bog in die Gasse. Da war er. Sid Happens. Der Name stammt von ihm. Sein echter Name ist Riccardo de Goulle. Sein Vater hat ihn eiskalt raus geworfen, nachdem er heraus gefunden hatte, dass Sid nicht auf Frauen stand. Ja, er war schwul. Seit diesem Tag nannte er sich Sid Happens.
,, Hey Sid!", rief ich ihm zu. Er drehte sich um.
,, Ey mein Alda!", rief er zurück und kam auf mich zu. Ach ja vielleicht sollte ich Sid beschreiben. Seine Haare hatten die Farbe eines Köters und er war auch relativ schlacksig. Was aber auch daran lag, dass er nur 70 Kilo bei 2,00 Meter wog. Das nervigste an Sid war aber sein Akzent. Ihr habt nie etwas Vergleichbares gehört. Es war eine Mischung aus Watte im Mund und Waschbär. Ja Waschbär, wenn er einen Mülleimer plündert. So klingt Sid.
,, Na? Waschgayt?", fragte er.
,, Kannst du dir wenigstens Mühe zu geben normal zu reden?", entgegnete ich leicht genervt.
,, Na jut! Wat bringn disch här?",
,, Du schuldest mir was", antwortete ich.
,, Wasch willsn?", wollte er wissen. Er hatte sich auf eine Tonne gesetzt.
,, Papiere. Das ganze Programm."
Er sah mich verwundert an.
,, Wiso?"
,, Ich will arbeiten", sagte ich ernst. Er sah mich überrascht an, dann prustete er los.
,, Dü?! Arrbeihtn? Isch lach misch död!", dann hörte er plötzlich auf.
,, Dasch warn Witsch? Ne?", fragte er ernst.
,, Nein", gab ich ebenso ernst zurück.
,, Kräss. Na ejal. Mir Wurscht. Lassma überlägen... Zwo Taje. Denn hab ichs", sagte er.
Manchmal dachte ich, er verändert seinen Akzent jede Minute.,, Wir sehen uns dann", sagte ich.
,, Pasch auf'disch auf!", antwortete Sid und ging.
Ich machte mich auf den Weg ins Zentrum. Ich wollte noch ein paar Sachen holen. Wo ist Sid wohl hingegangen? Vielleicht die Papiere holen. Auf ihn konnte man sich verlassen. Ich wette, dass niemand die Fälschungen erkennen würde. Sid war in diesem Gebiet ein Profi. Er konnte Dinge problemlos kopieren und es als echt verkaufen. Der Nachteil an ihn war sein Akzent. Ich wünschte mir, ich hätte einen Oxford-Helm. Dann könnte ich ihn endlich Problemlos verstehen.
( Für alle die es nicht wissen. Oxfordenglisch entspricht bei uns Hochdeutsch. Das heißt fast ohne Akzent und Dialekt.)
Ich kam bei einem kleinen Laden an, in welchen ich schnell das nötigste aus den Regalen nahm.
Ich kannte das Geschäft und wusste, wo das billigste stand. Nachdem ich alles hatte, stellte ich mich an die Kasse. Die ältere Kassiererin sah mich dabei komisch an, worauf Ich am liebsten stöhnen wollte:
Nicht jeder, der aussieht wie ein Penner, muss schlecht sein. Nachdem sie alles eingepackt hatte, und reichte ich ihr einen 100 Dollarschein. Sie machte große Augen, weshalb ich an mich halten musste, um nicht los zu lachen. Als ich den Laden verlief, hatte es bereits angefangen zu dämmern.Ein Glück kannte ich die Straßen. Ich Bog mal rechts, mal links ab, als ich plötzlich ein komisches Gefühl bekam. Ich wusste nicht, wie ich es einordnen konnte. Ich blieb stehn und sah mich um. Da sah ich ein Leuchten aus einer Gasse. Eigentlich wollte ich es ignorieren, aber irgendetwas zog mich zu dem Licht. Als ich in die Gasse sah, wurde mir schlecht. Vor mir lag eine Leiche. Der ganze Rücken zerfleischt und ... Boah eklig. Die Rechte Hand war abgetrennt und lag daneben. Ich stützte mich an der Wand.
Ganz ruhig Neo.
Einatmen. Ausatmen.
Ich sah mir die Leiche an. Es war wahrscheinlich ein Junge. Das Alter konnte ich nicht identifizieren. Da bemerkte ich, das in seiner abgetrennten Hand ein Mobiltelefon war. Das konnte man wohl als Hand-y bezeichnen. Doch in der anderen Hand hielt er etwas weitaus interessanteres. Eine Messer aus... leuchtender Bronze. Das Ding sah Uralt aus. Ich wollte nicht länger hier sein und wollte gehen, doch eine Stimme in meinem Kopf sagte:
Nimm dir den Dolch. Du wirst ihn brauchen.
Spinn ich jetzt?! Ist das nicht Leichenschändung?! Andererseits... Hatte meine innere Stimme immer Recht. Vorsichtig ging ich zur Leiche. Igitt. Ich will gar nicht wissen, welcher Wahnsinnige das war. Ich nahm vorsichtig den Dolch. Er war überraschend leicht. Ich steckte mir das Messer in die Jackentasche und verließ die Gasse, wobei ich versuchte, die Bilder zu vergessen. Wer macht so etwas? Oder sollte ich sagen... Was? Ich bog rechts ab und hörte eine Stimme.,, Sag mal sind wir hier richtig?"
Diese Stimme...,, Ja glaube ich...", antwortete eine andere Stimme.
,, Wie oft noch Beule! Sag du mich nicht, ob wir hier richtig sind, Beule! Das lass ich mir nur von Rüdi sagen!"
Das waren doch die Schränke. Was machen die hier.
,, Geht das wieder los!", beschwerte sich Beule.
,, Hört auf zu streiten und seid leise! Da vorne ist es!", zischte Rüdi.
,, Bist du sicher? Ich rieche nichts!", sagte Beule.
,, Natürlich bin ich sicher, du Idiot von einem Dämon! Ich habe mich vorhin nicht geirrt bei diesem Bengel!"
,, Er roch aber auch nach Halbblut", murmelte Klappspaten.
Halbblut? Dämon? Über was reden die?
Das sind Dämonen, sagte mir meine innere Stimme.
Das ist doch Blödsinn.,, Ist jetzt auch egal! Ihr könnt nachher dem kleinen die Knochen brechen", sagte Rüdi.
,, Wie heißt die kleine Ratte nochmal?", fragte Beule.
,, Haru McCain", antwortete Klappspaten.
Ich erschauderte. Knochen... brechen... Die Leiche von vorhin... das waren die drei... Und der nächste... Ist Haru! Nein!
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Ära des Astralen ( Percy Jackson FF) [ABGEBROCHEN]
FanficEs ist nun ein Jahr her, dass die Helden Gaia besiegt haben. Alle führen ein ruhiges und glückliches Leben. Jedoch ist das Glück nicht auf ihrer Seite. Denn eine neue Macht taucht aus den Tiefen des Tartarus auf um die Helden, die Götter und selbst...