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Hatte gerade Lust hier was zu posten, Mittwoch kommt dann das nächste Kapitel.
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Wieder Zuhause angekommen schließe ich die Wohnungstür auf und ziehe meine Schuhe aus, werfe sie achtlos zu den anderen Schuhen und hänge meine Jacke aus, ehe ich die Post aus dem Briefkasten nehme und die Türe wieder schließe. „Hallo Schatz.", höre ich meine freudig klingende Mutter rufen und ich seufze, lege die Post auf die Kommode im Flur, ehe ich durch den hellen Raum in die noch hellere Küche gehe.

Meine Mutter sitzt lächelnd an der Theke, hat ihre Brille auf und sitzt wohl noch an der Steuererklärung. „Du weißt doch, dass du mich nicht so nennen sollst." Sie lächelt noch mehr und entschuldigt sich dann. „Ich dachte du wärst Elisa." – „Wo ist die eigentlich?"

Meine kleine Schwester hört sonst immer Musik, wenn ich das Haus betrete. Meistens hört man dann aus ihrem Zimmer die unterschiedlichsten Genres. Ich setze mich zu meiner Mutter, die seufzend ihre Brille ablegt und die Zettel zur Seite schiebt.

[Elisa]

„Ich habe sie eben zu einem Freund gefahren

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„Ich habe sie eben zu einem Freund gefahren. Er ist wohl erst hier her gezogen und sie verstehen sich wohl schon sehr gut, wenn du verstehst." – „Mama, ich wollte nur wissen wo sie ist, nicht was sie macht."

Sie lacht leise auf und fragt mich dann, wie es bei der Gruppe war. „Nah, ich glaube die ist auch nichts für mich. Ich werde weiter nach einer suchen, wenn du das willst.", ich bin zwar noch immer der festen Überzeugung, dass meine Psychologin reichen würde, aber wenn sie meint, dass das nicht genug ist, dann bringt es auch nichts mich gegen sie zu setzen. Sie bringt ihren Willen durch.

„Konntest du dich denn wenigstens ein bisschen mit denen unterhalten?" – „Nein.", glaub ich. Wieso weiß ich das nicht mehr? Habe ich mit denen geredet?

„Ich gehe nochmal raus!", rufe ich am Abend ins Wohnzimmer. „Sei vor Mitternacht aber bitte wieder hier!", entgegnet meine Mutter und ich seufze. Ich bin 17 Jahre alt. Ich dürfte länger draußen bleiben. Aber meine Mutter nimmt das ganze immer etwas ernster. Kein Wunder.

Mein Vater wurde als ich noch kleiner war ermordet. Er wollte gerade auf den Weg nach Hause. Die offizielle Version lautet, dass es ein Tierangriff gewesen sein muss, doch kein Tier in der Gegend hinterlässt solche Wunden. Es gibt hier weder Bären noch Raubkatzen, die sowas verursachen könnten. Egal, was das war, es war kein Tier und kein Mensch.

An meinem Ziel angekommen setze ich mich auf den Boden und betrachte das glitzernde Wasser des Sees. Die untergehende Sonne spiegelt sich in der hellen Wasseroberfläche und lässt dieses lila erscheinen.

Ich fand diesen Ort schon immer magisch. Oft sah ich hier schon, wie Heiratsanträge gemacht wurden, Trauerphasen ein Ende fanden oder auch die Leben derer, die sich nicht mit ihrem Leben einigen konnten, beendet wurden.

Warum sollte ich sie aufhalten, wenn sie sich in den Tod stürzen wollen? Hätte ich nicht meine kleine Familie, dann würde ich das Selbe auch tun. Vielleicht sogar hier an diesem See. Was wohl die angenehmste Art zu sterben ist?

Ertrinken oder ersticken würde ich nicht dazu zählen. Erschossen zu werden ist denke ich am leichtesten. Jedenfalls, wenn die Kugel richtig trifft. Kopfschuss ist denke ich durchaus angenehmer als Herzschuss.

Plötzlich spüre ich die Anwesenheit eines anderen Menschen neben mir und drehe meinen Kopf zu jener Person. Ein Junge in meinem Alter mit schwarzen Haaren und großen, eisblauen Augen lächelt mich mit einem perfekten Lächeln an.

„Allein hier?", fragt er nett und ich nicke nur. Ich habe plötzlich das Gefühl näher an ihn rutschen zu müssen, weshalb ich das tue. Er lächelt und legt einen Arm um meine Hüfte.

„Wer bist du?", frage ich leise und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter. Er riecht so gut. „Mein Name ist Dylen." Dieser Dylen ist mindestens 10 Zentimeter größer als ich, was mich verwundert. Ich bin schon nicht klein mit meinen 1 Meter 87, doch er ist wirklich riesig.

Plötzlich befinde ich mich auf seinem Schoß und schaue ihn leicht ängstlich an. Er hat eine sehr einschüchternde Art.

„Ich werde dich jetzt küssen. Du wirst nicht schreien, wenn du das nicht willst, sondern es mir einfach sagen." Ich nicke gehorsam und bin etwas verwundert darüber, dass seine Pupillen beim Sprechen größer geworden sind.

Sanft legt er eine Hand an mein Kinn und streichelt über meine Wange, ehe er seine weichen Lippen auf meine legt und sie leicht bewegt. Erst bin ich unsicher indem was ich tue, als ich erwidere, doch mit der Zeit werde ich sichererer und fordernder.

Er streicht mit seiner Zunge über meine Lippen und ich gewähre ihm den Einlass, vergrabe meine Hände in seinen Haaren und er legt seine an meine Wangen, streichelt behutsam über die dortige Haut, küsst mich weiter, lässt mich gut fühlen.

„Mein Liebling.", haucht er leise als er sich von mir löst und mir verträumt in die Augen schaut. Sie sind so wunderschön. Eiskalt und einladend zugleich.

„Ich liebe dich, Jamie." Seine Worte hallen in meinem Kopf wieder und ich habe das Gefühl, dass ich sie schon mal gehört haben muss. Von ihm. Doch das kann nicht sein. Ich kenne ihn ja nicht. Warum sollte ich also davon ausgehen, dass er mir das schon mal gesagt haben könnte? Das wurde mir von noch niemandem gesagt.

„Gib mir bitte deine Nummer, ich möchte mehr Kontakt mit dir." Ich nicke und hole mein Handy raus. Er tut es mir gleich und ich bewundere die außergewöhnliche Hülle. Zwar ist es ein normales IPhone, doch diese Hülle habe ich nicht mal auf Bildern gesehen, wenn ich nach einer neuen geschaut habe.

Sie ist schwarz und das einzige was zu sehen ist, ist ein männlicher, weißer Körper. Wer auch immer diese Person ist, sie ist relativ dünn und hat sehr helle Haare. Man sieht den Typen nur von hinten, doch ich finde das irgendwie künstlerisch.

„Also?", fragt er lächelnd und ich nenne ihm meine Handynummer, welche er schnell mit tippt und ich sie dann noch überprüfe. Wir stecken die Geräte jeweils in unsere hinteren Hosentaschen und schauen uns dann einfach wieder an. Er hat sehr markante Wangenknochen, die seine Augen allerdings zum Vorschein bringen. Dieses Blau ist umrahmt von wunderschönen, vollen Wimpern, wie ich es bis jetzt nur bei Extensions gehen hatte.

Wieso küsst mich ein so schöner Mensch?

„Was schaust du denn so?" – „Du – du bist sehr hübsch. Ich habe mich gefragt, wieso du mich geküsst hast.", murmle ich schüchtern und merke, wie mir die Röte in mein blasses Gesicht steigt.

„Ich werde dir das irgendwann mal erklären. Aber ich wäre dafür, dass du jetzt lieber zurück gehst. Es dauert schließlich eine Weile bis du durch den Wald durch bist."

Woher weiß er, dass ich durch den Wald muss? Doch anstatt ihn zu fragen, stehe ich von seinem Schoß auf und will gerade los gehen, als er mich an der Hand festhält und mich zu sich dreht.

„Sobald du deine Wohnung betrittst, wirst du unser Treffen vergessen. Mich wirst du vergessen. Du weißt nicht mehr, dass ich dich geküsst und dir meine Liebe gestanden habe, du wolltest nur deinen Kopf frei bekommen und bist auf niemanden gestoßen." Ich nicke und wundere mich, dass seine Pupillen beim Sprechen größer werden.

„Wenn dir gleich eine Nummer schreibt, dass du ihr ein Nacktbild schicken sollst, dann machst du das. Aber nur dieser Nummer! Hast du das verstanden?" – „Ja."

Auf dem Heimweg machte Jamie sich keine Gedanken über den Fremden. Als er die Wohnungstür hinter sich schloss, vergaß er augenblicklich, was in der letzten Stunde geschehen war. Und als er später frisch geduscht, nur in einem Handtuch bekleidet sein Zimmer betrat und die Nachricht auf seinem Handy sah, schickte er dieser Nummer das gewünschte Nacktbild. Denn er hatte das Bedürfnis dazu und sah keinerlei Gefahr darin. Doch er würde weitere Bilder nur an diese Nummer schicken.

Endless Life // [ BoyxBoy] \\ ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt