Als ich meine Augen wieder öffne scheint die Sonne im mein Zimmer und ich setze mich auf. Dylen liegt neben mir und stützt seinem Kopf auf seiner rechten Hand ab, während er mich mustert. „Was ist?", frage ich und drehe meinen Kopf zu ihm. „Du bist wunderschön.", haucht er leise und zieht mich wieder in eine liegende Position, schlingt seine Arme um mich und legt seinen Kopf in meine Halsbeuge.
„Dylen?", frage ich leise und er brummt nur zustimmend. „Du würdest mich nicht beißen, wenn ich das nicht erlaube, oder?", die Unsicherheit in meiner Stimme ist nicht überhörbar, weshalb der schwarzhaarige Schönling mich los lässt und sich aufsetzt. „Wie kommst du jetzt darauf?" – „Naja, du warst halt gerade an meinem Hals--"
„Jamie, hast du Angst vor mir?", todernst blickt er auf mich hinab und ich schüttle schnell den Kopf, setze mich ebenfalls auf und klettere mühsam auf seinen Schoß, was den Dunkelhaarigen wohl etwas verwirrt. „Ich habe keine Angst vor dir, Dylen. Sondern vor Schmerzen. Ich stelle mir das schmerzhafter vor, als du es beschrieben hast und naja ... das macht mir halt Angst.", erkläre ich schüchtern und lege meine Arme um seinen bleichen Hals. „Ich würde das nicht machen, Jamie."
Unsicher komme ich mit meinem Kopf näher an Dylens und gerade, als ich meine Lippen mit seinen samtweichen verbinden will, wird die Tür aufgerissen und die helle Stimme meiner Mutter dringt in meine Ohren: „Aufstehen, Jamie!", ruft sie laut und dann höre ich ein leises: „Oh"
Ich seufze nur, lasse mich nach hinten fallen, sodass ich sie nun verkehrt herum ansehen kann und hebe eine Augenbraue. „Kannst du dir angewöhnen zu klopfen?", frage ich und drehe mich auf Dylen so, dass ich mit dem Bauch auf seinen ausgestreckten Beinen, die von der Decke umhüllt sind, liege und meine Arme neben seinen Waden stütze um meinen Kopf hoch zu halten.
„Ähm- ich also-", stottert sie und holt dann tief Luft. „Dylen, bleibst du zum Frühstück?" – „Ja.", antworte ich für ihn und sehe meine Mutter dann auffordernd an. Schnell verlässt die Brünette den Raum und schließt die Türe hinter sich, woraufhin ich plötzlich an der Hüfte gepackt werde, kurz in die Luft geworfen werde und mich dann in Dylens Armen wiederfinde.
Er hat sich vor das Bett teleportiert und hält mich nun, als wäre ich seine Braut. „Nimm es deiner Mutter nicht übel, Jamie. Sie muss sich da auch erst dran gewöhnen.", lächelt er und Gott, dieses Lächeln ist so wunderschön.
Eine Weile schauen wir uns einfach nur an, ehe er mich absetzt und ich zu meinem Kleiderschrank gehe um uns neue Kleidung zu geben. „Welche Größe hast du?", frage ich und halte ihm ein T-Shirt an die Brust, welches jedoch viel zu klein aussieht. Schließlich nimmt Dylen mir diese kleine Aufgabe ab und schaut selber in den Kleiderschrank, ehe er sich einen dünnen Pullover und eine Jogginghose nimmt. „Müsste passen."
Dazu greift er noch nach einer schwarzen Boxershorts und ich schaue ebenfalls nach meinem Outfit. Als mein Blick auf die Boxershorts fällt, seufze ich leise. Er hat die letzte genommen, die nicht eng sitzt. Wahrscheinlich, weil das die einzige ist, die ihm passt.
Schnell greife ich mir die enge Unterwäsche, das Shirt von eben und meine Lieblingsjogginghose, ehe ich mich umdrehe und sehe, wie Dylen gerade seine eigene Boxer ausziehen will. Als er merkt, dass ich ihn anschaue, stoppt der Ältere in seinen Bewegungen und hebt eine Braue. „Ich habe dich schon nackt gesehen, Dylen.", erkläre ich kurz.
Daraufhin zuckt er nur mit den Schultern und lässt die Boxershorts fallen. Fast zeitgleich fällt meine Kinnlade ein bisschen runter. Der ist wirklich groß. Sehr groß. „Hast du mal an irgendwelchen Experimenten Teil genommen?", frage ich kleinlaut und versuche krampfhaft nicht auf seine Mitte zu starren.
Der Schwarzhaarige lacht nur und zieht sich die Boxershorts an, was mein Vorhaben deutlich erleichtert. „Nein, habe ich nicht.", grinst Dylen dann und zieht sich die Jogginghose über und hat kurze Zeit später das Shirt an.
Es sitzt ein bisschen eng, doch das stört mich nicht im Geringsten, da so sein angedeuteter Bizeps zu sehen ist, ebenso seine Bauchmuskeln. „Nicht sabbern, Jamie." Schnell fasse ich mich wieder und ziehe mich schnell um. Doch, als ich die enge Unterwäsche angezogen habe, spüre ich plötzlich Dylens große Hände an meinem Gesäß.
„Kannst du mir einen Gefallen tun?", raunt der Größere leise in mein Ohr, sodass sich meine Nackenhaare aufstellen. „Trag die bitte nur noch." Dann lässt er mich los und ich ziehe mich schnell weiter an, ehe ich die vorige Wäsche einsammle und sie in meinen Wäschekorb werfe.
Schnell nehme ich seine Hand und ziehe ihn aus meinem Zimmer, will gerade die Treppe herunter, als er mich stoppt. „Ich werde nicht viel essen und ich werde mich nachher übergeben müssen, nimm das nicht als Beleidigung, ja? Ich könnte mir 'ne Vergiftung holen, wenn ich zu viel von eurem Essen zu mir nehme."
Ich nicke und will ansetzen etwas zu fragen, doch Elisas Zimmertür unterbricht mich. Die Brünette kommt den Flur entlang gelaufen und stoppt, als sie Dylen sieht, ehe sie einige Schritte zurück weicht. „Ey Püppchen, ich bin nicht gefährlich für euch.", seufzt der Ältere und gibt mir das Zeichen, dass wir lieber später reden sollten, woraufhin ich ihn die Treppe herunter führe und die große Küche ansteuere.
Dort steht meine Mutter und lächelt freundlich, ehe sie ihre Kaffeetasse hinstellt und sich eine ihrer braunen Haarsträhnen zurück streicht.
„Liebling, kann ich kurz mit dir reden?", fordert meine Mutter und packt mich am Arm, ehe sie mich von Dylen wegschleift und mich im Wohnzimmer auf die Couch schubst. Mit ineinander verschränkten Armen steht sie vor mir und sieht mich abwartend an.
„Wann hattest du vor mir zu sagen, dass du noch nächtlichen Besuch empfängst?"
„Tut mir leid, Mama. Es war sehr spontan." – „Trotzdem möchte ich gerne wissen, wer wann in meinem Haus ist und was er mit meinen Kindern macht! Auch, wenn ich bei euch beiden keine Einzelheiten erwarte, möchte ich dennoch wissen, ob ich mir Sorgen machen muss, wenn du nicht alleine in deinem Bett bist."
Betrübt nicke ich nur und schaue auf meine Knie. Ich konnte noch nie damit umgehen, wenn meine Mutter mal wütend auf mich war. Das kam glücklicherweise nur selten vor, aber wenn, dann endete das meist auch nicht so schnell.
„Wieso sagst du mir nicht Bescheid, wenn noch jemand vorbei kommt? Dann wäre ich heute Morgen doch gar nicht so rein geplatzt. Benimm dich doch in diesem Punkt bitte mehr wie Elisa. Manuel taucht ja auch nicht einfach so auf. Dylen stattdessen schon!"
„Ich liebe ihn.", murmle ich leise und schaue zu meiner Mutter hoch. Die Brünette öffnet ihren Mund um etwas zu sagen, schließt ihn dann jedoch wieder und setzt sich zu mir auf die schwarze Couch. „Jamie, Schatz, du kennst Dylen doch nicht mal wirklich." – „Na und? Ich darf mich doch trotzdem in das verlieben, was ich kenne!"
„Das bestreite ich ja auch nicht, aber er könnte sonst was von dir wollen--" Ich unterbreche sie und merke, wie sich meine Stimme ein wenig überschlägt: „Er will mich. So wie ich bin. Mama, bitte."
Seufzend streicht sie mir durch die weißen Haare: „Wie kannst du dir so sicher sein?" – „Wie konntest du dir sicher sein?"
Damit stehe ich auf und gehe wieder zu Dylen in die Küche, der mich sofort in den Arm nimmt und mich an sich drückt. „Ich habe das gehört, Jamie.", murmelt er leise und küsst meinen Kopf. „Ich hasse es mit ihr zu streiten.", murre ich und drücke mich an seine muskelbepackte Brust. Plötzlich spüre ich zwei Finger an meinem Kinn, weshalb ich meinen Kopf hebe und in Dylens blaue Augen schauen kann.
So perfekt.
„Sie hat schon Recht, Jamie. Ich kann hier nicht einfach so auftauchen und gehen, wann es mir gerade passt ohne, dass sie informiert ist, wer gerade bei dir ist. Was ist, wenn du für ein paar Tage bei mir bleiben willst und sie davon nichts weiß, sie würde doch krank vor Sorge werden." – „Wieso hast du so oft Recht, wenn du etwas sagst?"
Leise lacht der Hybrid auf und küsst meine Stirn. „Jahrelange Erfahrung."
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Endless Life // [ BoyxBoy] \\ ABGEBROCHEN
VampireDer siebzehn Jährige Jamie ist von sich und seinem Leben relativ gelangweilt. Seine Mutter schickt ihn stetig zu neuen Selbsthilfegruppen, da sie der Meinung ist, dass Jamie über den angeblichen Tierangriff, der für seinen Vater tödlich endete, noch...