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Jamie:

Eigentlich war das ziemlich heiß.

Was denke ich denn da?!

„Wie fühlt sich das an?", frage ich unsicher und nehme wieder Dylens Hand. „Es ist wie eine Spritze nur angenehmer, weil die "Nadel" nicht so klein und dünn ist. Das, was dann weh tut, ist der Blutverlust.", erklärt mir der Schwarzhaarige und hebt mich wieder hoch. Ich mag, dass er das macht.

„Wohin gehen wir jetzt?", fragt Dylen dann und ich zucke mit den Schultern, ehe ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablege. „Eigentlich müsste ich nach Hause."

Die Enttäuschung in meiner Stimme ist wohl unüberhörbar. „Du willst nicht, nh?" – „Wie kommst du denn nur darauf?", grinse ich ironisch und küsse kurz Dylens Hals. „Sind wir eigentlich irgendwie zusammen?", frage ich dann unsicher und spüre das unangenehme Ziehen in meinem Bauch. Das habe ich immer, wenn ich mit einer schlimmen Nachricht rechne.

„Wenn du das willst."

Dylen hat mich den ganzen Weg bis zu meinem Haus getragen und mich gelegentlich davon abgehalten einzuschlafen. Nun steht er vor meiner Tür und versucht mich runter zu lassen. Ich jedoch klammere mich an den muskulösen Körper und schmolle ein bisschen.

„Ich will nicht, dass du gehst.", murmle ich leise und spüre seine Hand an meinem Hintern, mit der er mich etwas hoch drückt, da ich fast von seinen Armen gerutscht wäre. „Wird deine Mutter nicht vielleicht etwas hysterisch, wenn ich über Nacht bleibe?" – „Sie geht eh schon davon aus, wir hätten miteinander geschlafen."

Nicht, dass ich davon abgeneigt wäre.

„Ich weiß nicht Jamie." – „Aber du kannst dich doch zurück halten. Hast du doch gestern auch geschafft."

Leise lacht der Größere auf und keine Sekunde später fühlt es sich schon wieder so an, als hätte jemand meine Organe in einen Fleischwolf gestopft, durchlaufen lassen und sie mir so zurück gegeben. Diese elende Teleportation.

Ich werde auf min Bett geworfen und Dylen krabbelt über mich. „Gestern musste ich mich schon ziemlich zusammenreißen. Und außerdem bist du heiß.", grinst er und ich spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt.

Ohne noch etwas zu sagen, packe ich ihn an seinem Kragen und ziehe Dylen zu mir herunter, ehe ich unsere Lippen miteinander verbinde und meine Augen schließe.

Ist das Liebe? Wenn sich ein Kuss so unbeschreiblich anfühlt?

Dylens Hände finden den Weg unter mein Shirt, streichen über meine Brust und hinterlassen eine kribbelnde Spur auf meiner Haut. Meine Hände wandern seinen muskulösen Körper hinunter zu seiner Mitte, welche ich kurz massiere, ehe ich blind seine Hose öffne.

„Ich werde nicht mit dir schlafen, Jamie.", keucht Dylen zwischen unsere Küsse, weshalb ich mich von ihm löse. „W-warum nicht?", liegt das an mir? Mache ich etwas falsch?

„Weil ich möchte, dass unser erstes Mal besonders wird.", raunt er leise und streichelt meine Wange. „Aber--" Seufzend unterbricht er mich: „Willst du wirklich, dass du an das hier zurück denken wirst? Ich habe wahrscheinlich noch Blut auf dem Oberkörper, was durch das Shirt gesickert ist."

„Warum hast du dann--"

„Weil ich seit 800 Jahren pubertär bin." Ich nicke nur und drehe meinen Kopf zur Seite. „Also bin ich nicht schuld?"

Mein Kopf wird wieder gedreht und Dylen küsst mich kurz. „Du bist nicht schuld." – „Okay."

Langsam fahre ich mit meinen Händen unter sein Shirt, ehe ich ihm jenes ausziehe und seinen muskulösen Oberkörper betrachte. Seine Muskeln, deren Konturen durch die bleiche Haut nur noch mehr zur Geltung kommen, sind absolut makellos. Durch mein Starren habe ich gar nicht gemerkt, dass er sich seine Jeans ausgezogen hat. Erst als er meine Hose öffnet begreife ich diese Tatsache und lasse ihn einfach machen, ehe ich mich neben ihn lege und sein Gesicht betrachte.

Seine schwarzen Haare verbergen gerade ein bisschen was seiner strahlend blauen Augen, weshalb ich sie sanft zur Seite streiche und in seine Augen blicke. Von voluminösen Wimpern umrandet, welche das Blau hervorstechen lassen. Die blasse Haut, die dieses Bild perfektioniert. Wie kann jemand so wunderschön sein?

„Träumst du eigentlich?", frage ich unsicher und rutsche näher an Dylen heran. „Nein. Ich kann allerdings mitträumen. Das ist der Vorteil eines Inkubus. Wenn ich jemanden in der Nacht berühre, kann ich seine Träume miterleben und kontrollieren."

„Hast du so erreicht, dass ich von dir träume?" Dylen streichelt sanft über meinen Rücken und zieht mir langsam mein Shirt aus. „Auch. Bei dir ist das auch so, durch unsere starke Bindung, dass ich deine Träume aus weiter Ferne kontrollieren kann. Das erfordert sehr viel Kraft, was dann dazu führt, dass ich mehr trinken muss."

Gestern hatten wir einen ziemlich großen Abstand zwischen uns, aber heute? Würde er heute meine Träume kontrollieren können? Vermutlich. Immerhin liege ich unheimlich nah an ihm.

Unsicher lege ich meinen Kopf an seine Brust und schnappe mir seine Hand, welche ich auf meine Schulter lege, sodass er mich leicht im Arm hält, ich jedoch noch "fliehen" könnte, wenn ich wollen würde.

„Kannst du machen, dass ich schneller einschlafe?", frage ich und Dylen nickt, ehe er sanft mein Gesicht umfasst und mir tief in die Augen schaut. „Ich werde dein Kinn gleich wieder los lassen, dich auf die Stirn küssen und dann wirst du einschlafen.", seine Pupillen weiten sich beim Sprechen, als würde er immer wieder ins Licht und dann in die tiefe Nacht schauen. Wunderschön.

Er lässt mein Gesicht los, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und sofort fallen meine Augen zu.

Endless Life // [ BoyxBoy] \\ ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt