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„Bist du dir sicher?", frage ich leise, als er seinen Hals zur Seite legt und die Augen schließt. „Beiß mich. Ich will dein sein. Voll und ganz.", Jamie atmet hektisch, ich kann seinen erhöhten Herzschlag hören.

Was wenn er mich nur darum bittet, weil er denkt, dass ich Hunger habe?
„Bitte Dylen.", der Weißhaarige öffnet seine grünen Augen wieder, schaut mich flehend an und setzt sich auf. „Bitte.", keucht er leise und beginnt meinen Hals zu küssen, streichelt über meine trainierte Brust. „Bitte beiß mich."

Im Normalfall hätte ich niemals Nein gesagt. Ich wäre sofort drauf eingegangen, wenn mir jemand sein Blut angeboten hätte. Jamie ist dazu auch noch AB Positiv. Diese Blutgruppe ist selten aber auch die leckerste. Jeder Vampir würde für einen jungen Körper voller AB Positiv töten. Und ich bekomme es nun einfach angeboten.

„Jamie, warum jetzt?", frage ich ihn leise und fahre durch seine weißen Haare, packe sie und ziehe bestimmend seinen Kopf von meinem Hals weg, woraufhin er mich nur dreckig angrinst.

„Warum nicht? Vampire wollen Blut. Du warst die letzten Tage bei mir und ich denke, dass du etwas davon vertragen könntest. Und außerdem will ich wissen wie es ist."

„Ich habe Angst dich zu verletzen.", oder Schlimmeres. Es gibt zwei weitere mögliche Folgeszenarien. Entweder würde ich ihn verwandeln können oder er könnte dabei sterben. Und ich werde nicht zulassen, dass er mir wegstirbt. Weder durch mich, Kyle oder sonst irgendwelche übernatürlichen Bastarde, die etwas gegen ihn haben könnten.

Vor einigen Jahrzehnten gab es in der Stadt, in der Manuel und ich zu der Zeit lebten viele Morde. Der Sherif steckte den Mörder in den Knast, woraufhin dessen Sohn den Sherifsohn tötete.

Es ist also egal, ob jemand etwas gegen Jamie haben könnte. Es haben genug Menschen und Dämonen was gegen mich, was sie an ihm auslassen könnten. Er ist nie sicher. Niemals. Und ich werde ihn nicht durch einen Biss in noch größere Gefahr bringen. „Nein Jamie. Ich werde dich nicht beißen.", unsicher sehe ich an die Wand, höre nichts von ihm außer seinem ruhigen Atem.

„Du hast kein Problem damit wildfremde in Gefahr zu bringen, gegen ihren Willen, aber wenn ich dich darum bitte, da ich denke, dass du deine Grenze inzwischen kennst, sagst du nein? Du riskierst lieber die Leben anderer?" - „Besser als wenn ich dich verlieren würde."

Der Jüngere atmet einmal tief durch, ehe er meine Wangen anfasst, meinen Kopf zu sich dreht und mich mit eisernem Blick ansieht. „Danke, dass du mich vor Kyle gewarnt hast. Du kannst jetzt gehen.", Kälte dringt durch seine Worte und verwirrt sehe ich zwischen seinen Augen hin und her. „Na los jetzt!", ruft er laut und ich zucke zusammen.

Nur weil ich ihn nicht beißen will? Nur weil ich ihn nicht in Gefahr bringen will? Was hat er denn nur? Ich will es wissen! Ich muss es wissen!

Doch jetzt in seinen Kopf zu schauen oder seine Gedanken umzukrempeln, wäre nicht fair. Wenn er mich nicht ausdrücklich darum bitten würde, würde ich diese Kräfte nicht mehr an ihm anwenden.

„Warum tust du mir das an?", frage ich leise und packe sein Kinn, zwinge ihn mich anzusehen. „Warum willst du riskieren, dass ich dich töte?"

„Warum kannst du nicht akzeptieren, dass ich dir vertraue?", zischt er beleidigt und versucht meinem Griff zu entkommen. „Warum muss ich das?" – „Weil Vertrauen zu einer Beziehung dazu gehört. Sogar zu einer zwischen Mensch und Vampir. Du willst eine Beziehung mit mir? Dann lass zu, dass ich dir vertraue! Ich vertraue dir mein gottverdammtes Leben an und du trittst das mit Füßen zu Boden, riskierst lieber, dass du wildfremden Leuten – Leuten mit Familie, Haus oder überhaupt einer sicheren Zukunft – das alles nimmst."

Kurz stocke ich. Denkt er, dass er keine sichere Zukunft hat?

„Nimm doch stattdessen mich! Wenn was schief gehen sollte, kann ich bei dir bleiben, du musst nicht zusehen, wie ich irgendwann alt werde oder jeden Moment von Kyle getötet werden könnte.", seine grünen Augen werden feuchter, seine Stimme brüchiger.

„Du lebst schon so lange, du machst das alles schon so lange! Ich vertraue dir, ich war dabei, als du jemanden gebissen hast. Wo ist also das Problem? Wieso machst du es nicht? Wirst du es niemals machen, wenn du es immer wieder riskieren könntest? Wirst du mich jemals beißen, oder wirst du immer kneifen, wenn es dir möglich ist?"

Fassungslos schaue ich ihn an, meine Hand hat sein Kinn schon längst verlassen, streicht stattdessen die salzigen Tränen von der rötlichen Wange. „J-jamie. Du bist zu jung."

„Ich bin vielleicht zu jung um ein Vampir zu werden, aber ich bin nicht zu jung um von dir gebissen zu werden. Ich bin nicht zu jung um dir mein Vertrauen zu schenken. Ich bin nicht zu jung um dir alles von mir zu geben.", weint er leise und krallt sich in meinem Shirt fest.

„Also bitte, beiß mich endlich."

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Ich hoffe dieses ganze Hin und Her ist erträglich. ^^'

Endless Life // [ BoyxBoy] \\ ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt