15. Der unbekannte Vater

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Nachdem die Jungs ins Studio gefahren waren, machte Cassie sich auf den Weg in die Stadt. Am Abend würden Niall und sie einen Detektiv aufsuchen und anheuern. Doch nun würde sie sich erstmal auf das Hier und Jetzt konzentrieren müssen.

Cassie parkte den Wagen und starrte nun auf die Tür vor ihr. Lange war sie hier nicht mehr gewesen. Viel zu lange! Erst hat sie es gemieden, weil ihr Gesicht so ziemlich alle Farben des Regenbogens angenommen hatte und dann galt sie als tot.

Sie atmete einmal tief ein und betrat die Bar.

„Cass!“, rief Matt, rannte um den Tresen herum und umarmte seine beste Freundin.

„Hey Mattie!“, grinste Cassie. „Ist der Chef noch da?“

„Ja“, antwortete er. „Warum?“

„Hinten?“, fragte Cassie einfach weiter.

„Wie immer!“, nickte Matt. „Aber was willst du denn von ihm?“

„Erklär ich später, Mattie!“, sagte Cassie und lief einfach an ihm vorbei.

Matts POV:

Ich polierte gerade ein paar Gläser, als die Tür zur Bar geöffnet wurde und meine beste Freundin Cassie herein kam. Ich lief sofort zu ihr und umarmte sie. Jetzt, da wir uns nicht mehr fast täglich sahen, fehlte sie mir so sehr! Sie fragte mich, ob der Chef da sei und lief dann ohne jegliche Erklärung nach hinten. Das war wirklich merkwürdig!

Ich hatte gedacht, sie wäre gekommen um mich zu besuchen, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Vielleicht fehlten ihr die alten Zeiten nicht so sehr wie mir.

Sofort dachte ich an die Vergangenheit zurück.

Sie hatte sich an ihrem ersten Tag hier in mein Leben gekämpft. Eigentlich sollte ich bei ihrer Tollpatschigkeit eher gerutscht sagen. Sofort musste ich bei der Erinnerung daran, wie sie zweimal an derselben Stelle ausgerutscht war, lächeln.

Am nächsten Tag hatte sie sich dann zusammengerissen und wir hatten uns die Arbeit aufgeteilt und ab dann waren wir ein unschlagbares Team. Wir verstanden uns von Anfang an bestens und irgendwann gingen wir nach Feierabend noch zusammen einen Kaffee trinken.

Und nach und nach wurden wir beste Freunde. Wobei sie für mich schon die Schwester war, die ich nie hatte.

Ich polierte weiter die Gläser und grinste während ich in Gedanken schwelgte. Dann kam Cassie zurück und riss mich aus meinen Gedanken.

„So, nun können wir weiter reden!“, sagte sie.

„Was machst du eigentlich hier?“, fragte ich und blickte nur kurz auf.

„Meinem Arbeitskollegen den Tag versüßen!“, lachte sie.

„Ja, nur sind wir keine…“, begann ich und registrierte dann was ich eben gesehen hatte. Ich blickte rasch wieder zu ihr. Sie trug unsere Arbeitskleidung!

„Du arbeitest wieder hier?“, fragte ich und riss die Augen auf.

„Ich kann doch meinen besten Freund nicht allein lassen!“, grinste sie.

Ich ließ das Glas fallen, zog Cassie in eine Umarmung und wirbelte sie herum.

„Du hast Recht!“, sagte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Du versüßt mir wirklich den Tag!“

Würde jetzt alles wieder wie früher werden? Okay, wahrscheinlich nicht. Dafür war zu viel geschehen, was unser Leben und auch uns verändert hatte, aber das Wichtigste war, dass ich meine beste Freundin wieder regelmäßig sehen würde.

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