Unsere Welt

22. Der Beginn eines neuen Lebens?

Niall POV:

Ich hörte, etwas auf uns zu poltern und dann aktivierte sich die Tür. In Sekundenschnelle standen auch die anderen wieder und waren zum Kampf bereit.

In unser aller Gesichtern stand dasselbe geschrieben: Angst, Cassie schon wieder verloren zu haben und unbändige Wut auf Marc.

Ganz langsam öffnete sich die Tür.

„Wenn sie weit genug auf ist, schnappen wir ihn uns zusammen!“, sagte Liam und schwang zur Betonung seiner Worte überflüssiger Weise mit seinen Fäusten.

„Alle auf drei!“, nickte Zayn und mit einem entschlossenen Nicken gaben wir ihm zu verstehen, dass wir mitmachen würden.

„Eins“, sagte Zayn.

Die Tür war zu einem Drittel geöffnet und verschwand langsam immer mehr in der Wand.

„Zwei“, flüsterte Zayn entschlossen.

Ich atmete noch einmal tief ein, schloss die Augen, stellte mir alles Schöne an Cassie vor, und setzte es ein um meine Wut auf Marc als Kraft in meinen Armen zu bündeln und atmete wieder aus.

„Drei!“, rief Zayn und ich schlug kampfbereit die Augen auf, um auf sie zuzustürmen.

Sie?

„Halt!“, rief ich den Jungs zu und bremste genau vor ihr, was die anderen jedoch nicht davon abhielt in mich hinein zu laufen.

Cassie stand vor mir an die Wand gelehnt und musterte uns alle amüsiert.

„Welch ein Begrüßungskomitee!“, lachte sie. „Oder wolltet ihr einfach wieder frei sein?“

Ich riss sie in eine Umarmung und aus irgendeinem Grund stöhnte sie auf.

„Wir haben einen Schuss gehört! Ich dachte, ich hätte dich schon wieder verloren! Was ist passiert? Geht’s dir gut? Was ist mit Marc? Und warum um alles in der Welt hast du bloß diese Tür verriegelt?“ Ich stieß die Worte in einem Atemzug nur so heraus.

„Alles der Reihe nach!“, sagte Cassie ernst. „Ihr habt die Polizei gerufen?“

„Ja“, sagte ich, während die anderen ihr begeistert und erleichtert in die Arme fielen.

Cassie verzog jedes Mal das Gesicht. Sie hatte Schmerzen, das wusste ich.

„Gut, bitte ruft einen Krankenwagen dazu!“, sagte sie.

„Was ist los? Bist du verletzt?“, fragte nun auch Harry und bestätigte damit meinen Verdacht.

„Mein Bein ist gebrochen, aber das ist jetzt egal, im Wohnzimmer blutet uns Marc den Teppich voll! Und wenn wir jetzt nicht gleich einen Rettungswagen bestellen, wird’s ein riesiger Blutfleck! Ich habe keine Lust, das alles zu putzen!“, sagte Cassie.

„Der ist noch da?“, rief ich und rannte bereits ins Wohnzimmer.

Erstaunt blieb ich vor ihm stehen und sah, wie er sich schielend auf dem Boden krümmte.

 Ich sah das Blut und ich registrierte auch wo es herkam, aber ich wollte einfach nicht verstehen, was ich da sah. Das würde bedeuten, der Schuss kam von Cassie. Und es würde bedeuten, dass sie ihm…

„Wow!“, unterbrach Zayn, der mir gefolgt war meine Gedanken. „Guter Treffer!“

„Autsch!“, lachte Louis. „Das muss wehtun!“

Nun kamen auch Liam und Harry, die Cassie stützten zu uns.

„Ach du heiliger…“, sagte Liam.