Nialls POV:
Ich lief am Ufer auf und ab. Liam hatte mir gesagt, dass die anderen in ungefähr einer Stunde ankommen würden. Also wartete ich geduldig. Okay, geduldig wartete ich nicht, ganz im Gegenteil, ich wurde immer nervöser! Aber ich wartete. Die ganze Zeit dachte ich über meinen Plan nach und überlegte ob auch alles so war, wie es sein sollte. Nichts durfte jetzt schief gehen! Ich wollte, dass alles perfekt war. Ein perfekter Abend mit einem für mich perfektem Mädchen, mehr wollte ich nicht. Okay, doch ich wollte mehr, aber das könnte ich nicht steuern. Das Einzige, auf das ich keinen Einfluss hatte, waren Cassies Reaktionen und Handlungen. Was wäre, wenn sie alles hier lächerlich finden würde? Ich wusste es nicht. Was wäre, wenn sie nicht so für mich empfand, wie ich für sie? Ich wusste es ebenfalls nicht, doch eines war klar. Ich würde damit leben müssen. Und das würde mit Abstand die schlimmste Prüfung meines Lebens sein. Wie sollte ich mich dann ihr gegenüber verhalten? So wie immer bisher? Aber wie sollte das gehen, wenn man sich immer fragen musste, wie sie darüber dachte? Würde sie sich noch immer in einer Umarmung wohl fühlen?
Etwas riss mich aus meinen Gedanken und ich blieb abrupt stehen. Ich sah, wie zwei Scheinwerfer sich der Stelle näherten, an der Liam stehen musste. Waren das die Jungs mit Cassie? War sie nun da?
Nun zeigten die Scheinwerfer mir, dass Liam tatsächlich dort stand, wo ich ihn vermutet hatte. Bisher konnte ich mir nicht sicher sein, da es dunkel war und ein ziemliches Stück entfernt, aber nun hatte ich Gewissheit.
Das Auto hielt direkt bei Liam. Sie mussten es also sein! Falls ich bisher dachte, aufgeregt zu sein, hatte ich mich geirrt. Jetzt war ich aufgeregt! Ich wäre am liebsten sofort zu Cassie gerannt und hätte sie gefragt, was sie fühlt, damit ich endlich Gewissheit hätte.
Ich beobachtete, wie vier Umrisse aus dem Auto stiegen und Liam begrüßten. Einen Augenblick später stiegen drei davon wieder ein und ich sah, wie auch Liam ihnen einen Augenblick später folgte, nachdem er Cassie etwas gegeben hatte und in meine Richtung deutete. Augenblick? Nein, eine Ewigkeit! Zumindest kam es mir so vor. Ich hatte inzwischen das Zeitgefühl verloren.
Das Auto fuhr los und Cassie wurde wieder von der Dunkelheit geschluckt. Einen Moment später ging in ihrer Hand ein Licht auf. Perfekt, die Lampe, Kerosinlampe, die Liam ihr geben sollte funktionierte also wenigstens. Cassie würde sich also auf dem Weg zu mir nicht alle Knochen brechen. Wenigstens das klappte schon. Schritt eins des Abends geschafft!
Ich beobachtete, wie Cassie sich auf den Weg in meine Richtung machte.
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Entweder lief nun alles gut, oder ich würde heute Abend den Korb kriegen, vor dem ich mich die ganze Zeit fürchtete. Ein Abwarten war nun nicht mehr möglich. Ich konnte jetzt nicht mehr alles abbrechen und so tun, als hätte ich nur freundschaftliches Interesse an ihr. Liam telefonierte mit Sicherheit gerade mit dem Mann, damit dieser alles in Gang setzte und Cassie war auf dem Weg zu mir. Wie konnte es möglich sein, dass ich noch nervöser wurde? Unglaublich!
Nun war Cassie fast bei mir und das Licht ihrer Lampe erreichte mich. Als sie mich sah, begann sie zu grinsen und mit einem Schlag war meine Nervosität wie weggeblasen und es zählte nur noch das Hier und Jetzt mit ihr.
„Niall!“, lächelte sie und kam zu mir.
„Hey!“, lächelte auch ich und umarmte sie kurz zur Begrüßung.
„Bin ich froh, dich zu sehen! Ich dachte schon, die Jungs wollen mir einen Streich spielen, indem sie mich mitten in der Pampa aussetzen!“, lachte sie.
„Kein Wunder! Zuzutrauen wäre es ihnen ja!“, grinste ich.
Ja, die Nervosität war wirklich verflogen. Ich weiß nicht wie, aber sie schafft es einfach, mich zu fesseln und alles andere um sie und mich herum vergessen zu lassen. In diesem Moment gab es für mich die Möglichkeit nicht mehr, einen Korb zu bekommen.

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Unsere Welt
Fanfiction!!!Fortsetzung von >Eine völlig neue Welt!<!!! Nach der Beerdigung von Cassie müssen ihre Liebsten lernen weiterzuleben. Doch was ist, wenn man nicht loslassen kann oder will? Werden ihre Freunde mit der Zeit lernen mit dem Schmerz umzugehen...