3. Scott McCall and Stiles Stilinski

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„Warte. Habe ich das richtig verstanden...du möchtest das wir dir nicht helfen?" fragt McCall jetzt verwundert nach und tief atme ich ein. Scheinbar hatte er meine Geschichte – die letzten vier Monate kurz zusammengefasst – und den Wunsch dahinter doch tatsächlich verstanden. Doch trotz seiner unnötigen Frage, schlucke ich jedes sarkastisches Wort herunter, bevor ich seine Frage zustimmend beantworte: „Ja genau das möchte ich!"

„Aber warum! Ich meine, das ergibt doch gar kein Sinn!" wendet jetzt auch Stilinski ein und augenverdrehend werfe ich ihm einen langen Blick zu. „Natürlich gibt es Sinn. Sonst würde ich McCall nicht danach fragen!" wiederspreche ich anschließend Stilinski, ohne meinen Blick von ihm zu nehmen. Gleichzeitig schenke ich ihm ein gefälschtes Lächeln. Dabei würde ich ihm in diesem Moment lieber die Kehle aufreißen. Aber McCall zu Liebe halte ich mich vorerst damit zurück.

Auch wenn das Mal an meinem Arm bereits jetzt gierig zu pulsieren anfängt.

„Aber das, was du uns erzählst klingt wirklich schlimm. Dein Freund, Matty, er hat Recht. Du brauchst die Hilfe!" wendet jetzt auch der Alpha kritisch ein, wodurch ich meinen Blick unzufrieden zurück auf ihn richte. Denn so wie es momentan scheint, ist McCall doch tatsächlich gewillt, mir zu helfen. Dabei wollte ich doch einfach nur ein 'Nein ich helfe dir nicht' von ihm.

Ist das denn wirklich so schwer?!

„Oh boohoo...ich habe ein paar Menschen getötet. Na und?! Sie waren ja eh' alle Mörder, Übernatürlich oder sonst irgendwelcher menschlicher Abschaum. Also keine Panik. Ich werde selbst damit fertig!" sage ich jetzt ziemlich gereizt an den Alpha gewandt, während ich ihn kühl mustere. Schon jetzt erinnert mich sein besorgtes Verhalten an das von Matty, das ich schon seit Monaten ertragen muss und nicht länger ertragen kann. Deswegen auch der eigentliche Deal mit meinem Ersatzvater, den McCall für mich gerade unmöglich zum Gewinnen macht.

„Aber du möchtest doch nicht ständig Leute umbringen!" wendet jetzt McCall weiterhin mit einem besorgten Unterton in der Stimme ein und kurz mustere ich ihn mit zusammen gezogenen Augenbraunen. Doch als ich bemerke, dass er die Frage doch tatsächlich ernst meint, antworte ich ihm mit einem gleichgültigen Schulterzucken: „Doch!"  Dabei beobachte ich McCalls überraschte Reaktion bei dieser Antwort. Scheinbar hat er nicht erwartet, dass ich seine Frage doch tatsächlich positiv beantworte. Irgendwie enttäuschend, wenn man bedenkt, dass wir vor einiger Zeit mal zusammengearbeitet haben und er meinen psychopathischen Vater kennengelernt hat.

„Warum erzählst du deinem Freund nicht einfach, dass Scott dir nicht helfen möchte. Warum sich erst die Mühe machen, hier her nach Beacon Hills zurück zu kommen und wirklich zu fragen?" stellt Stilinski jetzt die Frage, auf die ich eigentlich schon die ganze Zeit gewartet habe. Denn es ist eine gute Frage.

„Weil Matty eine Art menschlicher Lügendetektor ist. Außerdem kennt er mich schon seit dem ich ein Kind bin. Er durchschaut jede, wirklich jede, meiner Lüge. Deshalb brauche ich auch ein 'Nein' von McCall, sodass ich erst gar nicht lügen muss!" erkläre ich jetzt die pure Wahrheit, wobei ich noch immer zu dem Alpha und nicht etwa zu seinem kleinen Freund – dem eigentlich Fragenden – spreche.

„Dann hast du aber ein Problem. Denn wir werden dir helfen. Egal was du davon halten solltest!" wendet jetzt McCall ein und augenverdrehend mustere ich ihn. „Musst du jetzt wirklich gerade auf wahrer Alpha machen? Könntest du dir das nicht auch einfach für dein Rudel aufbewahren, die lassen sich von sowas wenigstens noch beeindrucken!" frage ich jetzt augenverdrehend an ihn gewandt, wobei ich es nicht lasse kann, mich herablassend gegenüber seinem Rudel zu äußern. Denn noch immer kann ich sein Rudel – von McCall selbst, seinem Schoßhündchen, Mason und dessen festen Freund Corey einmal abgesehen – nicht ausstehen. Was wahrscheinlich daran liegt, das alle anderen Mitglieder ein großes Mundwerk haben oder mir tierisch auf die Nerven gehen.

Oder Beides.

„Raven. Du hast uns erst vor kurzer Zeit dabei geholfen, Corey lebend aus den Händen deines Vaters zu retten, " fängt McCall jetzt mit einer scheinbaren Rede an. Jedoch unterbreche ich ihn bereits schon an dieser Stelle: „Genau. Ich habe euren Freund gerettet. Das heißt du schuldest mir noch was und dieser Moment wäre gerade ausgezeichnet, um diese Schuld zu begleichen!" „Du hast uns geholfen und deshalb helfen wir jetzt auch dir!" spricht der Alpha jetzt weiter, ohne meine zu vorigen Worte zu erwidern oder überhaupt erst wahrzunehmen. Scheinbar ist er nicht länger von seiner Entscheidung abzubringen, weshalb ich genervt mit den Augen rolle, bevor ich leise murmelnd feststelle: „Da rettet man einmal jemanden und schon wird man Teil einer verrückten Sekte!"

Gleichzeitig werfe ich mir die Haare über die Schultern, bevor ich mich dazu entscheide, McCalls Entscheidung – für diesen Moment - einfach so zu akzeptieren. Deshalb gehe ich die wenigen Schritte zurück zum Fenster und mache mich daran, dass Zimmer wieder wortlos zu verlassen. Jedoch werde ich von McCalls Stimme zurückgehalten, mit der er mich verwundert fragt: „Heißt das du bleibst hier? Lässt dir helfen?"

Leise seufzend drehe ich mich noch einmal zu McCall und seinem besten Freund um.

„Hier bleiben, Ja. Ob ich mir helfen lasse...mhmm, werden wir noch sehen!" erkläre ich jetzt mit einem lockeren Schulterzucken, bevor ich mich geschickt aus dem Fenster schwinge und sicher auf dem leicht schrägen Dach lande. Denn auch wenn ich in diesem Moment einen Rückzieher mache, bin ich davon überzeugt, dass McCall mich spätestens nach meinem ersten 'Aussetzer' persönlich aus Beacon Hills verjagt. Somit muss ich nur noch darauf warten, dass sich das Mal zurückmeldet und ich wieder einmal in einen Blutrausch gerate.

Etwas, was wohl nicht mehr solange auf sich warten lassen würde. Immerhin bin ich jetzt schon seit zwei Tagen 'clean'.

„Und wo wirst du schlafen?" ruft mir der Alpha noch schnell nach und eilt mit Stilinski an das kleine Fenster. „Keine Angst. Wenn ich gefunden werden will, dann schicke ich deinem kleinen Werwolfsarsch eine Freundschaftsanfrage!"

Mit diesen Worten stürme ich geschickt bis an den Rand des Daches, von dem ich geschickt und mit nur einem Sprung auf die freie Einfahrt des Hauses springe. Anschließend richte ich mich auf, zwinkere McCall und seinem Freund noch ein letztes Mal kurz zu, bevor ich mich auf mein - von Lewis geliehene - Motorrad schwinge und mit einer hoheitlichen Eleganz und Leichtigkeit davon rase.

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Ein neues Kapitel ist da und wie immer hoffe ich, dass es euch gefällt. Kommentare sind wie immer erwünscht und Kritik ist auch sehr willkommen. Genauso wie Theorien zum möglichen Buchverlauf.

LG CoolerBenutzername
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Platinum Blonde [Teen Wolf FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt