29. Derek Hale #uncleniecetalk

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Ohne auch nur leicht abzubremsen rase ich mit der Höchstgeschwindigkeit, die das alte Motorrad von Lewis zu bieten hat, auf den kleineren Parkplatz. Anschließend reise ich den Lenker des Fahrzeuges ruckartig herum, sodass die Reifen anschließend quietschend über den trockenen Asphalt schlittern und ich direkt neben der Eingangstüre in der Parklücke zum Stehen komme.

Dabei ramme ich jedoch fast eine ältere Lady, die daraufhin erschrocken zwei Schritte zurücktaumelt und mich fassungslos anstarrt. Ich dagegen ziehe mir in aller Ruhe den schwarzen Helm ab und hänge ihn über den Lenker, bevor ich elegant vom Motorrad gleite und mir durch die leicht verwuschelten Haare fahre.

„Sind Sie eigentlich noch bei allen Sinnen junge Dame?" fragt mich die Frau - die ihre Sprache scheinbar erst jetzt wiederfindet - empört und mustert mich, mit in die Hüfte gestemmten Arme. „Wahrscheinlich nicht," beantworte ich jetzt schulterzuckend die Frage der Frau, während ich ihr ein ausdrucksloses Lächeln schenke.

„Ich werde sie bei der Hausverwaltung melden. Ich lasse mir das nicht mehr bieten. 50 Jahre hartes Arbeiten und jetzt sowas," kündigt die Frau jetzt empört an, woraus ich schließe, dass ihr mein vorlauter Unterton beim zuvorigen Satz wohl eher missfällt. Etwas, was mich ehrlich gesagt nicht im Geringsten interessiert.

„Tun sie das und denken Sie daran, dass ich zu Derek Hale gehöre," sage ich deshalb schulterzuckend an die alte Frau gewandt, während ich darauf achte, den Namen meines Onkels klar und deutlich auszusprechen.

Soll sich die alte Lady doch bei ihm über mein Verhalten beschweren.

Anschließend drehe ich mich - ohne sie eines weiteren Blickes zu würden - von ihr weg und laufe in Richtung der Eingangstüre des Wohngebäudes, welches mir in der Zwischenzeit schon genauso bekannt ist wie das abgebrannte Haus meiner Familie oder die High School.

Auch wenn ich lieber etwas anderes behaupten würde.

Im Inneren des Eingangsbereiches erwartet mich wieder einmal nichts anderes als ein menschenleerer Raum mit defektem Aufzug und vollgestopften Briefkästen. Deshalb gehe ich jetzt fast schon aus Routine heraus auf die Treppen zu und steige sie mit einer gemütlichen Geschwindigkeit hinauf. Dabei liegen meine Gedanken noch immer auf McCalls Lüge und auf meine Fast-Außerkontrolle auf dem Feld.

Noch immer schwirren so viele unbeantwortete Fragen in meinem Kopf herum, während mir in derselben Sekunde einfällt, dass ich bei der nächstbesten Gelegenheit wohl mal Matty und Lewis darüber informieren sollte, dass mein Vater höchstwahrscheinlich doch nicht mehr tot ist.

Stattdessen bereitet er sich wahrscheinlich gerade still und heimlich auf einen blutigen Rachefeldzug vor.

Das wird ein Spaß.

In der Zwischenzeit habe ich die beiden Schiebetüren erreicht und da ich mir sicher bin, dass die Türen unverschlossen sind, trete ich einfach vor und schiebe die Türen mit einer äußerlichen Leichtigkeit zur Seite. Dadurch wird mir das recht große Loft enthüllt, in dem – wie erwartet - Derek Hale steht.

Mit Lederjacke, Jeans und einem alarmierten Blick.

Schlendert betrete ich das Loft, bevor ich die Schiebetüren hinter mir wieder sorgfältig schließe. Anschließend drehe ich mich wieder zu meinem Onkel um, der mich jetzt mit hochgezogenen Augenbrauen mustert, während sein kompletter Körper kampfbereit angespannt ist. Jedoch ist er nicht länger alarmiert, sondern einfach nur noch auf alles gefasst.

Doch ohne ihn groß zu beachten, laufe ich mit federnden Schritt auf das breite Sofa zu, nur um mich hier schlussendlich liegend niederzulassen. Dabei sagt keiner von uns beiden ein Wort. Erst als ich rücklings auf dem Sofa liege, meine Hände verschränkt auf dem verschwitzten Stoff des roten Trikots, das ich noch immer trage, platziert habe und meine Augen entspannt geschlossen habe, kann ich hören wie Derek wenige Schritte auf mich zukommt.

Platinum Blonde [Teen Wolf FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt