Gedankenverloren starre ich das große Gebäude vor mir an. In der Zwischenzeit scheint die Abendsonne angenehm warm auf mich herab und reflektiert manche ihrer Strahlen unpassend an den gläsernen Fenster der jeweiligen Stockwerke. In der Zwischenzeit ist es weit nach 17:00 Uhr und schon langsam kann man auch das abendliche Sinken der Sonne erkennen. Deshalb verschwende ich nicht länger Zeit mit rumstehen. Stattdessen schreite ich mit einem selbstbewussten Schritt auf das Gebäude zu und betrete es mit gestrafften Schultern.
Beim Eintreten in das Gebäude schlägt mir sofort der alte Geruch des Hauses entgegen, genauso wie der von frischer Farbe und Schmieröl. Dabei ist mein erster Instinkt, mich ordentlich in dem Eingangsbereich umzuschauen. Jedoch bemerke ich nur die vielzähligen Briefkästen, die teilweise mit Post überquellen und das rote 'Außer-Betrieb' Schild an den geschlossenen Aufzugstüren. Laut seufze ich auf, bevor ich mich gezwungen in Richtung der Treppen richte. Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Aufzug seit meinem letzten Besuch repariert wurde. Aber scheinbar kümmert sich kein Mensch um den Zustand dieses Appartements.
Deshalb mache ich mich jetzt notgedrungen auf den Weg nach oben. Dafür stürme ich die Treppe mit einer mäßigen Geschwindigkeit nach oben, in dem ich immer bei einem Schritt zwei Stufen nehme. Dadurch komme ich schneller voran und bin schon nach wenigen Minuten vor der gewünschten Wohnungstüre. Doch schon jetzt erkenne ich, dass die Schiebetüren nicht abgeschlossen sind, was meine volle Aufmerksamkeit beansprucht. Dabei gilt mein erster Gedanke Crowley – meinem Vater – zu dem eine solche Aktion eigentlich recht gut passen würde. Doch schon sekundenspäter kann ich mich zur Vernunft berufen.
Immerhin ist mein Vater Tod.
Ich selbst habe ihn umgebracht.
Trotzdem bin ich auf aller höchster Alarmbereitschaft und instinktiv ziehe ich mein Messer aus der Hosentasche, während ich die Tasche mit meinen Waffen und meinen Klamotten lautlos neben der Türe auf den Boden sinken lasse. Anschließend schleiche ich lautlos weiter und bleibe wenige Zentimeter vor den metallischen Schiebetüren stehen. Schon jetzt höre ich zwei Stimmen, die weniger freundlich mit einander reden. Trotzdem scheinen die beiden Personen – beide zu hundert Prozent männlich – auf der gleichen Seite zu sein, während mir die tiefere der beiden Stimmen unglaublich bekannt vorkommt. Doch in diesem Moment kann ich alle aus dem McCall Rudel ausschließen, weshalb mich die Identität der beiden Personen kaum interessiert. Denn solange sie nicht unter dem Schutz von McCall stehen, sehe ich kein Problem darin sie zu bekämpfen, sie zu entführen, zu befragen und notfalls auch umzubringen.
Deshalb umfasse ich das Springmesser in meiner Hand jetzt etwas fester, bevor ich meine andere freie Hand an die Seite der Eingangstüre lege und sie kraftvoll zur Seite schiebe. Dabei gleitet sie - durch meine übernatürliche Stärke - federleicht, aber mit einem leisen Quietschen zur Seite und ermöglicht mir dadurch einen genaueren Blick in das Loft.
In diesem befinden sich – wie bereits erwartet – zwei männliche Personen. Einer von ihnen groß, schlank, muskulös, mit schwarzen Haaren, einem Drei-Tage-Bart und einem grimmig-überraschten Gesichtsausdruck. Es ist unverkennbar Derek Hale. Mir auch bekannt, als mein Onkel.
Die zweite Person – die vor Derek steht und mich alarmiert anstarrt – ist mir jedoch unbekannt. Deshalb bleibt mein Blick hier etwas länger hängen. Denn der Junge scheint ungefähr genauso alt zu sein wie ich. Er ist ebenfalls schlank, auch wenn man unter seinem Langarmshirt seinen sportlich trainierten Körper bereits erahnen kann. Der Junge hat niedliche braune Locken, die zwar kürzer geschnitten sind, jedoch trotzdem sein eher markantes Gesicht umrahmen. Gleichzeitig kann ich durch seine weit aufgerissenen Augen auch seine blaue Augenfarbe erkennen.
Putzig.
„Hey Derek, wie läufst?" frage ich jetzt sofort kumpelhaft an meinen Onkel gewandt, während ich spielerisch mein Messer zwischen meinen Fingern hin- und hergleiten lasse und mit lockeren Schritten in das Loft eintrete. Dabei nutze ich die überraschte Sprachlosigkeit der beiden Männer, um meinen Auftritt noch surrealer wirken zu lassen. Jedoch hält sich diese Stille nicht lange im Raum, denn Derek scheint seine Gedanken bereits schon wieder beisammen zu haben.
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Platinum Blonde [Teen Wolf FF]
Hayran Kurgu'And if love is real, maybe I'm just too bad to remember how good it feels' Ich kann es nicht fassen. Aber ich bin tatsächlich wieder zurück in Beacon Hills, Kalifornien. Zurück bei dem wahren Alpha und seinem kleinen Rudel, dass sich seit dem letzt...