15. Lydia Martin

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„Sie kann für ein paar Tage bei mir bleiben!"

Fast schon amüsiert mustere ich das rotblonde Mädchen, das mir gerade indirekt ein Zuhause für die nächsten Tage angeboten hat - auch wenn sie mich bei ihren Satz gekonnt außen vor lässt und stattdessen an ihre Freunde gerichtet spricht. Doch während ich ihr ihre Ernsthaftigkeit in diesem Moment einfach nicht abkaufen kann, schnappen alle anderen in dem Raum überrascht nach Luft und halten ihr Angebot gleichzeitig für ernst gemeint.

Aber warum sollte gerade Lydia Martin mir ein Dach über dem Kopf anbietet?

Ich spiele nun mal nicht in ihrer Liga. Noch nicht mal annähernd. Auch wenn ich sie und ihre Familie dafür innerhalb weniger Minuten töten könnte.

„Dein Ernst Lydia?" fragt Malia jetzt ebenfalls überrascht bei dem rotblonden Mädchen nach und mustert sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Wie es scheint ist Malia die Einzige, die meine Gedanken teilt und auch die Erste, die sich schon wieder gut genug zusammen gerafft hat, um etwas sinnvolles zu sagen. Dabei kann ich ihr die Abneigung mir gegenüber nicht nur ansehen, sondern sie auch deutlich an ihr riechen.

„Ja. Warum auch nicht? Unser Haus ist groß genug und meine Mom wird bestimmt nichts dagegen haben!" antwortet Lydia fast schon arroganten Art auf die Frage von Miss Außerkontrolle, während sie zur selben Zeit ihr Handy weglegt, auf dem sie in den letzten paar Minuten wild herum gedrückt hatte. „Das können wir nicht von dir verlangen. Ich meine wenn...!" wendet McCall jetzt sofort ohne zu Zögern ein.

Dabei weiß ich schon jetzt was der Alpha ansprechend möchte, weshalb ich schulterzuckend einwende und an ihn gewendet sage: „Oh bitte  McCall. Ich könnte jeden von euch töten. Ob es jetzt du bist oder die Banshee. Das macht keinen Unterschied. Ich könnte es mit jedem von euch aufnehmen!"

Sobald ich meinen gleichgültigen Satz laut ausgesprochen habe, richte ich meinen Blick auf das Rudel, wobei mir bei Isaac der zustimmende, jedoch auch nachdenkliche, Eigentlich-Hat-Sie-Ja-Recht-Blick auffällt. Scheinbar stimmt er mir doch tatsächlich zu - etwas, wodurch er in meinem Rating von Leuten die ich in Beacon Hills irgendwie mag ein paar Plätze nach oben rutscht.

„Lydia? Bist du dir wirklich sicher?"

Dieses Mal stammt die eindrückliche Frage wieder von McCall, wobei ich ihn selten so besorgt gehört habe. Gleichzeitig wirft er seiner Bandshee einen eindringlichen Blick zu, mit dem er ihr bestimmt vermitteln möchte, dass ein Zurückziehen des Angebotes die wohl sicherste Entscheidung wäre. Auch wenn er sie genug zu respektieren scheint, als ihr Angebot einfach zurück zu weisen.

Etwas, was ich an McCall schätze.

„Das ist doch kein großes Ding!" entgegnet Lydia daraufhin leicht schulterzuckend an das ganze Rudel gerichtet, während sie sich ihre rotblonden Haare über die Schulter wirft und gleichzeitig die Augen leicht verdreht. Sofort bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen und obwohl ich - noch - keine Ahnung habe, welchen Grund hinter ihrem gastfreundlichen Angebot steckt, steigt in diesem Moment meine Sympathie für sie.

Denn wer sich auch nur leicht gegen die Machtperson - dem Alpha - im Raum auflehnt, ist mein Freund. Auch wenn ich McCall in der Zwischenzeit genug respektiere und weder ihm, noch seinem kleinen Rudel, etwas sonderlich Böses wünsche.

Genau in diesem Moment vibriert ein Handy und bevor ich es orten kann, hat Lydia sich bereits verraten. Denn selbstbewusst greift sie nach ihrem Handy und wirft einen Blick auf das leuchtenden Display.

„Meine Mom sagt es ist okay. Du kann für ein paar Tage bleiben. Wir sollen nur jetzt sofort Nachhause kommen, weil sie für uns kocht!" erklärt die Banshee anschließend laut, wobei sich das gesagte eigentlich nur an mich als Gast wendet. „Jetzt sofort?" wirft Stiles daraufhin verwundert ein und nickend bestätigt Lydia seine Aussage. Dabei kann ich sehen, wie alle damit zögern uns zu verabschieden, auch wenn die Banshee in diesem Moment bereits ihre dünne Jacke und ihre schwarze Designertasche in die Hand nimmt.

„Gut. Also bis dann McCall Sekte!"

Mache ich also den ersten Schritt und hebe zum Abschied kurz die Hand. Anschließend drehe ich mich, ohne auf eine Antwort zu warten, von dem Rudel weg und verlasse stolzierend das Zimmer. Dabei schenke ich auch Lydia keinen weitere Blick, auch wenn ich sie hinter mir das Rudel um einiges herzlicher verabschieden hören kann, als ich nur wenige Sekunden zuvor.

Erst unten an der Haustüre bleibe ich kurz stehen und schultere meine Reisetasche, die bis zu diesem Punkt neben der Treppe lag. Dadurch gebe ich der Banshee gleichzeitig auch die Chance mich einzuholen, welche sie auch nutzt.

„McCall Sekte?!" fragt sie daraufhin sofort unverständlich an mich gewandt, während sie mich fast schon schamlos anstarrt. „Das ist eurer neuer Gruppen-Spitzname!" antworte ich daraufhin schulterzuckend und öffne die Haustüre, nur um diese anschließend höflich für Lydia aufzuhalten.

Etwas, was sie anfangs mit einem kritischen Blick mustert.

Doch dann zwingt sie sich selbst ein freundliches Lächeln auf die Lippen, bevor sie ohne ein Danke an mir vorbei stolziert. Kurz bewundere ich sie dabei für ihre selbstbewusste und elegante Haltung, bevor ich kurz mit dem Kopf schüttle und ihr aus dem Haus der McCalls folge.

Das kann ja mal interessant werden.

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Hey Leute 😉 also erstmal vielen vielen Dank für eurer tolles Engagement für meine Story und für eure zahlreichen Vermutungen dem Angebot bezüglich. Habe mich wirklich sehe darüber gefreut und hoffe natürlich, dass ich niemand enttäusche.

Übrigens hatte ich heute endlich meine praktische Fahrprüfung und habe glücklicherweise bestanden 😂 muss aber trotzdem noch bis zu meinem Geburtstag warten bis ich wieder mit meinen Eltern fahren darf. Aber joa...wenigstens kein Unterricht mehr 🤗

LG CoolerBenutzername
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Platinum Blonde [Teen Wolf FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt