Wenig motiviert steige ich aus dem blauen Jeep von Stiles und ziehe - sobald ich wieder sicheren Boden unter den Füßen habe - genervt mein schwarzes Kleid zurecht. In diesem Auto könnte man ja fast schon unfreiwillig ermordet werden. Gegen das verschrottete Auto ist ja selbst das alte Motorrad von Lewis noch ein unbenutzter Kaufschlager.
Doch bevor ich diesen Gedanken weiter ausführen kann, fährt das brandneue Auto von Lydia neben uns und überrascht stelle ich fest, dass Isaac fährt. Der letzten Person, der ich zu getraut hätte einen Führerschein zu besitzen...oder Lydias Vertrauen. Jedoch steigt diese in dieser Sekunde scheinbar entspannt aus dem Wagen und schenkt mir, Stiles, Scott und Malia bereits ein filmreiches Lächeln.
Dabei fällt mir auf, dass sie beim Aussteigen weder ihr schwarz-goldenes Kleid zurecht zupft, noch ihre Schminke oder ihre Frisur überprüft. Scheinbar hat sie genug Selbstvertrauen, um genau zu wissen, dass sie perfekt aussieht.
Im selben Moment parkt ein weiteres Auto, dieses Mal mit dem jüngeren Teil des Rudels, neben uns. Dabei steigt Hayden - genervt und scheinbar vor Wut rasend - aus dem Wagen aus, noch bevor dieser überhaupt richtig zum stehen kommt. McCalls Schoßhündchen ist natürlich sofort hinter ihr und eilt ihr mit den verzweifelten Worten 'So war das doch nicht gemeint' nach in Richtung des Schulgebäudes, vor dem bereits mehre Schüler stehen und entweder mit ihrem Date Fotos machen oder einfach nur miteinander reden.
Dabei bin ich schon jetzt von den ganzen Teenagern genervt.
„Was...?" fragt McCall in dieser Sekunde verwirrt und starrt seinen beiden Betas verwundert nach. Doch bevor er seine Frage komplett aussprechen kann, unterbricht ihn bereits Mason, der mit einer abwinkenden Handbewegung sagt: „Frag' am besten gar nicht erst nach!" Gleichzeitig wendet er sich leicht vom Rudel ab und fährt sich mit einer Hand über seine kurzgeschorenen Haare, was den Eindruck tiefster Genervtheit vermittelt.
Scheinbar macht Hayden nicht nur seit dem Einparken eine dramatische Szene, sondern schon seit dem Losfahren von Lydias Haus.
Die Armen.
Doch bevor McCall Masons Rat ignorieren kann und - verantwortungsvoll wie er nun mal ist - genauer nachfragen kann, steigt jetzt auch Corey aus dem Wagen. Im Gegensatz zu den restlichen Männern im Rudel, trägt er in dieser Sekunde nur ein weißes Hemd mit einer - fast schon - zu breiten Krawatte. Das Jackett trägt er dabei in der einen Hand, während er mit der anderen nervös versucht sein, sowie schon faltenfreies, Hemd glatt zu ziehen.
Während Stiles und McCall jetzt mit den anderen Sektenmitgliedern in ein uninteressantes Gespräch über den heutigen Abend verfallen, beobachte ich Corey leicht amüsiert weiter. Dabei ist dieser so auf sein Hemd fixiert, dass er meinen Blick in keiner Sekunde zu bemerken scheint.
„Also lasst uns erstmal reingehen," schlägt McCall jetzt als sanften Befehl vor und wie auf Kommando setzt sich Lydia selbstbewusst in Bewegung. Sofort ist Isaac neben ihr und bietet ihr mit einem breiten, fast schon spielerischen Zwinkern seinen angewinkelten Arm an, welchen Lydia auch ohne zu Zögern - dafür jedoch mit einem ziemlich arroganten Lächeln - umgreift.
In der Zwischenzeit haben sich auch Stiles und Malia in Bewegung gesetzt und während Mr. Große Klappe noch ein letztes Mal den Sitz seine graue Fliege überprüft, scheint Mrs. Außer Kontrolle große Schwierigkeiten mit ihren Schuhen zu haben. Immerhin trägt sie zur Abwechslung - und auf Wunsch Lydia - Stöckelschuhe mit einem minimalen Absatz.
Ich dagegen habe mich erfolgreich dagegen wehren können und trage deshalb auch weiterhin meine schwarzen Boots, in denen sicherheitshalber eins meiner Springmesser steckt.
„Corey," sage ich jetzt fragend in die Richtung des nervösen Teenagers gewandt, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dabei spreche ich auch erst weiter, als er seinen Blick für kurze Zeit auf mich, anstatt auf sein faltenfreies Hemd, richtet. „Du siehst super aus...und jetzt genieße den Abend," sage ich anschließend mit einem kleinen, verschmitzten Grinsen auf den Lippen, bevor ich McCalls angewinkelten Arm - den er mir bereits anbietend entgegen hält - umgreife und mich sofort in Bewegung setze.
Somit folgen wir Isaac, Lydia, Stiles und Malia in Richtung Schulhaus, während Corey und Mason für wenige Sekunden noch auf dem Parkplatz zurück bleiben.
„Das war gerade ziemlich nett von dir," erwähnt McCall anmerkend, als wir die erste Schülermenge auf dem Pausenhof passieren. „Manchmal muss doch auch das Böse nett sein, richtig?" stelle ich dem Alpha daraufhin eine rhetorische Frage, während ich gleichzeitig leicht lächele und mit den Schultern zucke.
Doch im selben Moment fällt mein schweifender Blick zufällig auf den Eingang der Schule, der sich in diesem Moment leicht leert, da eine größere Gruppe von Schülern erst das Schulhaus, dann die Turnhalle betritt. Auf der kleinen Vortreppe sitzt ein schwarzer Rabe, der erst sein Gefieder leicht aufplustert und dann seinen Blick schnell hin und her schweifen lässt.
Dabei lässt er sich von vorbeigehenden Schülern nicht vertreiben oder ängstigen.
Automatisch möchte ich stehen bleiben. Den Raben feindlich anstarren und meine Waffe ziehen, um das Tier - oder besser gesagt den Menschen dahinter - zu töten. Dabei ist meine Hand, auf der von McCalls abgewandten Seite, schon längst an meinem Oberschenkel gewandert, auf die Höhe von meiner Pistole, welche in dieser Sekunde noch blickgeschützt unter dem langen Stoff meines Kleides versteckt ist.
Jedoch bin ich bereit zum schießen.
Genau wie das bereits pulsierende Mal an meinem Arm.Doch im selben Moment erinnere ich mich wieder an das zu vorige Gespräch zwischen mir und McCall und an seine bittenden Worte: 'Aber vorerst müssen wir uns um das Mal kümmern. Dafür brauchen wir dich und zwar klar denkend'. Mit diesen Worten, und Stiles Theorie im Kopf, komme ich auf die Erkenntnis zurück, dass ich langsam paranoid werde und ich zur Abwechslung wohl lieber auf den Rat des Alphas hören sollte.
Deshalb balle ich meine linke Hand, die sonst schussbereit wäre, sofort zu einer Faust, um zu verhindern, dass ich dem leicht pulsierten Drang des Males unbedacht folge. Zur selben Zeit ertönt die Stimme von McCall, der in der Zwischenzeit scheinbar meine Angespanntheit bemerkt hat, sowie meine langsamer werdenden Schritte.
„Alles okay?"
Gleichzeitig wirft er mir einen fast schon besorgten Blick zu. „Ja alles klar," sage ich jetzt mit einem strahlenden Lächeln in seine Richtung und verdänge jeglichen Gedanken an Crowleys womöglich Rückkehr. Stattdessen lasse ich mich von McCall elegant die Treppe hochführen. Dabei laufen wir auch direkt an dem Raben vorbei und kurz lasse ich meinen Blick über den schwarzen Vogel schweifen.
...und in diesem Moment ist es für mich auch tatsächlich nur ein einfacher Vogel. Er ist kein Gestaltenwandler, der versucht mich an Crowley auszuliefern. Er ist noch nicht mal mehr ein Gefahr für mich. Stattdessen sehe ich in diesem Moment tatsächlich nur ein einfachen Vogel, der in dieser Sekunde seine schwarzen Flügel ausbreitet und elegant davon fliegt.
Das Lächeln auf meinem Gesicht wird größer und während eine Welle von Stolz und zurückgewonnenem Selbstbewusstsein durch meine Adern fließt, umfasse ich McCalls Arm etwas fester und folge ihm selbstbewusst in das Innere der vollgestopften Turnhalle.
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Ein kleine Zwischenkapitel ☺️ Vermutungen und Theorien zum weiteren Verlauf sind wie immer herzlich willkommenLg CoolerBenutzername
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Platinum Blonde [Teen Wolf FF]
Fanfiction'And if love is real, maybe I'm just too bad to remember how good it feels' Ich kann es nicht fassen. Aber ich bin tatsächlich wieder zurück in Beacon Hills, Kalifornien. Zurück bei dem wahren Alpha und seinem kleinen Rudel, dass sich seit dem letzt...