„Und warum genau können wir sie nochmal nicht ins Krankenhaus bringen?"
McCalls Schoßhündchen wirkt einerseits verwirrt, andererseits hörbar entrüstet. Zur selben Zeit kann ich seinen ungehaltenen Blick erst auf mir, dann auf McCall spüren. Er scheint tatsächlich nicht zu verstehen, warum McCall - und ich selbst - so darauf bestanden hat, mich nicht in das örtliche Krankenhaus zu fahren. Stattdessen befinden wir uns jetzt in dem lichtdurchfluteten Wohnzimmer des McCall Hauses.
Ich versuche unauffällig zu verhindern, dass mein dunkelrotes Blut auf den fleckfreien Boden tropft.
„Weil es eine Schusswunde ist," fängt der Alpha jetzt an den Sachverhalt seinem Beta zu erklären, während er seinen Arm weiterhin um meine Hüfte geschlungen hat und mir somit den nötigen Halt liefert, um trotz zunehmender Schmerzen in der Hüfte annähernd aufrecht zu stehen. „Und bei Schusswunden jeglicher Art muss das Krankenhaus automatisch die Polizei verständigen," setze ich McCalls Satz wissend fort, bevor ich hörbar erschöpft nachfrage: „Und möchtest du denen wirklich erklären, wie die Kugel in meiner Hüfte gelandet ist und warum die Wunde auf magische Weise verheilt, sobald sie wieder draußen ist?"
Liam zögert kurz, bevor ich fast schon spüren kann, wie sein Widerstand im Boden versinkt. Unsere Erklärung scheint ihm einzuleuchten. Jedoch höre ich ihn bereits schon wieder einwerfend den Mund öffnen, was ein kurzer Seitenblick in seine Richtung bestätigt.
„Und was wollen wir dann mit ihr machen? Du kannst ihr doch nicht einfach selbst die Kugel entfernen!"
Ich möchte Liam schon entgegenwerfen, dass ich mir notfalls auch selbst die Kugel aus meinem Fleisch entfernen würde und dass ich dafür nur etwas Vodka brauchen würde, als sich wie auf Kommando die Türe zum Wohnzimmer öffnet. Herein kommt die dunkelhaarige Mutter von McCall, die sichtbar verwirrt wirkt und ihren Blick bereits beim Eintreten kurz über mich gleiten lässt, bevor sie ihren Sohn anfixiert.
„Scott was ist hier los?" fragt sie anschließend mit einer strengen Stimme, während sie ihren Blick nicht von ihrem Sohn nimmt, der mich noch immer helfend stützt. Auch wenn ich in der Zwischenzeit davon überzeugt bin, dass ich auch alleine bewegungslos in einem Raum stehen könnte - trotz Verletzung und Schmerzen. „Raven. Sie wurde angeschossen," fängt McCall jetzt gehorsam an die Situation zu erklären, auch wenn ich an Melissa's Blick ablesen kann, dass sie sich diesen Teil der kommenden Erklärung bereits ableiten konnte.
Immerhin ist die blutende Wunde an meiner Hüfte kaum zu übersehen.
„Sie braucht einen Arzt," lautet jetzt jedoch die sachliche Feststellung von McCalls Mutter, während sie ihren Blick zurück auf ihren Sohn legt. Dieser erwidert ihn mit einem Blick, den ich selbst nicht wirklich deuten oder beschreiben kann. Jedoch scheint Melissa diesen Blick bereits sehr gut zu kennen, da sie jetzt verneinend den Kopf schüttelt.
„Nein Scott," sie schüttelt noch immer mit dem Kopf und verschränkt gleichzeitig die Arme vor der Brust, „Sie braucht einen richtigen Arzt!" „Du bist ein richtiger Arzt!" widerspricht Scott sofort seiner Mutter, der ich bereits ansehen kann, dass sie sich der Aufgabe nicht annähernd gewachsen fühlt. Das scheint jetzt auch McCall zu bemerken. Denn er redetet jetzt mit einer bittenden Stimme auf sie ein: „Mom sie braucht deine Hilfe. Wenn sie nicht bald die Kugel aus ihrer Hüfte herausbekommt, wird sie sterben. Und das trotz ihrer Werwolfgene!"
Seine Worte klingen nicht gerade mutmachend oder auch nur annähernd schonend in meinen Ohren. Stattdessen sagt er die harte Wahrheit, die seine Mutter auch zu überzeugen scheinen.
„Na gut," gibt sie jetzt nämlich mit einem unterdrückten Seufzer nach. Dann sagt sie befehlerisch an Liam gewandt: „Hol' den erste Hilfe Kasten aus dem Bad und vergiss nicht die Einweghandschuhe unter dem Waschbecken!" Sofort nickt McCalls Schoßhündchen eifrig, bevor er mit einem fast schon rennenden Schritt aus dem Raum verschwindet. Melissa ist in der Zwischenzeit bereits dabei die Ärmel ihres dunkelblauen Pullovers hochzukrempeln, während sie sich an Isaac wendet: „Die Tischdecke. Sie muss runter, damit wir sie auf dem Tisch ablegen können!"
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Platinum Blonde [Teen Wolf FF]
Fanfiction'And if love is real, maybe I'm just too bad to remember how good it feels' Ich kann es nicht fassen. Aber ich bin tatsächlich wieder zurück in Beacon Hills, Kalifornien. Zurück bei dem wahren Alpha und seinem kleinen Rudel, dass sich seit dem letzt...