Kapitel 10

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Der Dealer beobachtete den schmutzigen Mongrel vor sich voller Misstrauen. Von all den schäbigen Kunden die er je hatte ließ ihn nur dieser wünschen, sich niemals auf ein Geschäft mit ihm eingelassen zu haben. In den langen verschlissenen Trenchcoat vermummt, den der Mongrel immer trug, konnte der Mann von ihm nur die grausame Linie seines Mundes und einzelne braune Haarsträhnen erkennen.

„Hast du es?"

Der Dealer klopfte auf den Koffer, den er in der Hand hielt. Er wünschte sich einen Treffpunkt gewählt zu haben, der mehr Licht hatte und nicht diese verlassene Parzelle die nur von den Doppelmonden erleuchtet wurde. „Es ist alles hier."

„Bist du sicher? Ich will da nicht rein gucken und feststellen, dass mir etwas fehlt. Besser gesagt, du möchtest nicht, dass ich feststelle, dass etwas fehlt."

„Ich schwöre, es ist alles da. Ich habe es kontrolliert." Der Dealer legte den Koffer auf den Boden und öffnete ihn um den Inhalt zu zeigen. „Mein Boss ist im Urlaub also war es ein leichtes zu besorgen was du wolltest. Der zweitbeste automatische Arm, Schmerzmittel und Sicherheitskarten, Uniform. Ich habe die Anleitungen wie der Arm angebracht werden muss und wie die Mechanik zu kontrollieren ist, aber du wirst eine weitere Person benötigen, die dir hilft ihn anzubringen, ich habe gehört es ist sehr schmerzhaft und-"

„Halt endlich die Klappe."

Der Dealer klappte den Koffer wieder zu und rieb sich nervös die schweißigen Hände an den Oberschenkeln. „Nun... ähm... Das wären dreitausend Kredite, wie ausgemacht."

Der Mongrel warf ihm ein Geldbündel zu. Nicht in der Lage zu warten begann dieser das Geld zu zählen und bemerkte in seiner Gier nicht den Glanz des Stahles der im Mondlicht aufblitzte.

„Du hättest einfach das Geld nehmen und abhauen sollen."

Der Dealer hatte keine Zeit mehr sich zu wehren oder zu schreien als das Messer wiederholt in sein Fleisch gestochen wurde. Von seinem eigenen Blut hustend fiel er zurück und begann wegzukriechen.

„Aber ich bin dir dankbar dafür, dass du es nicht gemacht hast. Es hat mir die Mühe erspart dich zu verfolgen."

Der Dealer gab ein gurgelndes Geräusch von sich als ein Fuß seinen erbärmlichen Fluchtversuch stoppte. Er spürte etwas scharfes und nasses an seiner Kehle und seine letzten Gedanken drehten sich um das, was er dem Mongrel gerade gegeben hatte, um seine Dummheit und wie er an diesem Morgen niemals das Bett  hätte verlassen sollen, während er die Spitze des Messers über seinen Hals fahren spürte.

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Katze starrte irritiert auf den Blondie der ihm gegenüber saß und Frühstück aß. Genervt rutschte er auf dem Kissen herum, das ihm Niko einfühlsamer Weise auf seinem Stuhl platziert hatte als ihn Raoul peinlicher Weise zum Tisch getragen hatte. Als er diesen Morgen erwacht war, war alles wie in den anderen Morgen gewesen seit er hier angekommen war - mit dem Unterschied, dass er es anstelle eines großen Blonden, der in ihn stach und ihm eine unglaubliche Handarbeit bewies, mit einen großen Blonden zu tun bekam, der ihn fickte.

Der witzige Teil war, dass er ein leichter Schläfer war und er nicht ein einziges Mal in der Nacht gespürt hatte, dass der Blondie in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden aufgestanden war, aber aus irgendeinem Grund hatte eine Ölflasche auf magische Weise ihren Weg auf Raouls Nachttisch gefunden. Er hatte einen Verdächtigen im Kopf und nur wenn er den möglichen Gegenspieler beobachtete, wusste er schon, dass er eine harte Nuss zu knacken war.

„Katze würdest du bitte aufhören Niko anzustarren, du verängstigst ihn."

Katze beobachtete Niko weiterhin, welcher ihm unschuldig zuzwinkerte und ihm ein ebenso unschuldiges Lächeln schenkte. ,Oh ja, er ist es gewesen. Dieser hinterhältige Bastard,' dachte Katze bevor er seine Aufmerksamkeit auf den Blondie lenkte.

Forever Caged - Buch 1: AbschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt