Kapitel 17

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Luke hockte sich ein paar Fuß entfernt von Guy hin und beobachtete ihn beim Arbeiten - die Zutaten für eine selbstgemachte Bombe vor ihm verteilt. Die Menge und das Gewicht der Dinge die Guy gekauft hatte machten es unmöglich alles davon zur Einstiegsluke zu tragen. Nachdem Guy von Sky erfahren hatte was genau er brauchte, hatten sie das beängstigende Zeug aufgeteilt, damit sie es tragen konnten. Das zusätzliche Zeug, dass sie nicht benötigten luden sie auf ihre Rücken und versteckten es durch wiederholte Sprints in der „Heim Basis". Nun saßen sie in den Ruinen von Dana Bahn und er beobachtete wie Guy Plastikbeutel zur Hälfte mit Reinigungsalkohol befüllte.

Luke biss sich auf den Daumennagel und hielt Ausschau nach möglichen Passanten - was nur reine Vorsichtsmaßnahme war. Niemand wagte es sich diesem verfluchten Ort zu nähern und nicht einfach nur weil Guy diesen Ort in die Luft geblasen hatte, sondern hauptsächlich, weil es ein Symbol dafür war, warum Ceres jetzt so war. Wie sie sich Jupiters Zorn zuzogen. Er knackte seinen Nacken, spuckte den Nagel aus, auf dem er herumgekaut hatte und räusperte sich laut. „Ähm... dass du dies hier machst... ist nicht irgend eine kranke Art von Meditation oder Ritual, richtig?"

„Wovon zum Teufel redest du?"

„Nun, du machst eine Bombe und befindest dich an der Stelle, an der du Riki und seinen Blondie in die Luft gejagt hast."

„Dämlicher Idiot, ich habe diesen Ort gewählt, weil kaum jemand jemals hier her kommt, also aus dem gleichen Grund, warum ich diesen Ort das erste Mal ausgesucht habe und bezeichne diesen Mistkerl nie wieder als ‚Rikis Blondie'."

,Aber genau das ist er', dachte Luke. „Warum konnten wir das nicht an einem anderen Ort machen?"

„Hast du mir gerade nicht zugehört? Heilige Scheiße, hör endlich auf mir dumme Fragen zu stellen."

Luke funkelte Guys Rücken wütend an und begann damit Steine zu werfen um sich die Zeit zu vertreiben.

„Könntest du bitte aufhören Dinge durch die Gegend zu werfen? Du machst noch jemanden auf uns aufmerksam." Sagte Guy und warf eine leere Flasche Richtung Lukes Kopf.

Luke wich ihr geschickt aus und deutete auf die Flasche Reinigungsalkohol, die laut zerklirrte, als sie das verbogene Metall und den Beton hinter ihm traf. „Dachte du hast gesagt niemand kommt her und keine Dinge durch die Gegend zu werfen?"

Guy nahm den Trichter den er benutzte, um den Reinigungsalkohol abzufüllen und schüttelte den Kopf. „Ich hab gesagt kaum jemand kommt hier her, nicht dass niemand hier her kommt. Das sind zwei verdammt unterschiedliche Dinge."

Luke nannte Guy gedanklich ein Arschloch, seufzte vor Langeweile und erschlug eine Mücke, die vor seinem Ohr sirrte. Er klickte mit seiner Zunge und sah über die verbrannten Ruinen um sich herum, bevor er das Interesse verlor und sich wieder umdrehte um Guy zu beobachten. „Alsoo... Was machst du da?"

„Wonach sieht es denn aus?"

Luke verdrehte die Augen. „Ich sehe was du machst, aber warum machst du es? Warum kaufst du nicht einfach eine echte Bombe? Warum mit diesem Zeug rumspielen?"

„Was zum Teufel ist mit all diesen ‚Warum' ?"

„Gib mir mal ein wenig Anerkennung, ok? Ich will nicht immer im Dunkeln tappen. Ich will wissen was los ist und wie der Plan lautet."

„Gut. Echte Bomben kosten Geld, eine ganze Menge Geld. Aber liegt in der Vergangenheit. Heutzutage ist es unmöglich einfach in den nächsten Laden eines zwielichtigen Händlers zu gehen und eine zu kaufen. Nicht einmal dieser Depp, den ich abgestochen habe konnte an eine gelangen und er arbeitete auf dem Schwarzen Markt." Guy lachte humorlos. „Scheint dass dieser verdammte Blondie sicher gegangen ist, dass niemand ohne triftigen Grund an welche ran kommt. Was heißt, dass du ein Unternehmer bist, der Sprengmaterial für einen Auftrag benötigt, oder im Militär arbeitest. Das sind die einzigen Personen, die sie kaufen können. Man kann noch nicht mal Teile Kaufen, die dafür geeignet wären eine zu bauen. Jeder der das tut wird sofort markiert und verfolgt."

Forever Caged - Buch 1: AbschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt