21.Kapitel

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Unser Aufbruch war nun einen halben Monat her und wir waren schon gut voran gekommen. Wenn Ash recht hatte waren wir bald da. ,,Seht mal! Ein Teich!", brüllte Milo und sprang begeistert in das grünliche Wasser. ,,Milo komm da sofort wieder  raus!", schnauzte Ash ihn an. ,,Wir sollten eine Pause einlegen", sagte ich und schubste Ash ins Wasser. Paar Sekunden später war fast das ganze Rudel im Wasser.

Ich dagegen setze mich etwas entfernter ans Ufer und genoss die Ruhe. ,,Na auch keine Lust auf baden?", fragte Simon und setzte sich neben mich. Ich verwandelte mich zurück in Menschen und stützte meinen Kopf auf meine Arme. ,,Nicht wirklich", sagte ich und Simon verwandelte sich ebenfalls zurück. ,,Das Rudel hat uns alle verändert", sagte Simon und zog seine Beine an. ,,Wie meinst du das?", fragte ich und sah ihn verwirrt an. ,,Sei froh, dass du deinen Mate gefunden hast...du siehst alle neutral. Aber ich muss mich stark zusammen reißen um nicht zusabern", meine Simon und deutete auf die halbnacken Jungs, die im Teich rum sprangen.

,,Simon...'', sagte ich und riss die Augen auf. ,,Jap...ich steh auf Jungs", sagte er knapp und für mich brach eine Welt zusammen. Ich kannte Simon schon fast meine ganze Kindheit und nun erfahre ich sowas...wieso hab ich das nie mitbekommen?! ,,Aber...Amy weiß das doch sicher oder? Deine Gedanken kannst du doch sicher nicht vor ihr verbergen", sagte ich. ,,Sie hat mir geschworen es niemanden zu sagen...besonders dir nicht. Arthurs Vater wollte mich nicht mal ins Rudel aufnehmen wegen dieser Tatsache...", erklärte Simon und legte sein Kopf auf seine Knie. Als ich nicht antwortete fuhr er fort: ,,Meine Eltern haben Arthurs Vater vor die Wahl gestellt...entweder er nimmt mich auf und meine Eltern gehen zu dieser Versammlung in Norwegen oder er nimmt micht auf und sie bleiben daheim. Du weißt schon diese Versammlung, wo es einen Aufstand gab..."
,,Deine Eltern sind bei diesem Aufstand umgekommen...deshalb  bist du Omega gewesen! Du bist zwar ins Rudel aufgenommen wurden, aber wurdest die niedrigste Stelle, die es gibt", sagte ich und schlug mir vor die Stirn, wie konnte ich das nur all die Jahre übersehen. Wieso habe ich nie jemanden wegen dem Grund für Simons Omega Ruf gefragt?! ,,Und natürlich musste ich mich in den verlieben, der der einzige war, der damals mit mir geredet hat", sagte Simon emotionslos und sah raus auf den Teich. ,,Raph", sagte ich leise. ,,Simon wieso hast du mir das nicht früher gesagt?", fragte ich und sah ihn an. ,,Ich hatte Angst, dass du mich auch wie einen Omega behandelst", meinte er und ich nahm ihn in den Arm. ,,Simon das würde ich nie machen...egal ob du schwul bist oder nicht", sagte ich und Simon erwiderte die Umarmung. ,,Danke", murmelte er.

Den Rest des Tages war ich in Gedanken versunken. Wieso war ich so blind? Ich schämte mich, dass ich mich Simons beste Freundin nannte. ,,Was bedrügt dich?", fragte Jasper und lief neben mir. ,,Nichts wichtiges", sagte ich und sah ihn entschuldigend an. Er wollte gerade zu einem Satz ansetzen als ihm Ash unterbrach. ,,Tut mir echt leid...aber wir werden beobachtet",sagte Ash und deutete in das Dickicht wo ein rotbrauner Wolf weg rannte. ,,Ash in welchem Gebiet sind wir?", fragte ich und blieb stehen. ,,Ich weiß es selber nicht", meinte er und plötzlich trat eine rotbraune Wölfin aus dem Dickicht

,,Was wollt ihr hier?", fragte die Wölfin kalt. ,,Wir kommen in Frieden. Wir sind auf der Durchreise", erklaerte Jasper und die Wölfin musterte uns kalt. ,,Glaub ich dir nicht", knurrte sie und hinter ihr traten nch mehr Wölfe aus dem Dickicht. ,,Wir wollen nach Norwegen zu Jaspers altem Rudel", sagte ich und die Wölfin erschrak. ,,Verschwindet!", brüllte sie und ihr Rudel fing an zuknurren. ,,Keiner der norwegischen Woelfe darf unser Revier betreten",bellte sie. ,,Wieso?! Das norwegische Rudel hat euch angegriffen hab ich recht? Aber wir wurden wie ihr vertrieben", sagte Ash und trat neben mich. ,,Beweist es!", knurrte sie und Jasper verwandelte sich zurück. Er zog sein weißes T-shirt aus und drehte ihr den Rücken zu. Sie schrak zurück. ,,Kommt mit", sagte die Wölfin und Jasper zog sein T-shirt wieder an. ,,Was hast du ihr gezeigt?", fragte ich als er wieder als Wolf neben wir lief, jedoch antwortete er mir nicht.

Die Wölfin führte uns in Lager. ,,Ruht euch hier aus...ihr werdet die Karft brauchen", sagte sie und verwand in einer Höhle. Die ganze Atmosphäre war angespannt. Die Alphawölfin ließ sich den Rest des Abend nicht mehr blicken und auch der Rest des Rudels hielt Abstand von uns. ,,Ich versteh es einfach nicht! Erst nehmen sie uns auf und jetzt behandeln die uns so kalt und ignorant", meinte Simon frustiert und setzte sich neben mich. ,,Du wirst nicht überall ein Fünfsterne-Hotel vorfinden, das Rudel hat Angst", erklärte Ash und ich schrak zusammen, weil er so plötzlich neben mir stand. ,,Wieso sollte es Angst haben?", fragte ich und sah ihn verwirrt an. ,,Jasper ist immer noch der Bruder des norwegischen Alphas...sie trauen ihm nicht, egal ob das Zeichen hat oder nicht", meinte Ash emotionslos. Wie konnte er so eintönig und emotionslos reden?! ,,Wags dir! Ich hab es dir verboten", zischte ich als er zum Satz ansetzen wollte.

,,Was hat er für ein Zeichen?", fragte Simon interessiert. ,,Diese Frage darf ich nicht beantworten", sagte er kalt und sah Simon desinteressiert an. ,,Aber deinem Alpha!", sagte ich auffordernd. ,,Nein. Mein anderer Alpha hat es mir verboten", sagte er und sein desinteressierter Blick wanderte auf mich. ,,Gut. Dann werde ich deinen anderen Alpha einfach selbst fragen!", bellte ich und lief zu Jasper, der abseits vom Rudel saß und in Gedanken versunken war. Okay...diesmal lass ich nicht locker! Er ist mein Mate und ich habe ein Recht darauf es zu wissen.

Ruf der Wölfe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt