Prolog

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Hört euch das Lied dazu an. Es passt ganz gut zu diesem hier.

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Ein lauter Knall. Für ein paar Sekunden war ich taub. Ein Klingeln in meinen Ohren störte meinen Gleichgewichtssinn. Ich wurde zurückgeschleudert, der Rest des Teams ebenfalls. Der Aufprall schmerzte, doch ich kniete mich hin und sah mich nach den anderen um.

Die zwei jüngeren Shinobi redeten auf mich ein, doch wegen des Klingelns in meinen Ohren hörte ich sie erst nicht.
"Ist alles okay mit dir?"
"Ja."
"Wo ist der Sensei?"

Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste es selbst nicht. Ich ließ meinen Blick über das Kampfgebiet schweifen. Und dann blieb mein Blick an ihm hängen.

"Nein...bitte nicht", hauchte ich, rappelte mich auf und rannte, den Blick immer nur auf ihn gerichtet, zwischen den Trümmern hindurch. Vor ihm fiel ich auf die Knie, rief verzweifelt nach meinen anderen beiden Kameraden.

Ich befreite ihn von einem schweren Stein auf seinem Arm und hob seinen Oberkörper mit meinem rechten an. Ich legte ihn halb wieder auf meinen Oberschenkeln ab und stützte seinen Kopf.

Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Wach auf. Bitte", schluchzte ich, doch er zeigte keine Reaktion. "Bitte, wach auf!"
Immer noch nichts. Seine Atmung war flach. Nein, nein, nein!

"Hilf ihm. Ich bitte dich!", flehte ich die rosahaarige Kunoichi an und versuchte, einen weiteren schluchzer zu unterdrücken. "Ich versuche es", versprach sie und bat mich, ihn vorsichtig auf dem Boden abzulegen.

Fast schon in Zeitlupe führte ich ihren Befehl aus und schaute sie an. Auch in ihren Augen glitzerten Tränen und liefen ihr über das Gesicht, während sie trotz allem konzentriert ihr Chackra einsetzte.

Es war grün und heilte die Wunden, doch es wollte nicht aufhören zu bluten. "Wach doch auf! Bitte!" Die Augen des Shinobi blieben geschlossen, sein Atmen glich einem Keuchen.

Meine Teamkameradin ließ langsam von ihm ab und blickte hoffnungslos auf ihren Freund und Teamführer. Sie schüttelte traurig den Kopf und ich starrte sie fassungslos an.

"Ich kann nichts mehr machen", flüsterte sie geschlagen sah traurig auf den Shinobi hinab, von dem sie niemals gedacht hätte, dass man ihn besiegen könnte. Ich hob meinen Kopf und sah in den Augen des Jinchurikii tiefe Trauer, Schmerz und Tränen.

Vergeblich versuchte er, sie zurückzuhalten. Mein Blick senkte sich wieder auf ihn herab. Seine Atmung war schwach. Wieder hob ich ihn hoch, wischte ihm mit meiner linken Hand ein bisschen den Dreck aus dem Gesicht und schob sein Stirnband über sein Sharingan.

"Du musst aufwachen hörst du? Ich bitte dich, wach wieder auf! Was will ich hier in dieser Welt ohne dich? Das geht einfach nicht. Ohne dich bin ich unvollständig. Ich bin leer. Diese Welt ist leer, wenn du nicht mehr da bist! Bitte, wach auf! Bitte!", weinte ich und die bitteren Tränen fielen von meinem Gesicht auf seins.

"Bitte...bitte, bitte, bitte!" Ich schrie, wurde immer lauter und begann, ihn leicht zu schütteln. "Wach auf! Diese Welt ist scheiße ohne dich. Ich schaff das nicht ohne dich, bitte! Ich kann nicht ohne dich bestehen! Ja, ich hab dich anfangs nicht leiden können, aber was Zeit alles ausrichten kann, seh ich doch jetzt hier! Wach wieder auf!"

Ich hatte ihn an mich gedrückt, mich über ihn gebeugt, bis mir jemand seine Hand auf die Schulter legte. Die Kunoichi. "Es ist zu spät. Vorbei...er...er atmet nicht mehr...", schluchzte sie, ihre Stimme brach.

"Nein! Wach auf, wach auf, wach auf!"
Meine Tränen flossen unaufhaltsam, sie fanden das Ende nicht und dieses Ende hier wollte und konnte ich nicht einfach hinnehmen.

"Bitte! Wach wieder auf. Bitte, bitte, bitte!", schrie ich unter Tränen, der Schmerz in mir war größer und stärker als jeder andere zuvor.

"Ich liebe dich doch verdammt nochmal!"

Ich schrie die Worte in die Nacht hinaus, die ich so lange nicht sagen konnte. Hinter mir hörte ich, wie überrascht die Luft eingezogen wurde.

Ich wiegte mich langsam hin und her, wimmerte ständig seinen Namen, flehte darum, dass er wieder aufwachen sollte.

"Was ist diese Welt?", fragte ich haltlos. "Was bin ich? Wer bin ich?", flüsterte ich.

"Ganz einfach. Ich bin nichts ohne dich."

Etwas nasses tropfte auf meinen linken Arm. Und es wurde langsam immer mehr. Irgendwann saß ich mit leerem Blick, tränenverschmiertem Gesicht und ihm in meinen Armen im Regen und rührte mich nicht mehr.

Mir wurde das genommen, was mir so wichtig war. Und jetzt hatte ich nichts mehr. Er war der einzigste, den ich geliebt hatte, der einzige, der mir etwas bedeutete.

Aber ohne ihn war ich einsam. Allein. Haltlos. Ich ging jetzt sogar so weit und dachte ans Aufgeben. Ich sah in das Gesicht von ihm, dem jede Farbe gewichen war.

Es sah so aus, als würde er schlafen. Vorsicht stand ich mit ihm auf und hievte ihn auf meinen Rücken. Sein Kopf ruhte auf meiner rechten Schulter, seine Arme hingen schlaff um meinen Hals.

"Gehen wir", sagte ich zu den anderen beiden. "Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun. Kehren wir zurück nach Konoha."

Und mit diesen Worten lief ich los und sprang schließlich in das starke Geäst der Bäume.

831 Wörter. Meine alte neu angefangene Geschichte "Schattenkrieger" wurde gelöscht. Deshalb schreibe ich jetzt diese hier.

Kaputter_Stern

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt