Kapitel 18

2.4K 129 10
                                    

Ich kam keuchend am Haupttor an. Dieses Jutsu raubte eindeutig zu viel Chakra. Ich setzte mich erschöpft auf den Boden und reagierte erst gar nicht auf Narutos Rufe. So und so hörte ich ihn kaum, da ich plötzlich einen großen Druck auf den Ohren spürte.

Mir wurde ein bisschen schwindlig und ich kippte benommen nach hinten. Mein Kopf blieb dabei auch nicht unverletzt und ich murmelte ein schwaches "Autsch". Verwundert kam Sakura zu mir und kniete sich hin.

"Sensei Yuriko, geht's dir gut?", fragte sie besorgt und untersuchte meinen gesamten Körper nach Verletzungen. "Alles gut Sakura. Ich hab...einfach nur zu...viel Chakra...verbraucht", sagte ich kraftlos, war mir aber sicher, dass es nicht nur daran liegen konnte.

Sonst hatte ich immer noch genug Chakra übrig, wenn ich dieses Jutsu benutzt hatte. Ich atmete stoßweise, ich bekam kaum Luft und Panik machte sich in mir breit. Wenn ich vor etwas Angst hatte, dann davor, nicht mehr atmen zu können.

"Yuriko, beruhig dich doch!", sagte Sakura sanft, dennoch spürte ich die Unruhe in ihr. Panisch schnappte ich nach Luft und verkrampfte mich. Ich zappelte wie eine Fliege im Spinnennetz.

Naruto hielt ausnahmsweise mal den Mund und die dritte Person, die neben mir kniete, nahm ich kaum wahr. "Sa...kura", japste ich. "Ich bekomm...keine...Luft mehr." Sakura durchschnitt meine Ninjakleidung am Kragen, aber das half auch nichts.

Angst trat in meine Augen. Was geschah hier? Was war los mit mir? Warum konnte ich nicht atmen? "Yuriko, kannst du mich hören?", drang eine andere Stimme an mein Ohr. Kakashi. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen und wurden immer größer.

Ich keuchte atemlos und kämpfte vergeblich gegen die Dunkelheit an, die mich übermannen wollte. Meine rechte Hand schnellte nach oben und packte Kakashis Arm. Meine Augen waren vor Angst weit aufgerissen und ich starrte ihn einfach nur hilflos an.

Im nächsten Moment wurde alles schwarz. Keine Stimmen, nichts. Einfach nur endlose Finsternis und das Wissen, vielleicht nie wieder diese Welt zu sehen.

Kakashis Sicht

Ich hatte schon länger vermutet, dass da was nicht stimmt. Diese Angst in Yurikos Augen war so groß gewesen, als sie meinen Arm gepackt hielt. "Naruto, geh und hol Tsunade ins Krankenhaus. Und zwar schnell!", befahl ich und legte meinen Kopf auf Yurikos Brustkorb.

Das schwache Schlagen ihres Herzens versetzte mich in Panik, äußerlich blieb ich aber ruhig. "Sakura, du kommst mit mir. Du musst ein Team von Ärzten holen, die die Erstversorgung machen können", sagte ich zu der Kunoichi.

"Hai." Ich hob Yuriko hoch und machte mich auf dem schnellsten Weg in Richtung Krankenhaus. Du stirbst mir nicht so einfach. Ich rannte schneller und Bilder aus meiner Kindheit tauchten in meinem Kopf auf.

Wie ich Rin...Ich schüttelte den Kopf. Ich kam vor dem Krankenhaus an und stürmte wie ein Irrer - das mussten die Leute hier zumindest gerade denken - in den Eingangsbereich. Sakura hatte ich schon wieder vergessen und merkte erst,  dass sie noch da war, als sie ein Ärzteteam anforderte.

Mit ein paar Worten erklärte sie, was los war und ich wurde angewiesen, mitzukommen. Also rannte ich den Medic-Nins hinterher und warf dabei einen Blick auf Yuriko. So ein Mist! Sie mussten sich beeilen, sonst wäre das ihr Ende.

"Legen Sie sie hier ab", sagte ein Mann zu mir und ich legte sie auf einem Bett ab.

Yurikos Sicht

Wach konnte man meinen Zustand nicht nennen. Ein leises Stimmengewirr drang an mein Ohr und ich vernahm so etwas wie "Warten Sie bitte draußen" oder so ähnlich. Wer sollte draußen warten?

Und wo war ich überhaupt? Das letzte an das ich mich erinnern konnte war, dass ich am Haupttor zusammengebrochen war und keine Luft mehr bekam.

Die Geräusche verstummten wieder und ich fiel zurück in die Finsternis.

Jemandes Sicht

Sie schickten den Silberhaarigen aus dem Zimmer, der die Frau gebracht hatte. Eine rosahaarige Kunoichi hatte ihnen eben berichtet, dass sie keine Luft mehr bekam und nicht mehr bei Bewusstsein war.

Die Ärzte schlossen sie mit ein paar Kabeln und einer Beatmungsmaske an eine Art Pulszähler an. Sie waren ratlos, warum die Frau nicht mehr atmen konnte und warteten ungeduldig auf den Godaime.

Der Herzschlag der Kunoichi war schwach und unregelmäßig, nur die Beatmungsmaske schien ihr im Moment zu helfen. Plötzlich ging die Tür auf und ein blonder Junge kam gefolgt vom Hokage ins Zimmer.

"Naruto, du wartest draußen zusammen mit Kakashi", sagte sie zu dem Blondschopf, der daraufhin ging.

Narutos Sicht

Oma Tsunade schickte mich raus und auf dem Gang fand ich Kakashi. Komisch war, dass er ausnahmsweise mal nicht in seinem Buch las. Er stand mit den Händen in den Hosentaschen angelehnt an der Wand und starrte aus dem Fenster.

Mit meiner Hand fuchtelte ich vor seinem Gesicht herum. "Sensei Kakashi, ist alles okay?", fragte ich und er gab ein abwesendes "Hm?" von sich.

"Ja, alles in Ordnung." Ich war skeptisch und fing kurz darauf an breit zu grinsen. "Du magst Sensei Yuriko, hab ich recht?"

"Ach hör auf. Lass den Quatsch", blockte er und warf mir einen kühlen Blick zu. "Wer es glaubt wird seelig", sagte eine dritte Stimme und ich drehte mich um. "Hallo Sakura", freute ich mich und lächelte sie an.

"Jeder hier im Dorf kann sehen, dass ihr euch verändert habt. Ihr kämpft nicht mehr jeden zweiten Tag miteinander, keiner landet wegen dem anderen im Krankenhaus und dass Yuriko deinen Arm festgehalten hat, ist ja wohl Beweis genug", sagte sie und grinste ebenfalls.

Kakashi antwortete gar nicht erst darauf. Er lief einfach den Gang entlang davon. "Was ist denn mit dem los?", fragte ich Sakura und guckte verwirrt unserem Sensei hinterher.

"Ich weiß es. Aber ich weiß es auch nicht", meinte sie und nun stand ich noch mehr auf dem Schlauch.

949 Wörter.

Kaputter_Stern

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt