Kapitel 8

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"Naruto, aufwachen", sagte ich und tippte ihm auf die Schulter. Langsam machte er seine Augen auf, gähnte und streckte sich. "Mir geht's schon wieder viel besser." Tadelnd sah ich ihn an.

"Naruto. Tsunade und Kakashi haben dir verboten, das Rasen Shuriken anzuwenden. Das heißt auch, dass du es nicht trainieren darfst."

"Dann trainiere ich eben was anderes", meinte er, stand auf und ging zu Sakura. Auf halbem Wege blieb er stehen. "Yuriko, was macht sie da?", fragte er verwirrt. "Sie trainiert eine neue Technik. Und zwar meine eigene", antwortete ich und er drehte sich zu mir um.

"Eine neue Technik? Kann ich die auch lernen?", fragte er sofort begeistert, ich jedoch schüttelte den Kopf. "Es hat vier Jahre gedauert, sie zu entwickeln und zu beherrschen. Es wäre ein Wunder, wenn Sakura es innerhalb einer Woche schafft, sie ebenfalls komplett zu beherrschen."

Naruto sah mich beleidigt an, doch seine Augen blitzten sofort freudig auf. "Sakura schafft das. Ich hab das Rasengan auch innerhalb einer Woche gelernt, wofür der Yondaime drei Jahre gebraucht hat", sprach er aus und wandte sich zu Sakura um.

Er mag sie wirklich sehr. Das Hinata ihn liebt, hat er immer noch nicht begriffen. Ein dumpfer Aufschlag und Narutos Schrei holten mich aus meinen Gedanken.
Sakura war zusammengebrochen.

Ich ging beruhigt zu ihr. "Mach dir keine Sorgen, Naruto. Sie hat einfach zu viel Chackra verbraucht. Sie muss sich nur ein bisschen ausruhen", stimmte ich ihn milde und kniete mich zu Sakura.

Mit einem Heilungsjutsu stellte ich fest, dass sie wirklich kaum noch Chackra hatte. "Naruto, bring sie zum Arztteam. Sie soll sich im Krankenhaus ausruhen. Übermorgen ist sie wieder ganz die alte", wies ich ihn an und überließ ihm Sakura.

"Heey! Und was machst du jetzt?", fragte er überfordert. Ich dachte kurz nach. Ich wusste es selbst nicht. Es war schon spät, bald würde es dunkel werden.
"Ich gehe nach Hause. Was du nach deiner Aufgabe machst, ist deine Sache", antwortete ich schließlich und verschwand in einer Eiswolke.

Als ich landete und sich die Nebelschwade meiner Eiswolke lichtete, stellte ich fest, dass ich nicht zu Hause, sondern auf einem Balkon gelandet war. Und das war ein Balkon des Krankenhauses.

Ich wollte aber doch in mein schönes warmes Bett, jammerte ich in Gedanken und schimpfte meine Gefühle, die völlig durcheinander zu sein schienen. Ich war nämlich nicht vor irgendeinem Fenster gelandet, sondern vor Kakashi's.

Ich seufzte theatralisch. Ich guckte durch die Scheibe, Kakashi schlief seelenruhig in seinem Bett. Das sah schon ein bisschen niedlich aus. Warte was?! Was redete ich da?

So weit war ich also schon? Das durfte niemand erfahren, sonst könnte ich mir eine lange Zeit anhören, wie Guy immer wieder brüllt: 'Ich habs doch gewusst!' Und darauf hatte ich wirklich keine Lust, denn sonst würde er irgendwann im Jenseits weiter die Kraft seiner Jugend ausleben.

Ich musste noch lange vor dem Fenster des Hatake gestanden haben, denn als ich mich dazu entschied, doch mal nach Hause zu gehen, war es dunkel. Über mir schien der Mond und warf sein kaltes Licht auf Konoha.

Ich seufzte wieder, mir fiel auf, dass ich das in letzter Zeit viel zu oft tat. Ich formte mit meinem Chackra Element Eis eine Blume und stellte sie auf den Sims. Kakashi würde sie sehen, wenn er aufwacht. Diese Blume würde erst vergehen, wenn ich es zulasse oder mir etwas passiert.

Dann drehte ich mich um und stieß mich mit einem kräftigen Sprung vom Boden ab. Ich erreichte die Bäume und von da aus die Dächer. Über diese rannte ich schneller als üblich und kam in Rekordzeit vor meiner Wohnung an.

Ich schloss die Tür auf, betrat den dunklen Gang und lehnte mein Katana an die Wand. Ich fuhr mir durch die Haare. Ich musste mir eingestehen, dass mich diese eine Woche, in der ich helfen musste, schon ein wenig verändert hat.

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt