Kapitel 27 - Angriff

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Langsam dämmerte der Morgen, ich hatte meine Wache mit der von Kakashi getauscht und stand nun gähnend an einem Baum gelehnt und wartete darauf, dass auch Naruto endlich fertig werden würde.

Mir ging so einiges durch den Kopf, aber ich verhärtete meine Mine und ließ keine Regung zu. Meine Augen strotzten vor Kälte und ich stieß mich vom Stamm ab.

"Können wir gehen? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit", drängte ich scharf und sprang auf einen höheren Ast des Baumes. Ich konnte ein genervtes Grummeln von Naruto hören.

Als nun alle bereit waren, sprang ich von Ast zu Ast und beschleunigte nach jedem Aufkommen meine Geschwindigkeit. "Nicht so schnell Yuriko!", meckerte Naruto lautstark ein ganzes Stück hinter mir. "Dann sei du nicht so langsam!", rief ich zurück und stieß mich wieder ab.

Der Wind pfiff in meinen Ohren und trotzdem konnte ich hören, dass wir nicht alleine waren. Ich hob eine Hand, als Zeichen dafür, dass sie anhalten sollten. Ich kam auf einem Ast zum Stehen und überließ Kakashi die Führung.

"Wir werden verfolgt. Es sind mindestens fünfzehn feindliche Ninjas", sprach ich sofort aus, denn für Verzögerungen blieb keine Zeit. Kakashi stimmte dem zu, was ich gesagt hatte.

"Dass sie uns jetzt angreifen, ist unwahrscheinlich. Sie werden bis zum Einbruch der Dunkelheit warten und uns dann überfallen wollen, wenn wir alle friedlich schlummern", erklärte der Kopierninja ernst und lächelte leicht unter seiner Maske.

Sein Blick schweifte verächtlich umher. Die Waldninjas hatten sich selbst verraten, wie blöd konnte man bitte noch sein? Ich warf Kakashi einen vielsagenden Blick zu und er wusste sofort, dass ich etwas plante.

Ich holte Briefbomben aus meinem Rucksack und befestigte sie an durchsichtigen Fäden. Die jeweiligen Enden band ich an ein paar Kunais und warf sie geschickt zwischen den Bäumen hin und her.

"Das dürfte die Anzahl ihrer Leute verringern", grinste ich breit und wir sprangen weiter von Baum zu Baum. Ich hatte wieder die Rückendeckung des Teams übernommen.

Nach sechs Stunden, ohne auch nur einmal anzuhalten, hob Kakashi seine Hand und blieb stehen. "Wir werden hier eine kleine Pause machen und danach geht's weiter", sagte er und im Stillen atmete ich erleichtert aus. Ich war wirklich erschöpft.

An einem Baumstumpf ließ ich mich nieder und trank durstig das letzte bisschen Wasser aus meiner Bambusflasche. Ich muss die wieder auffüllen. Aber hier in der Nähe gibt es keinen Fluss oder einen Bach.

"Hier", sagte Kakashi und ich zuckte kurz zusammen. Er stand vor mir und ich hatte ihn nicht bemerkt. Er hielt mir seine Bambusflasche hin, in der noch genug Wasser war. "Arigato", nuschelte ich und nahm sie widerwillig an.

Als sie dann leer war, gab ich sie ihm zurück und guckte ihn entschuldigend an. Jetzt hatte er ja nichts mehr. Wir setzten unseren Weg fort und ich sah der Sonne zu, wie sie die letzten Meter über den Himmel wanderte.

Irgendwann verschwand sie hinter den Baumwipfeln und nur noch das orangene Licht leuchtete zwischen den Blättern hindurch. Es war allerdings noch zu früh, um ein Lager aufzuschlagen. Wir rannten auf dem feuchten Waldboden und ich rutschte immer wieder weg.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe den Wald und bin auch sehr gerne dort, um Ruhe zu finden, aber wenn der Boden feucht oder völlig durchweicht war, dann konnte ich nicht mehr richtig laufen.

Als dann doch endlich die Nacht zwischen den Stämmen hindurch kroch, schlugen wir unser Lager zwischen zwei größeren Bäumen auf. Kakashi hatte darauf geachtet, dass genug Platz war, da es mit Sicherheit zum Kampf kommen würde.

Kaum hatte ich zu ende gedacht, hörte ich ein Surren und warf mich gegen den Kopierninja. Ein Kunai blieb in meiner Schulter stecken und ich verzog mein Gesicht. Ich zog es mit einem halb unterdrückten Zischen heraus und ließ es fallen.

Sakura wehrte sich schon gegen zwei Männer, Naruto sogar gegen vier. Ich rappelte mich auf, half Kakashi hoch und zog mein Katana aus seiner Scheide. Ich machte eine Drehung und parierte gerade noch einen Schlag an meiner rechten Seite.

Ich sprang hoch in die Luft, steckte mein Katana zurück und formte Fingerzeichen. "Jutsu des Eisgefängnises!", rief ich, schoss auf zwei der Gegner zu und riss sie mit mir zu Boden. Dort wurden sie sofort von der Eiswand eingeschlossen.

Ich lächelte beiden noch einmal teuflisch zu und gab beim Lösen des Jutsus den stillen Befehl, sie in Stücke zu reißen. Ich drehte mich zu den anderen um.

Sakura hatte einen ihrer Angreifer besiegt, aber der zweite machte ihr noch immer zu schaffen. Gleich nicht mehr, halte durch Sakura. Ich konzentrierte Chakra in meine Füße und wurde schneller. Ich zog mein Katana, stieß einen Schrei aus und schnitt dem Ninja quer über den Körper.

Leblos fiel er zu Boden. Doch gleich musste ich mich gegen den nächsten verteidigen. Ich parierte seine Schläge gekonnt, musste aber schon nach kurzem schneller atmen. Der war eine Herausforderung.

Ich hatte mein Katana fallen lassen und schlug nun selbst zurück. Der Mann vor mir traf mich am Kopf und ich wurde gegen einen Baum geschleudert. Benommen blieb ich liegen und dieser Schwachkopf wandte sich von mir ab.

Ich sah mich nach Kakashi um, während ich wieder aufstand. Er atmete schon genauso schwer wie ich und musste einen Tritt in den Bauch einstecken. Naruto kämpfte verbissen mit seinen Kage Bunshin und Sakura setzte ein bisschen weiter entfernt ihr Shanaro ein.

In den Boden wurde ein riesiges Loch aus Geröll gerissen. Ich war beeindruckt. Ich kam Kakashi zur Hilfe und setzte ein Jutsu ein, um die zwei Gegner loszuwerden. "Jagende Eisreißzähne!", schrie ich wütend und aus dem Boden traten riesige Fangzähne hervor.

Sie spiesten die Ninjas auf und deren Blut spritzte mir ins Gesicht und auf meine Arme. Naruto hatte seine Gegner besiegen können und auch Sakura war erfolgreich. Es war vorbei.

Keuchend fiel ich auf den Boden und legte eine Hand auf meine Brust. Warum machte mir der Rauch noch immer so zu schaffen?

Doch das war mein kleinstes Problem, denn ich bemerkte viel zu spät die vielen Kunais, an denen Briefbomben befestigt waren. Und dann wurde ich zur Seite gestoßen.

"Kakashi! Nein!", schrie ich im Flug und prallte dann auf meine linke Schulter.

1022 Wörter. Das nächste Kapitel könnt ihr euch glaube ich schon denken.

Kaputter_Stern

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt