Kapitel 19

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Tsunades Sicht

Ich war mit der Untersuchung von Yuriko fertig und geriet leicht in Panik. Sie hatte das Chakravirus. Jeder der in ihrer Nähe war, musste unter Quarantäne gestellt werden.

Das hieß, dass Sakura, Naruto und Kakashi aufgesucht werden mussten. "Riegelt die freien Zimmer hier auf diesem Gang ab und holt Kakashi, Naruto und Sakura zurück! Sie dürfen das Krankenhaus nicht verlassen! Yuriko hat das Chakravirus!", rief ich und die drei Ärzte stürmten aus dem Zimmer.

Naruto und Sakura standen noch draußen auf dem Gang. Ihnen wurde alles erklärt und sie gingen freiwillig in ihre Zimmer. Selbst Naruto. Der einzige der fehlte, war Kakashi.

Ich rannte aus dem Zimmer und suchte die Gänge nach dem Hatake ab. Er war drei weitere entfernt zusammengebrochen und lag reglos auf dem Boden. Oh nein. Ihn hat es also schon erwischt. Man kann monatelang kein Chakra konzentrieren, wenn man das Chakravirus hatte.

Kakashi war einer der besten Jonin im Dorf, so ein verdammter Mist! Ich legte seinen linken Arm um meine Schultern und brachte ihn in das Zimmer, das neben Yurikos lag.

Hinter mir wurde die Tür aufgerissen. "Yuriko hat hohes Fieber!", rief Shizune, die in einem Schutzanzug steckte. Sie reichte mir ebenfalls einen. "Kakashi hat es auch erwischt. Ist dieser Gang hier abgeriegelt?!", fragte ich gehetzt und Shizune nickte.

Ein Team aus Medic-Nins kümmerte sich auf meinen Befehl hin um Kakashi, während ich zu Naruto ging. Ich untersuchte ihn und sagte, dass er über Nacht bleiben sollte. "Aber warum? Mir geht's doch super gut Oma Tsunade!", jammerte er und verzog sein Gesicht.

"Nur aus Sicherheitsgründen. Wenn es dir morgen noch genauso gut geht, darfst du wieder gehen", erklärte ich und ließ einen schmollenden Uzumaki zurück. Ich ging zu Sakura ins Zimmer und blieb sofort stehen. Shizune hatte sich wohl schon darum gekümmert.

Sie hatte es also auch. Das ist nicht gut. Ich beschloss, im Dorf den Notstand der Stufe drei auszurufen und sagte Shizune Bescheid.

3 Monate später
Yurikos Sicht

Stöhnend und mir den Kopf haltend wachte ich auf. Wo war ich? Meine Sicht klärte sich und ich erkannte weiße Wände. Ich war im Krankenhaus? In meinem Gesicht entdeckte ich eine Beatmungsmaske und ein regelmäßiges Piepen erklang in meinen Ohren.

"Endlich bist du wieder aufgewacht", seufzte eine Stimme erleichtert und ich erschrak ein bisschen. "Tsunade-sama. Du bist das", antwortete ich krächzend.
"Wie lange...wie lange war ich hier?"

Tsunade lächelte. "Naja, körperlich warst du hier stimmt. Aber geistig nicht. Du warst drei Monate bewusstlos. Du hattest das Chakravirus und angesteckt hast du damit auch Kakashi und Sakura. Sakura ist gestern aufgewacht, Kakashi vor einer Woche", erklärte sie mir und meine Augen wurden groß.

"Ich war was?! Ich hatte was?! Ich habe was?!", schrie ich die unvollständigen Sätze entgeistert im Zimmer herum. Tsunade lachte nur und ich saß geschockt in meinem Bett.

"Er war die ganze Zeit hier", sagte Tsunade plötzlich und hoffte anscheinend, dass ich es nicht gehört hatte. "Wer war die ganze Zeit hier?", fragte ich misstrauisch nach.

Tsunade hob den Kopf und grinste breit. "Kakashi. Seit er aufgewacht ist, hat er dieses Zimmer nicht mehr verlassen", erklärte sie mir und zeigte an die Wandseite, an der die Tür war.

Kakashi saß dort auf einem Stuhl und schlief seelenruhig. Niedlich sah das ja schon aus. "Diesen Blick kenne ich doch", summte sie lächelnd und ich bewegte meinen Kopf wieder zu ihr. "Das hast du dir s...sicher nur eingebildet", wehrte ich kalt ab und entfernte diese nervigen Kabel und die Beatmungsmaske.

"Kann ich gehen?", fragte ich sie, genervt von ihren Blicken. Tsunade nickte und verließ dann das Zimmer. Mein Blick wurde sofort traurig und ich saß regungslos in meinem Bett.

Ich starrte auf meine Hände. Ich dachte ich verlier dich du Spinner! Dieser Satz riss mich aus meinen Gedanken und ich gab einen merkwürdigen Laut von mir. Es fühlte sich so an, als hätte mir man meinen Bruder ein zweites mal weggenommen.

Bei dem Gedanken an ihn sammelten sich Tränen in meinen Augen. Warum war er ihm so ähnlich? Warum hatten sie die gleiche Denkweise? Warum erinnerte er mich so sehr an ihn? Warum zum verdammten Teufel liebte ich diese arrogante Vogelscheuche?!

Meine Hände krallten sich in die Decke und Tränen tropften auf den weißen Stoff. Ein leises Schluchzen entwich meiner Kehle. "Warum ist er so wie du, Omoki?", flüsterte ich leise und kniff meine Augen zusammen.

Ich wollte nicht weinen. Kakashi könnte jederzeit aufwachen und es bemerken. "Du bist wieder wach", sagte er mit Erleichterung in der Stimme. Wenn man vom Teufel spricht. "Ja. Und was machst du hier?", seufzte ich genervt und wischte mir unauffällig die Tränen aus dem Gesicht.

Kakashi lachte auf. Was für eine Seltenheit. "Es ist schon irgendwie merkwürdig. Ich glaube, Sakura und Naruto hatten doch recht", gab er von sich und schien unter seiner Maske zu schmunzeln.

"Was soll das denn jetzt heißen?", fragte ich schneidend und sah ihn an. Er antwortete nicht und fragte stattdessen ernsthaft, wie es mir ging. "Wonach sieht's denn deiner Meinung nach aus?!", zischte ich sauer.

"Deine Augen funkeln nicht mehr, wenn du wütend wirst. Und seit einiger Zeit sind sie glanzlos und trüb. Ich würde ja fragen, was mit dir los ist, aber du würdest es mir wohl kaum erzählen", antwortete er und ich stutzte.

"Es ist nicht so, dass ich nicht will", murmelte ich bedrückt. "Ich kann es nicht."

892 Wörter.

Kaputter_Stern

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt