Kapitel 13

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Ich schloss meine Tür ab und machte mich auf den Weg zum Haupttor. Um meine genannte Zeit einhalten zu können, nahm ich eine Abkürzung über ein paar Dächer. Plötzlich rannte jemand neben mir und ich wandte demjenigen mein Gesicht zu.

Es war Sakura. "Und, weißt du Bescheid?", fragte ich sie. "Ja. Sensei Kakashi hat es mir vor ein paar Minuten gesagt. Ich musste in Rekordzeit meine Sachen packen", antwortete sie und ich verdrehte meine Augen.

Nicht mal in dem Punkt war er pünktlich. "Und Naruto? Weiß er schon Bescheid?", fragte ich Sakura erneut. "So wie ich ihn kenne, hat er entweder gelauscht oder er hat es anderweitig herausbekommen", meinte sie nur und lächelte dabei.

"Was meinst du denn damit?"
"Na, sieh doch mal genau hin", sagte sie und zeigte auf jemanden. Wir waren am Tor angekommen, dort stand Naruto, wie ich jetzt erkennen konnte. Der war ja gerissen.

"Hallo Sakura!", rief er und winkte ihr zu. Er hatte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Wir landeten neben ihm und ich sah mich um. Am Himmel waren schon die ersten Sterne zu sehen, Kakashi hatte nicht mehr viel Zeit.

"Izumo, Kotetsu, habt ihr Kakashi schon gesehen?", rief ich den beiden zu, die in dem kleinen Häuschen saßen. Kotetsu hatte seinen Kopf in seine Hand gestützt und schlief halb, während Izumo seinem Kameraden einen gelangweilten Blick zuwarf.

Izumo guckte zu mir. "Nein, haben wir nicht. Aber du kennst ihn doch. Er ist immer zu spät", rief er zurück. Um uns nicht länger anschreien zu müssen, ging ich zu ihnen. Ich warf Izumo einen kurzen Blick zu und grinste fies, als ich auf seinen Partner zeigte. Der war inzwischen ganz weggenickt.

"Oh nein. Willst du etwa?", fragte er und ich nickte. Mein Lächeln wurde breiter und ich ging mit meinem Gesicht ganz nah an sein Ohr. "Kotetsu, sieh zu dass du aufwachst, sonst nimmst du gleich ein eiskaltes Bad!", schrie ich in sein Ohr und begann zu lachen, als dieser vor Schreck und mit einem Aufschrei von seinem Stuhl fiel.

"Man Yuriko, was sollte das denn? Du hättest mich auch normal wecken können!", maulte er verschlafen und setzte sich wieder hin. "Du sahst so niedlich aus als du geschlafen hast, da dachte ich mir, ich erteile dir dafür eine Lektion. Im Dienst wird nicht gepennt!", antwortete ich wahrheitsgemäß.

Ich bekam darauf nur einen genervten Blick. "Sag mal, weißt du wo Kakashi steckt? Er ist schon wieder zu spät", sagte ich, doch der schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Nein. Ich weiß es nicht, aber der kommt doch nie rechtzeitig. Warum auch immer", zuckte er die Schultern.

"Das hat eben seine Gründe", sprach da eine Stimme von oben und ich hob meinen Blick. Kotetsu gab ein erschrockenes "Uahh!" von sich, während ich Kakashi mit meinem Blick in Eis verwandeln wollte.

Ich drehte mich weg und lachte im Geheimen in mich hinein. Dafür brauchte ich keine Fingerzeichen. Im Bruchteil einer Sekunde fuhr ich herum und schoss gezielt zwei dünne Eisschichten auf Kakashi ab. Diese trafen ihr Ziel immer.

Das Eis fror seine Hände ein und er warf mir einen überraschten Blick zu. "Ich hab dir gesagt, du sollst nicht zu spät kommen", sagte ich gefährlich ruhig, da das Eis durchaus in der Lage war, in seinen Händen den Blutfluss zu stoppen.

Dazu benötigte es aber meinen Willen. Und noch hatte ich diesen nicht. Kakashi sprang vor mich, als ich mich Naruto und Sakura zuwandte. "Lös das bitte auf", sagte er und sah mich an. "Warum? Im Moment brauchst du sie ja nicht", meinte ich schulterzuckend, ging an ihm vorbei und stellte mich neben Naruto.

Tsunade müsste gleich mit der Prinzessin und ihrem Nervenbündel da sein. Und wie aufs Stichwort tauchten die drei direkt vor uns auf. "Ihr werdet jetzt aufbrechen. Nutzt den Schutz der Dunkelheit", befahl Tsunade.

Die Prinzessin war wunderschön und hatte einen freundlichen Gesichtsausdruck. Ganz anders als ihr Sohn. Der Rotzlöffel war gerade mal 12 und seine Arroganz war schon fast sichtbar.

"Die sollen uns beschützen? Mutter, das ist nicht dein Ernst", brummte er verächtlich. Naruto spannte sich neben mir an. "Hör mal zu du kleiner...", ich hielt Naruto zurück, in dem ich meinen Arm vor ihm ausstreckte.

"Lass dich doch von dieser Made nicht provozieren Naruto", sagte ich mit einem verächtlichen Unterton. "Die alte Schachtel hat recht. Lass dich nicht ärgern", grinste der Kleine.

Mein Lächeln fror ein, mit einem Pseudoblick drehte ich mich zu ihm. Schneller als Guy stand ich vor ihm und packte ihn am Kragen. "Du kleine arrogante Witzfigur. Mir ist es vollkommen egal, wer du bist, aber keiner nennt mich alt. Noch eine falsche Bemerkung über mich oder meine Teamkameraden und ich mach dich kalt. Wortwörtlich!", fauchte ich ihm ins Gesicht und ließ ihn fallen.

"Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Sohnes", sagte die Prinzessin sanft, ihr Blick war vor Scham gesenkt. "Wie heißt du eigentlich?", fragte ich sie.
"Amara. Mein Sohn heißt Ikuma", antwortete sie mir. "Seit sein Vater nicht mehr lebt, ist er so. Er hat glaube ich einfach nur mal wieder jemanden gebraucht, der ihm die Meinung sagt."

Ikuma war wieder aufgestanden und stand nun hinter seiner Mutter. Seine Augen sahen ängstlich zu mir hoch. Ich hatte jetzt eigentlich einen Kommentar von Naruto erwartet, aber der blieb aus.

"Können wir nun aufbrechen?", fragte Amara mit ihrer engelsgleichen Stimme. Es war schon erstaunlich, wie weich diese war. Wir alle nickten und verließen Konoha. Die ersten zwei Stunden verliefen schweigend und ohne Vorkommnisse.

Plötzlich hörte ich ein Gähnen und schaute hinter mich. Ikuma hielt sich die Hand vor den Mund, seine Augen waren glanzlos und müde. Wenn wir noch ein paar Meter weiter gehen würden, würden wir eine Lichtung erreichen.

Da Naruto und Sakura hinter Amara und Ikuma liefen, teilte ich meinen Gedanken Kakashi mit. Dieser war einverstanden und schließlich blieben wir auf der besagten Lichtung stehen. "Wir werden hier übernachten und morgen früh weitergehen. Die erste Wache übernehmen Naruto und Sakura. Die zweite Yuriko und ich", sagte Kakashi, mit der Einteilung der Wache war ich allerdings überhaupt nicht zufrieden.

"Kakashi, keine gute Idee. Ich halte es für besser, mit Sakura eine Wache zu übernehmen", wandte ich ein, mein Blick war stur. Der Hatake sah mich mit einem eisigen Blick an, ich guckte genauso zurück.

"Der Teamführer bin immer noch ich. Und für eine Diskussion haben wir keine Zeit. Ikuma ist sehr müde und auch Amara muss ich ausruhen", wehrte Kakashi ab.

Ich ging nicht weiter darauf ein und begann fies zu grinsen, als ich merkte, dass Kakashi sein Zelt vergessen hatte. Dabei fiel mir auf, dass seine Hände noch immer eingefroren waren. "Kai", flüsterte ich und nahm im Augenwinkel eine erleichterte Bewegung von Kakashi war.

"Gut, lasst uns unsere Zelte aufschlagen. Naruto, Ikuma schläft bei dir. Sakura, Amara wird bei dir übernachten", sagte ich und mein Grinsen wurde unmerklich breiter.

Während sich die anderen an die Arbeit machten, ging ich zu Kakashi. "So kalt wird es nicht, Kakashi. Der Baum da sieht gemütlich aus", raunte ich und zeigte leicht lächelnd auf die besagte Riesenpflanze.

Ich ging ein Stück weg von den anderen und baute mein Zelt auf. Ich krabbelte hinein, legte eine dicke Decke auf den Boden und eine dünnere darüber. Meinen Rucksack stellte ich in eine Ecke.

1201 Wörter.

Kaputter_Stern

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt