Kapitel 6

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"Was machst du hier? In deinem Zustand kannst du keine Missionen durchführen!", schimpfte Tsunade, die sich meiner angenommen hatte, da ich keinen Ton herausbrachte.

Kakashi's Blick war genervt. "Danke, mir geht es gut." Tsunade platzte fast. "Du gehst jetzt sofort zurück ins Krankenhaus. Das ist ein Befehl!"

Ich beobachtete das Schauspiel noch eine Weile, denn Kakashi wollte widersprechen. "Wiedersetz dich nicht, Kakashi. Geh! Sofort!", brüllte Tsunade und schlug auf ihren Schreibtisch.

"Der Rest von Team Kakashi, also Yuriko, Sakura und Naruto, ihr werdet eure Zeit mit Training nutzen. Wann ihr trainiert, ist eure Entscheidung, aber ich will keinen von euch irgendwo faul herumliegen sehen. In einer Woche sehe ich euch hier um 11:00 Uhr wieder. Yuriko, du sagst Sakura und Naruto Bescheid. Du begleitest Kakashi zurück ins Krankenhaus und in einer Woche holst du ihn von dort ab."

War Tsunade von allen guten Geistern verlassen? Ich sollte was?!

"Was?", kam es von mir und Kakashi gleichzeitig. "Tsunade-sama, bitte...", sie unterbrach mich mit einer drohenden Handbewegung. "Ich dulde keinen Widerspruch! Und jetzt geht."

Sichtlich angespannt lief ich an dem Kopierninja vorbei, der Saum meines T-Shirts berührte seine Joninweste und ich hatte das Gefühl, als wäre das heiße Wutgeknister im ganzen Dorf zu hören.

"Komm schon, Hatake oder willst du hier Wurzeln schlagen?", knurrte ich, bemüht, meine Wut zu unterdrücken. Ich wartete nicht auf eine Antwort und verließ das Büro des Godaime.

Kurz darauf liefen Kakashi und ich nebeneinander den Flur entlang. Keiner sagte ein Wort, die Stimmung war bis zum Zerreißen gespannt. In den Taschen meines T-Shirts verkrampften sich meine Hände, dass sie zitterten, sah man nicht.

Es juckte mir in den Fingern, ihm eine reinzuhauen. "Ich kann allein zum Krankenhaus gehen", sagte Kakashi.
"Und ich habe einen Befehl", gab ich zurück. Schweigen.

Wir redeten kein Wort mehr miteinander, bis wir vor dem besagten Gebäude standen. "Bis in einer Woche", verabschiedete ich mich, plötzlich kam das schlechte Gewissen zurück. "Warte Kakashi."

"Hm?"
"Es tut mir leid."
"Seit wann..."
"Sei still. Ich weiß es nicht."

Ich verschwand vor seinen Augen und versteckte mich in einem Baum. Er passierte den Eingang und ich zog mich zurück. Ich löste mich in einer Eiswolke auf und fand mich in meinem Wohnzimmer wieder.

Ein tiefes Seufzen entfloh mir und ich ging ins Schlafzimmer. Dort fiel ich müde in mein Bett und versuchte, meine Gedanken für einen Moment auszuschalten. Die Stille jedoch nutzte die Ruhe aus und zerstörte die Barriere zwischen meinen Gedanken und meinem inneren Ich.

"Du magst ihn", sagte die Stimme.
"Nein! Tu ich nicht", zischten meine Gedanken.

"Und warum fühlst du dich dann so geschlagen in seiner Nähe?"

"Ich fühle gar nichts."

"Du kannst ja nicht mal mehr richtig sprechen wenn er im selben Raum ist wie du!", lachte mein innerstes mich aus.

"Vielleicht...nein! Das bedeutet gar nichts! Jeder macht sich mal Sorgen!", keiften meine Gedanken zurück.

"Was sich liebt das neckt sich!"

"Wir necken uns nicht! Wir bringen uns fast gegenseitig um!"

"Und genau deswegen magst du ihn. Gib es zu."

Ich stöhnte ergeben auf. "Ich gebe auf! Gegen dich habe ich doch eh keine Chance", murmelte ich. Mir fiel wieder ein, dass ich noch zu Naruto und Sakura musste. Also stand ich wieder auf.

Ich stopfte alle meine Sachen, die es nötig hatten, in die Waschmaschine. Ich zog meine Ninjaklamotten an und schnallte mir an der Haustür mein Katana auf den Rücken.

Sakura fand ich vielleicht bei Tsunade oder ich musste sie suchen. Und Naruto trainierte vermutlich auf Trainingsplatz 3. Ich beschloss, ihn zuerst zu suchen.

Ich rannte über die Dächer und sprang schließlich in eine Seitenstraße. Von dort aus war es nicht mehr weit bis zum Trainingsplatz. Als ich dort ankam, sah ich Naruto im Gras liegen. Er atmete schwer.

Er hatte es wohl wieder übertrieben. Ich ging zu ihm und entdeckte die Wunden an seinen Armen. Hatte er wieder versucht, das Rasen Shuriken zu benutzen?! Tsunade hatte es ihm doch verboten, es war zu gefährlich. Dieses mal schien er sich seinen Arm aber nicht gebrochen zu haben.

Ich kniete mich neben ihn und begann, ihn zu heilen, danach trug ich ihn zu einem Baum und legte ihn unter diesem ab. "Naruto, wach auf", sagte ich ruhig und wartete, bis sich seine Augen öffneten.

Als er mich erblickte, schreckte er zurück. "Wahh, Yuriko. Was machst du denn hier?", fragte er und lehnte sich mit dem Rücken an den Stamm. "Kakashi war in Tsunades Büro und wollte wieder eine Mission annehmen. Aber sie hat ihn wieder zurück ins Krankenhaus geschickt, weil das in seinem Zustand nicht geht. In einer Woche sollen wir um 11:00 Uhr wieder bei ihr aufkreuzen. In dieser Zeit sollen wir trainieren. Wann wir das machen, ist unsere Entscheidung, aber sie will niemanden faulenzen sehen. Ich sollte euch das sagen, aber ich weiß nicht, wo Sakura ist", erklärte ich ihm.

Naruto brummte irgendwas unverständliches. "Sakura ist mit Ino, Shikamaru, Chouji und Sai irgendwohin gegangen. Ich weiß nicht genau wo, aber wenn sie Chouji dabei haben, sind sie vermutlich im Grillhaus", meinte er und ich bedankte mich bei ihm.

"Ruh dich aus, du hast kaum noch Chackra", sagte ich zu Naruto, dieser hörte mich schon gar nicht mehr und knickte wieder weg. Auch gut. Hier würde ihn keiner stören.

Ich machte mich auf den Weg, Naruto hatte recht, denn durch die Scheiben konnte ich Shikamaru und Ino sehen. Ich betrat das Grillhaus und suchte den Platz von den fünf Ninja.

Ich musste gar nicht lange suchen und stellte mich vor deren Tisch. Alle Blicke lagen nun auf mir, außer der von Chouji, der war auf das Fleisch gerichtet. "Sakura, kann ich bitte kurz mit dir sprechen?", fragte ich sie und sie nickte.

"Ich bin gleich wieder da", sagte sie in die Runde und kam mit mir mit. Ich erklärte ihr, was im Büro des Godaime vorgefallen war und was Tsunade gesagt hatte. "Danke Yuriko. Aber das, was Tsunade am Ende gesagt hat, hat dir nicht so wirklich gepasst oder?", bedankte Sakura sich und lächelte leicht.

"Naja, wenn du das Wutgeknister nicht gehört hast, dann muss es einem Teil von mir wohl doch gepasst haben", gab ich zu und löste mich in einer Eiswolke auf, bevor sie noch etwas sagen konnte.

1036 Wörter.

Kaputter_Stern

Not without you... (Kakashi Ff) {Abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt