Kapitel 27

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Dieser Boden....so warm und sicher. Ganz wie der Baum. Es fühlte sich nicht so an wie im Gefängnis, nein auf gar keinen Fall. Beschreiben könnte ich es nicht...nur fühlen. Und ich wusste, dass es fremd ist. Ein fremdes Baumhaus, aber auch eine sichere Zone. Fremd.....ein bezauberndes Wort. Was ist denn alles fremd? Das Leben, der Tod und alles was dazu gehörte. Freunde, Liebe, Familie, Glück....alles kann fremd sein. Man muss es nur wollen. Mann muss es nur sehen. Man muss nur seine Augen öffnen. Dann sieht man, dass Essen eigentlich was total bezauberndes ist, denn andere kennen sowas nicht. Ich kenne es und schätze es. Daryl kennt es und schätzt es. Das Gefängnis kennt es und schätzt es. Das Gefängnis.....ein sicherer Ort für andere.

Aber nicht für mich.....ab jetzt ist es fremd. Nur ein paar Personen werden mir nicht fremd sein. Maggie, Glenn, Beth und Daryl. Maggie, so wunderhübsch und immer da...nur nicht, wenn man sie brauchte. Glenn, jemand der nie die Hoffnung verliert....selbst wenn man sie aufgeben sollte. Es versetzt mir einen winzigen Stich ins Herzen. Daryl...was sollte ich zu ihm sagen? Er verdreht mir den Kopf, aber hilft mir beim Kämpfen. Er ignoriert mich, aber lacht mit mir. Er zeigt mir nur seine kalten Seiten, aber manchmal die guten. Er zerbricht mein Herz aber lässt es wieder wachsen. Verdammt, ich wollte mich noch nie verlieben...ich hasste es. Ständig dachte ich an ihn und ständig könnte ich anfangen zu weinen. Ist es das, was andere Liebe nennen?

Meine erste Liebe, gab mir sowas nämlich nicht. Ich war nur eine Ablenkung für Jimmy. Vielleicht war es auch gut so? Dank ihm hat sich das Verhältnis zu mir und Mum verbessert. Sie hat mir Eis in mein Zimmer gebracht und ein Haufen Magazine. Wir redeten Nächte lang aber vorallem schauten wir Filme auf Kassetten. Ich weiß noch wie Dad einmal in der Nacht hoch kam und uns sah. Wir lagen aneinander gekuschekt und Mum schlief schon. Ich stellte mich schlafend und hörte ein Seufzen von Dad. Seine Wörter veränderten mein Leben. "keine sorge...wir sind bald hier weg", meinte er.

Was er vor hatte? Er wollte umziehen...ich habe mich zu lange daran beschwert, dass Jimmy neben uns wohnte. Und dazu kam noch Dad's Arbeit...wir mussten das Territorium wechseln. Deshalb zogen wir um....Weit weg von Beth, Maggie und Jimmy. Und ich habe es ohne Beth geschafft. Also würde ich es nun auch schaffen. Plötzlich hörte ich etwas gegen den Dach klopfen. Immer häufiger...verdammt es regnete. Ich warf einen Blick aus dem Holz. Ein Viereck wurde nicht bedeckt und galt als Fenster. Warum ein Baumhaus hier mitten im Wald stand, wusste ich auch nicht. Aber es half mir...jedenfalls schaute ich nach draußen und sah durchnässte Bäume.

Es schüttete aus dem dunklen Himmel und wollte nicht stoppen. Das heißt, ich muss hier erstmal eine Weile bleiben und vielleicht auch schlafen. Mir war klar, dass es nicht perfekt laufen würde. Allerdings habe ich nicht an das Wetter gedacht. Wie sollte ich auch? Das einzige was mir helfen würde, wäre ein Wetterbericht für 5 Tage, andererseits kann ich mir keinen holen. Also musste ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Meiner Meinung nach, war mein Bauch schon betäubt, wegen Daryl. Er versetzte mir Schmerz aber auch Glück. Warum muss es nur so kompliziert sein? Ich könnte auch einfach zurückgehen, oder mich fressen lassen. Oder-"Hallo?" Ich zog meine Pistole aus dem Rucksack, so schnell es ging. Ein Braunschopf drückte die Tür von unten hoch und guckte mich unschuldig an. Ich zielte auf ihr Kopf und atmete schwer. Immer noch bin ich so schreckhaft, verdammt. Meine Augen fixierten das kleine Mädchen. Sie trug einen blauweißen Baseballhut, voller Dreck und schon lange nicht mehr weiß. Ich schluckte schwer und formte meine Augen zu Schlitzen.

"W-Wer bist du?", frage ich und versuchte selbstbewusst zu klingen. Sie kletterte vorsichtig hoch und schloss den Boden. "I-ich brauche nur ein Unterschlupf", sagte sie mit zierlicher Stimme und ging mit erhobenen Händen in eine Ecke. Ich musterte sie langsam. Sie schien das komplette Gegenteil von Penny zu sein. Und eine Menge Angst scheint sie auch zu haben. Ihr ganzer Körper zitterte und sie schaute angsterfüllt zur Pistole. "Dein Name", befahl ich. "Clementine", sagte sie sofort. Ich überlegte...was würden Daryl oder Rick tun?

Ein kleines Mädchen....auf gar keinen Fall würde ich sie töten, das war klar. Aber was soll ich jetzt machen? Was ist, wenn sie zu Penny gehört? "Von wo kommst du?", fragte ich und steckte meine Pistole weg. Clementine seufzte erleichtert und ein unschuldiges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. "Meine Eltern.....sie wollten nach Savannah und ich war alleine als es begann", erzählte sie mir. Ihre Eltern ließen sie alleine? Es schmerzte so etwas zu hören. "Ganz alleine?", fragte ich um sicherzugehen, dass es stimmt. Sie schüttelte den Kopf.

"Mit Sandra", murmelte sie. Ich wollte nicht zu neugierig klingen, da ich denke, dass Rick das auch nicht getan hätte. Ich musste taktisch vorgehen. "Mein Name ist Zara", sprach ich und schaute sie erwartungsvoll an. "Nett dich kennenzulernen", kicherte sie. Ich musste zugeben, sie sah süß aus. Man musste nur den ganzen Dreck, die Narben und die Angst in ihrem Gesicht entfernen. "Ich komme aus Georgia", sagte sie und erzählt mir von ihr, während es draußen aus heiterem Himmel schüttete. Sie ist 8 Jahre alt, also eine Erstklässlerin, hat keine Geschwister und liebt Baumhäuser.

Ich ließ sie zu Ende sprechen und fing auch an zu reden. "Ich bin in Atlanta geboren, meine Heimatstadt. Wir lebten auf einer Farm und hatten viele Freunde, mussten aber im Endeffekt umziehen" Diese Erinnerung war mir sehr wichtig. "Du musst mir nix erzählen", gab Clementine von sich und ich lächelte. Sie zitterte am ganzen Körper und ihr war definitiv kalt. Ich zog sie in meine Arme und sie lächelte auch. "Tut mir Leid wegen vorhin, aber man ist nie sicher", seufzte ich. Wir aßen ein Stück Brot und machten unsere Plätze warm. Vielleicht lag es an mir, ich hatte schon immer eine Schwäche für Kinder, jedoch denke ich, dass sie ein braves ist. Ihre Eltern leben höchstwahrscheinlich nicht mehr und trotzdem hat sie es bis hier her geschafft. Ich wünschte nur, dass sie auf das Gefängnis gestoßen wäre, nicht auf mich. Kann ich ihr Schutz bieten? Bei David hat es nicht geklappt.....könnte das meine zweite Chance sein?

Ruckartig schoß ich in die Höhe, genauso wie Clementine. Ich atmete schnell und suchte meine Pistole. Mit ihr in der Hand ging ich ans Fenster. Was war das? Was passiert da draußen? War das nur ein Traum? Ich hörte vieles aus verschiedenen Richtungen. Verdammt, nein! Tränen stiegen in meine Augen. "DARYL", rief ich so laut ich konnte. Allerdings kam keine Antwort, denn wir waren alleine. Etliche Meilen vom Gefängniss entfernt. Aber trotzdem konnte ich verschiedenes bemerken. Ich schloss meine Augen und hörte genauer hin. Gekreische....Geheule....die Beißer....Schüsse und ein Knall?

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Leute? Ja ihr da! Ihr habt mich zu 3.000 Views gebracht.....ihr wisst nicht wie sehr ich mich freue😭😭😭❤❤❤

Ich versuche öfters zu updaten, wenn die Aktivität auch höher wird höhö, also das heißt...

Meinungen, Kritik und Vorschläge gerne in die Kommentare....und Votes würden mich mega motivieren :)

(Ich muss zugeben, es macht für mich momentan mehr Spaß eine andere Story zu schreiben)

Don't forget...

JUST SURVIVE SOMEHOW!🤗❤

Fight through Death {TWD/DARYL}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt