Kapitel 6

1.2K 65 3
                                    

Ich sah ihn geschockt an. Er hat also seine Mutter verloren. Seine schwangere Mutter. "T-tut...mir Leid", murmelte ich und ging weiter zum Tor. Ich war so dumm. Er hatte Recht. Menschen starben und man sollte nicht einfach zusehen. Ich setzte mich vors rote Tor hin. Carl hat sich schon längst umgedreht und ist gegangen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Verdammt, werde erwachsen! Vor dem Tor waren nicht so viele Beißer. Sie verteilten sich relativ gut um die Zäune. Aber ich dachte die ganze Zeit an Carl. Er tat mir verdammt Leid. Wahrscheinlich hat das Baby auch nicht mehr überlebt. Dieser Gedanke brachte mich zum Weinen. Diese Welt ist so grausam. Und sie wird auch für immer grausam bleiben. Auf ewig....bis die ganze Menschheit stirbt. Dann gibt es nur noch diese Idioten. Solche Schwachmaten werden die Welt übernehmen. Ich wischte mir die Tränen weg und stand wieder auf. Das musste verhindert werden. Irgendwie muss man sie doch besiegen können. So wie in Büchern, die Bösen sterben immer. Und das war auch gut so. Nur muss man etwas dagegen tun....und zwar eine Lösung finden, einen Ausweg!

Ich wachte noch ein paar weitere Stunden vor dem Tor bis ich ein Motorrad hörte. Es war Daryl. Ich suchte ein Weg das Tor zu öffnen. Scheiße, warum hat mir keiner gesagt wie das Teil sich öffnet. "Schnell", rief er mir zu. Ich geriet in Panik. Das war echt ein guter Tipp, Daryl. Dann sah ich eine Schnur. Ich schaute nach wohin sie führte. Eine Kurbel! Ich kurbelte so schnell ich konnte und das Tor öffnete sich. Erleichtert, dass Daryl drinne war, kurbelte ich das Tor wieder zu. Er stieg vom Motorrad ab und schaute mich kopfschüttelnd an...jaja ich weiß auch dass es knapp war, brauchst mich nicht so anzuschauen. "Wir gehen gleich", sagte er nur und stellte sein Motorrad ab. Er ging den Weg zum Gefängnis während ich immer noch vorm Tor saß. Und was sollte ich jetzt machen? Ich wartete bis er mit jemanden zurück kam. Er hatte einen Beutel um seine Schulter gelegt. "Tyreese, löse sie ab!", befahl er. Ich stand auf und klopfte den Staub von meiner Kleidung ab. "Hier", murmelte Daryl und warf mir den Beutel zu. Ich fing ihn auf und folgte Daryl zum Motorrad. Er setzte sich drauf und startete den Motor. "Setz dich hinter mich und halt dich gut fest." Ich folgte seinen Anweisungen und legte langsam meine Arme auf seine Schulter. Tyreese öffnete das Tor und wir fuhren los. Ich blickte mich um. Es waren immernoch zu viele Beißer hier. Mein Blick widmete sich wieder der Straße. Meine Hände umschlungen mittlerweile seinen Bauch, denn er fuhr schneller. So saßen wir und folgten der Straße. Hin und wieder sah man ein paar Streuner. Sie waren keine Bedrohung.

Nach ein paar Meilen hielten wir an und ich stieg langsam ab. Daryl schob sein Motorrad an ein Stück Wald und bedeckte es mit Laub, während ich ihm zu sah. War echt eine gute Idee.
"Komm", rief er und lief in den Wald rein. Ich folgte ihm einfach mit dem Beutel. Er hatte seine Armbrust angriffsbereit und ging langsam vor. Er schaute sich immer wieder um.
"Du musst bedenken.....sie können von jeder Seite kommen", erklärte er mir. Ich fing an mich besser um zusehen. Wir gingen immer tiefer in den Wald rein, bis wir an einer Lichtung ankamen. Ich drehte mich nochmal im Kreis um sicher zu gehen, dass hier keine Streuner waren.

"Gib mir mal den Beutel". Er fing ihn auf und öffnete ihn. Es befanden sich mehrere Waffen darin. Er zog eine raus, sie war nicht sonderlich groß."Okay, zuerst musst du lernen, wie man Munition wechselt". Er erzählte mir wie ich es machen sollte und ließ mich auch ausprobieren. Danach kam das Zielen. "Du musst die Pistole direkt vor deinem Augen haben. Und immer schön auf Schulternhöhe", sagte er. Ich zielte mit der Pistole auf einem Kreuz, den Daryl vorher an einem Baum gezeichnet hat. "Nein, du machst es falsch...nochmal", lachte er leichtbitter. Er stellte sich hinter mich und hielt mein Arm fest. Ich hielt kurz die Luft an als er mir näher kam. Seine andere Hand legte er auf meine Hüfte. Ich zuckte zusammen. Konzentrier dich verdammt nochmal!    Er bewegte meinen Arm etwas nach links, sodass ich ganz genau auf das Kreuz zielte. "Genau...und jetzt schieß", flüsterte er.Ich übte Druck auf dem Abzug aus und hörte einen dumpfen Knall. "Super", flüsterte er in mein Ohr und mein Gehirn hielt für einen Moment still.

Er ließ mich los und setzte sich an einen Baumstamm. "Und jetzt entladest du die Waffe und nimmst dir eine andere", sagte er und ich nahm mir eine Machete. "Wir brauchen dafür ein Opfer...warte etwas bis ein netter Kerl kommt". Ich schaute mich lachend um. Sein Sarkasmus gefiel mir. Irgendwann musste doch einer kommen. Ich schloß meine Augen und verließ mich auf meine Ohren. Ich hörte Vögel zwitschern.....und einen Streuner! Ich hielt die Machete fester und machte mich bereit. Daryl stand auf. "Wenn jetzt einer kommt, lässt du die Machete ganz langsam ins Gehirn rutschen. Danach ziehst du sie wieder raus." Ich rollte meine Augen....so dumm war ich nun auch nicht. Und da war der Streuner. Als er mich sah streckte er seine Arme nach mir aus und stöhnte. Es war aber leider nicht nur ein Beißer!

-----

Ein etwas langes Kapitel, als Dankeschön! Bleibt weiterhin fleißig am voten und kommentiert bitte♡Und vergisst nicht:

Just survive somehow!

Fight through Death {TWD/DARYL}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt