5. Kapitel-Wenn man nicht mal den Weg nach Hause kennt

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„Bloß nicht einschlafen hörst du, alles nur nicht einschlafen.",

bittet die Stimme wieder, doch ich hab keine Lust auf die Stimme zu hören. Meine Augen fallen zu und alles wird schwarz, endlich ist es ruhig und die Kälte ist weg, der Regen dröhnt mir nicht mehr in den Ohren und ich entspanne mich.

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Das erste, was ich bemerke sind meine höllischen Kopfschmerzen und die nassen Klamotten, die an meinem Körper kleben. Dann spüre ich leichte Schläge auf meinen Wangen, warum schlägt mich jemand? Er soll aufhören, das tut weh, warum hört der Idiot nicht auf? Meine Augenlider fühlen sich an wie aus Blei ich schaffe es kaum die Augen zu öffnen.

„Man Filicia, wach doch bitte endlich auf!!",

wimmert dieselbe Stimme wie vorhin, erst jetzt merke ich, dass es nicht mehr regnet und es um mich herum wärmer ist, sofort beginne ich zu zittern, innerlich stöhne ich auf, jeder Muskel tut so unglaublich weh, aber warum hört das Zittern nicht auf?

„Gott sei Dank, sie fängt an zu zittern, sie wird langsam wach.",

oh Gott nein, es ist Emmett! Warum? Warum er? Ich will nicht, dass der Macho der Schule mir hilft, ich will alleine klar kommen. Ich muss nicht jedes Klischee erfüllen, und erst Recht nicht dieses. Aber mit wem redet er? Ist da noch jemand, oh nein, das darf doch nicht wahr sein! Jetzt mach doch endlich die Augen auf Filicia, reiß dich zusammen! Schreie ich mich selbst in Gedanken an.

Der erste Platz bei den Außenseitern ist mir sicher, oder sollte ich besser sagen der letzte? Denn selbst die werde sicher nicht mit mir reden.

„Sie macht aber gar nicht die Augen auf, bist du dir sicher?",

oh da ist Holly, ich will ihr sofort sagen, dass es mir gut geht, sie ist so besorgt und ich will sie beruhigen. Auf keinen Fall darf sie sich Sorgen um mich machen, das wäre nicht fair. Dafür schlage ich die Augen auf, oh nein das hätte ich nicht tun sollen. Über mir sind zwei Gesichter, oder vielleicht doch mehr? Aber seit wann gibt es drei Hollys und drei Emmetts? Gibt es auch eineiige Drillinge? Und dazu drehen sie sich noch? Können sie nicht still halten? Moment mal, warum dreht sich der Himmel den auch?

„Wie geht es dir? Ist alles okay?", sofort beginnt Holly mich mit Fragen zu bombardieren.

Ich halte mir den Kopf, AUA, muss sie so laut reden? Das ist ja schrecklich!

„Holly mein Kopf",

flüstere ich leise.

Sofort wird sie leiser:

„Bitte entschuldige, wie geht es dir?"

Ich zwinge mich dazu zu lächeln:

„Um ehrlich zu sein scheiße.",

versuche es fröhlich zu sagen, um nicht so viel Mitleid zu erregen, doch mein Hals kratzt und ich krächze nur. Besorgt streichelt Holly mir die Stirn.

„Du bist ja immer noch eiskalt!",

ruft sie entsetzt und ich verstehe nicht was sie meint. Aber immerhin sehe ich nicht mehr dreifach, das ist doch gut oder?

„Wir müssen sie nach Hause bringen."

„Okay, hier ist meine Jacke, Filicia, wo wohnst du?",

fragt Emmett und legt eine schwere und warme Jacke über mich.

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, doch ich schaffe es keinen klaren Gedanken zu fassen, ich weiß wie das Haus aussieht, aber ich weiß nicht mal welche Abfahrt ich von der Schule aus nehmen muss, geschweige denn wo die versteckte Abfahrt ist.

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