20.Kapitel-Es wird immer verwirrender in meinem Leben

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Ich höre wie mein Handy klingelt, kann mich aber nicht bewegen, meine Muskeln zittern leicht und ich fühle mich genauso bewegungsunfähig wie gestern Abend.

Der Schwindel kommt langsam wieder und ich fühle mich hundeelend. Innerlich flehe ich, dass die Tablette bald wirkt und es endlich aufhört. Plötzlich höre ich ein leises Klopfen an der Tür...

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Ich will eigentlich, dass mich niemand in diesem Zustand sieht, vor allem nicht Oliver, der würde mich direkt ins Krankenhaus fahren oder Carlisle anrufen, damit er her kommt. Und das alles nur weil ich unbedingt jetzt den Brief meines Vaters beantworten musste und nicht auch nur zwei Tage lang warten konnte- typisch ich.

Das habe ich mir wohl selbst zu zuschreiben. Warum kann ich nicht einmal auf meinen Körper hören?

„Filicia? Ich bin's Jake, kann ich rein kommen?“,
doch nicht Oliver, aber Jake darf mich auf keinen Fall in diesem Zustand sehen, blass geschwitzt und immer noch in denselben Klamotten wie gestern. Vielleicht verschwindet er ja wenn ich nicht antworte.

Er könnte dann denken, dass ich schlafe, dabei will er mich sicherlich nicht stören.

Als ich jedoch leise die Tür knarren höre gebe ich auf, okay das mit dem in Ruhe gelassen werden kann ich definitiv vergessen.

„Schläfst du?“,
fragt er scheinheilig und senkt sogar extra die Stimme für den Fall, dass ich wirklich schlafe. Ich kann gar nicht anders als leise zu lachen.

„Welche Antwort hast du dir von dieser Frage erhofft?“, frage ich ihn leicht amüsiert.
„Eigentlich keine, denn dann hättest du wirklich geschlafen.“,
leise hallen seine Schritte durch Zimmer wieder als er näher an mein Bett heran tritt.

Und du würdest nicht verkrampft und blass wie eine Leiche in deinem Bett liegen, sondern dich erholen.

Vorsichtig öffne ich die Augen und sehe in seine braunen Augen deren Blick besorgt auf mir liegen und mir das Gefühl geben noch schrecklicher auszusehen als ich mich eigentlich fühle.

Ich muss schlucken und bevor ich mir eine mutige Antwort zurecht legen konnte fragt er mich:
„Wie geht es dir?“- ich versuche zu scherzen um die gedrückte Stimmung aufzulockern, indem ich frage:
„Körperlich oder seelisch?“

Doch anders als erhofft verfinstert sich Jakes Mine noch weiter und er senkt kurz den Blick nur um mich dann wieder und noch besorgter anzusehen:
„Beides.“,
antwortet er leise und ernst. Jetzt fehlen mir wirklich die Worte, was soll ich denn bitte darauf antworten.

„Hat Oliver mit dir gesprochen?“,
frage ich einfach zurück.
Woher sonst soll er denn von dem Vorfall in der Schule wissen?

„Nein, habe ihn zwar gefragt wie es zu der Gehirnerschütterung gekommen ist, aber er wollte mir nichts erzählen. Er meinte du müsstest selbst entscheiden, was wer weiß. Das muss ich leider respektieren.“,
erleichtert atme ich auf, Gott sei Dank.
Ich hätte sonst einfach nicht gewusst wie ich mit ihm umgehen soll.

Er wirkt so cool und keine Ahnung, irgendetwas sagt mir, dass er es besser nicht wissen sollte. Vermutlich würde er entweder nichts mehr mit mir zu tun haben wollen oder die Verantwortlichen, also in diesem Fall Grace und ihre Clique, einen Kopf kürzer macht.

Er hat letztes Mal schon einen überdimensionalen Beschützerinstinkt mir gegenüber gezeigt.

„Also wie geht es dir?“,
wiederholt er nochmal seine Frage und setzt sich vorsichtig neben mich ins Bett.

Plötzlich frage ich mich, ob er überhaupt ins Bett passen würde, immerhin ist er wirklich riesig. Schnell verdränge ich den Gedanken und widme mich wieder seiner Frage.

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