22. Kapitel- Ich drehe vollkommen durch

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„Ich bin verrückt.“,
flüstere ich leise und verzweifelt, was soll sonst mit mir los sein?
Ich habe eindeutig den Verstand vollkommen verloren, gerade als ich den Schlüssel aus meiner Tasche krame und ihn Jake übergebe, der die Tür aufschließt und mich erschrocken ansieht.
„Nein glaub mir das bist du nicht, ich erkläre dir alles versprochen.“,
ich verstecke mich an seiner Brust und höre ihm gar nicht richtig zu.
Oh Gott was ist mit mir los?
Bin ich plötzlich schizophren?
Ich klammere mich einfach noch mehr an ihn. Was gibt es denn da bitte zu erklären? Es ist doch ganz einfach, ich bin verrückt geworden und fertig, wer hört denn bitte sonst Stimmen, wenn er durch den Wald geht.

Auf einmal setzt mich Jake auf meinem Bett ab.
Wie bin ich hier hingekommen?
Jake hat mich wohl getragen, doch das ist ja auch nicht wirklich wichtig, ich bin nur froh, dass ich wieder hier in meinem Zimmer bin, in meinem eigenen kleinen Reich, in dem ich geschützt bin.
Ich streife mir die Schuhe von den Füßen und kugle mich zusammen und starre einfach vor mich hin. Keine zwei Sekunden später spüre ich wie sich Jake neben mich setzt und mir über den Rücken streicht.

„Warum rennst du nicht schreiend weg?“,
wimmere ich leise, ich denke jeder andere hätte genau das getan. Aber warum tut er es nicht? Das Alles ergibt einfach keinen Sinn für mich. Ich meine ich bin verrückt, drehe durch und was macht er? Er bleibt bei mir.

Er atmet tief durch und sagt mit unglaublicher Zärtlichkeit:
„Weil ich weiß, wie du dich fühlst.“,
verwundert sehe ich ihn an.
Was hat das zu bedeuten? Wie meint er das?
Dennoch weiß ich einfach nicht was hier vor sich geht und habe keine Ahnung, was denn wirklich hier los ist.
Meine ganze Welt ist innerhalb von ein paar Minuten vollkommen auf den Kopf gestellt worden, es ist nichts mehr wie es war und ich fühle mich fremd im eigenen Körper. Es vergehen wieder einige Minuten, in denen ich einfach stumm vor mich hinstarre.
„Du kannst Tiere verstehen.“,
sagt Jake plötzlich leise und ich starre ihn perplex an.
„Was?“, frage ich verwirrt.
Ist das sein Ernst? Aber wie kann das sein? Sowas lächerliches habe ich eindeutig noch nie gehört. Das ergibt keinen Sinn, wie kann das sein? Wieso soll ausgerechnet ich so etwas können?- Vollkommener Schwachsinn niemand kann so etwas, zumindest sollte das definitiv niemand können. Also kann es auch niemand.
„Du kannst Tiere verstehen.“, wiederholt er sanft und streicht mir über den Rücken.
„Woher weißt du das?“, rutscht mir raus.
„Das kann nicht sein, das ergibt keinen Sinn, niemand kann so etwas, das ist alles Stoff aus denen Märchen gemacht sind, das gibt es in Realität gar nicht.“,
füge ich noch für mich hinzu, ich kann das Ganze einfach nicht glauben, es kommt mir so Irreal vor und natürlich auch vollkommen schwachsinnig dazu. Warum denke ich überhaupt darüber nach, dass es stimmen könnte?
„Filicia beruhige dich, ich habe schon viel über diese Begabung gelesen, du bist zwar die Erste, die ich wirklich kennenlerne. Es ist eine Ehre so eine Gabe zu haben und du bist bei weitem nicht die einzige.“,
sagt er ganz sanft und nimmt dabei mein Gesicht in seine Hände und bringt mich so dazu ihn anzusehen.
„Es ist alles in Ordnung mit dir, ok?“,
fragt er mich eindringlich.
„Aber das macht keinen Sinn Jake.“, flüstere ich und versuche krampfhaft die Tränen zurückzuhalten.
"Woher weißt du das alles?“, frage ich verwirrt. Fange langsam an zu schluchzen.
Ich weiß einfach nicht mehr wo mir der Kopf steht und ich bekomme langsam auch Kopfschmerzen und ich habe das Gefühl Fieber zu haben, warum auch immer.

„Ich habe auch eine, na ja, sagen wir mal Gabe, selbst, wenn ich sie meist als Last empfinde.“, sagt er beschämt und lässt mein Gesicht los.
Jetzt bin ich nur noch verwirrter und noch mehr durcheinander. Trotzdem wünsche ich mir gerade nichts anders, als das er Recht hat und ich alles wieder unter Kontrolle bekommen kann, dass ich nicht unter die Geisteskranken gehöre, sondern nur eine „Gabe“ habe.
„Wie...wie?“,
stammle ich einfach nur noch und sehe ihn entsetzt an.
Er nickt und setzt dann schüchtern an:
„Ich werde es dir zeigen, wenn wir das nächste Mal in La Push sind, das verspreche ich dir, aber lass mich dir deine Gabe erklären.“,
doch ich starre ihn einfach nur an, seine Wangen sind ein bisschen rot geworden, warum hat er mir nicht eher davon erzählt? Wieso sagt er mir nicht jetzt sofort was er für eine Gabe hat oder verarscht er mich nur?
„Du verarschst mich doch nur, oder ich träume und wenn ich aufwache ist alles gut und ich liege in meinem Bett.“,
dabei schließe ich die Augen, na ja ich kneife sie zusammen in der Hoffnung, dass wenn ich sich nach ein paar Minuten wieder öffne alles beim alten ist und ich keine Angst haben muss vollkommen verrückt geworden zu sein.
Jake lacht traurig und sagt dann müde und niedergeschlagen:
„Ich wünschte auf der einen Seite es wäre ein Traum und auf der anderen bin ich froh, dass es die Wahrheit ist.“,
sagt er leise und ich kneife mich in den Arm und öffne dann wieder die Augen, doch es ist immer noch alles beim Alten, ich sitze auf meinem Bett und vor mir sitzt Jake und sieht mich traurig an.

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