Chapter 11 ✔

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Überarbeitet am: 12.09.2017

Chapter 11

So kam es nach einer viel zu langen Diskussion, wo viel zu laut rum geschrien wurde, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Kampf mit ansehen werde. Ich hatte keine Ahnung, wie die Mädels es geschafft hatten, die Jungs umzustimmen aber was ich gerade so (zwischen dem Geschreie) mitbekommen hatte, dass einer von den Mädchen mein Handy erwähnt hatte. Und dann war es so ruhig, wie noch nie. Ich hatte die Gruppe noch nie so sprachlos gesehen, während Lucy und Klara breit grinsend vor ihnen standen und siegessicher grinsten. War ja klar, dass sie gewonnen hatten. In diesem Moment wurde mir eindeutig klar, dass die Gruppe nicht kompliziert sein könnte sondern sie SIND kompliziert aber ich musste sie ja nicht verstehen. Nur zur Hälfte. Auf jeden Fall kam es dazu, dass ich jetzt zwischen Jack und Noah stand und wir den Kampf uns weiter weg anschauten. Die restliche Gruppe stand natürlich näher am Ring, um das Geschehen sich mit näher anschauen zu können. Die Art von den Badboys, wie sie dachten, wie sie sich benehmen, wie sie fühlten oder wie sie sich verhalten verstand ich überhaupt nicht, was ich mir selbst nicht übel nahm. Ich war so eine Art von Mann nicht gewohnt aber bestimmt werde ich diese Badboys, wie sie sich nannten schon verstehen. Nur nicht jetzt.
Das schönste war, dass Noah und Jack die ganze Zeit nicht von meiner Seite wichen und langsam fühlte ich mich wie im Palast, da die zwei mir immer wieder besorgte Blicke zu warfen, die ich sehr deutlich auf mir spürte.
„Warum schaut ihr mich die ganze Zeit so komisch an?", platzte es schließlich genervt aus mir heraus, da ich diesen Blick nicht länger ertragen konnte.
„Es ist nichts.", warfen beide viel zu schnell aus ihrem Mund und was mir aufgefallen war, dass die Jungen wie aus einem Mund gesprochen hatten. Misstrauisch zog ich meine Stirn in Falten aber sagte dennoch nichts. Wir drei standen etwas abseits in einer Ecke und da ich mit meiner Größe überhaupt nichts sehen konnte, bekam ich auch nichts von dem Kampf mit.
„Es ist nur so, dass Mason uns beide töten wird, wenn wir mit dir woanders hingehen.", hatte mir schließlich doch Noah erklärt, was mich seufzend ließ. Seit wann interessierte sich der Badboy von unserer Schule, was ich machte? Seit wann achtete er darauf ob ich sicher war oder nicht? Sonst war er doch nie so und jetzt? Jetzt war er wieder total komisch. Er ist eigentlich immer komisch. Wieder entfuhr es mir ein kleiner Seufzer als ich mich gegen die kalte Wand hinter mir lehnte und endlich freie Sicht zu dem Kampf hatte. Alle schrien, alle jubelten, alle feuerten ihren Favoriten an, der gewinnen sollte. Seit ich hier war hatte ich mich gefragt, was an einem Kampf jetzt so besonders war? Was war so toll daran, zwei Männern zu zuschauen, die sich verprügelten? Den Sinn, der da angeblich hinter stecken sollte hatte ich bis jetzt nicht erkannt aber es war mir auch egal als der Kampf angefangen hatte und er nach einer viel zu langen Zeit endlich geendet hatte. So ein sorgloses Leben konnte ich niemals führen, was für mich quasi unmöglich war. Die ganze Zeit über würde ich mir Sorgen machen, was passieren wird, was ich als nächstes machen sollte. Ich könnte so ein Leben niemals führen, wie es Klara und Lucy es taten. Ich war ein ganz anderer Mädchentyp als die Beiden und so ein Leben, wie Klara und Lucy ihr Leben lebten wollte ich nicht.
„Der Armer.", sprach ich mit mir selbst als ich einen blondhaarigen Jungen humpelnd an mir vorbei lief, der ziemlich zugerichtet war. Er sah schrecklich aus, sein Gesicht war blutverschmiert, was ich in meinem Leben nie widersehen wollte. Ob das möglich war?
„Bei einem Kampf darfst du kein Mitleid haben oder Gefühle zeigen. Sonst hast du verloren.", erklärte mir Noah neben mir, der dem blondhaarigen Jungen keine Beachtung mehr schenkte.
Nach meinem Geschmack dauerte es viel zu lange als Lucy, Klara, Mason, Nick und ein paar andere, die ich nicht kannten, endlich zurückkamen und der braunhaarige Junge mit einem Nicken, sagte, dass wir jetzt gehen werden. Ich hatte keine Ahnung, warum wir jetzt gehen, wenn gerade der nächste Kampf anstand.
„Was ist passiert?", erkundigte Nick sich sofort als wir bei den Autos von den Jungs ankamen und wir endlich stehen blieben.
„Wir haben alle Kämpfe gewonnen und somit sind wir für heute fertig.", erklärte uns Lucy neutral, die sich doch eigentlich freuen sollte oder? Das Gesicht von der Brünetten war kalt sowie ihre Stimme, was ich zuvor noch nie gesehen hatte oder gehört hatte. Diese Bad Girls waren genauso kompliziert wie die Badboys. Ich verstand sie einfach nicht. Ein Leben, was ich jetzt führte war einfach nur schön. Ich konnte machen was ich wollte, ich konnte frei sein, ich musste mir für eine kurze Zeit keine Gedanken um meine Familie und um mein Volk machen, dass sie irgendetwas davon mitbekommen würden, was ich hier tat, was wohl auch besser so war.
„Dann lass uns Feiern gehen.", schrie eine glückliche Klara, die über das ganze Gesicht strahlte. Ich hatte bei einem Kampf nicht teilgenommen, ich hatte nicht gewonnen und ich hatte auch nicht verloren aber ich freute mich für die Gruppe, dass sie alle Kämpfe gewonnen hatten. Keine Ahnung, was das jetzt hieß aber wenn Klara über das ganze Gesicht strahlte konnte ich nicht anders als mich für sie zu freuen.
Ein Pech schwarzes Auto fuhr langsam an uns vorbei, was mich neugierig werden ließ. Die Fenster waren verdunkelt worden und den Fahrer konnte ich nicht erkennen. Aber als die Autotür geöffnet wurde und ein Mann in einem Anzug raus kam blieb mir die Luft zum Atmen weg.
Scheiße.
Es waren dieselben Männer, die mich hier nach Amerika gebracht hatten, es waren genau die Männer, die mir gesagt hatten, dass ich hier leben sollte. Mein Herz machte einen heftigen Sprung nach vorne und fing an in meiner Brust unregelmäßig an zu schlagen als die zwei Männer in ihren schwarzen Anzügen auf uns zu kamen und vor uns stehen bleiben. Die Gruppe verstummte sofort und die ganzen Blicke waren auf den zwei Anzugsmännern gerichtet.
Rosalinda würden Sie bitte mitkommen?", ertönte die strenge und kalte Stimme von dem linken Mann, was mich schlucken ließ.
„Du kennst solche Typen?", fragte Nick, was mich zu einem zögernden Nicken brachte.
„Ist was passiert?", erkundigte ich mich als die Männer und ich aus der Hörweiter der Gruppe waren und sie uns nicht mehr hören konnten.
„Ihre Geschwister sind jetzt in Frankreich bei Ihrer Cousine Sophia.", informierte mich der rechte Mann, der viel sanfter mit mir sprach als der andere Mann. Erleichtert über diese gute Nachricht atmete ich aus, doch ich fing mich schnell wieder ein als der andere Mann weiter sprach: „Dafür hat Phillipa das ganze Volk vernichtet und Ihre Eltern wurden umgebracht. Wir wünschten wir können Ihnen bessere Nachrichten übermitteln."
Bevor die beiden Männer wieder in das schwarze Auto steigen und davon fuhren verbeugten sie sich vor mir und ließen mich alleine hier stehen. Sky und John waren in Sicherheit und meine Heimat war nicht mehr wieder zu erkennen. Während das Volk kämpfte sowie alle anderen in Spanien auch versteckte sich die Prinzessin in Amerika und fürchtete um ihr Leben. Ich hatte alles verloren, was mir wichtig war, ich hatte mein Zuhause, den Palast verloren, ich hatte meine Eltern verloren und ich konnte jetzt nicht bei meinen Geschwistern sein, die mich in diesem Moment am meisten brauchten. Was sollte ich verdammt noch mal tun?


Mason Sicht

Ich hatte keine Ahnung, worüber die drei sich unterhielten, was sie sagten, doch dafür ließ ich sie kein einziges Mal aus den Augen. Ich traute den Kerlen nicht aber sie schienen nichts Schlimmes zu wollen sonst hätten sie dem Mädchen schon irgendetwas angetan, soviel stand fest.
Rosalind? War das etwa ihr richtiger Name? War ‚Rosa' nur eine Abkürzung für ‚Rosalinda' ihr voller Name?
„Lucy, Klara, wisst ihr irgendetwas?"; fragte ich meine besten Freundinnen, die gleichzeitig ihren Kopf schüttelten. Mein Blick war noch immer auf die drei gerichtet als die Männer sich die Männer in das Auto stiegen und davon fuhren. Mit einem undurchschaubaren Gesichtsausdruck drehte sich die Blondine zu uns um und kam wieder zurück.
„Was los?", wollte Nick sofort wissen, doch Rosa schwieg einfach. Sie ignorierte Nick als wäre er nicht da, als wäre er Luft. Ihr Blick war auf dem Boden gesenkt, was dadurch kam, dass sie versuchte unsere Blicke zu mieden, was nach meiner Ansicht merkwürdig war. Ihre blonden Haare, waren leicht gelockt, und ihr leicht über die Schuler. Sie trug eine Jogginghose und einen Pulli, was an so einem Ort auch besser war, wenn man nicht gleich Vergewaltigt werden möchte. Man konnte es ihr ansehen, dass ihr irgendetwas belastet, was sie uns nicht erzählen möchte. Warum vertraute sie sich nicht wenigstens Lucy und Klara an? Die Beiden könnten ihr doch helfen, wenn sie Probleme hatte aber sie wollte es anscheinend nicht. Mein Beschützerinstinkt, der sich viel zu oft meldete sich wieder bei mir, was mich verrückt machte.
„Dann lasst uns zu mir fahren."; unterbrach ich meine Gedanken und das Schweigen in der Gruppe. Es kam nur ein knappes Nicken von jedem außer von dem blondhaarigen Mädchen, die mit ihren Gedanken noch immer nicht ganz bei uns war. Rosa wollte sich gerade umdrehen und den zwei Freudinnen folgen als ich sie am Handgelenk packte und zu meinem Wagen zog. Ich wusste nicht warum ich es tat aber es schien mir als wäre es das richtige. Ich glaubte nicht, dass Rosa jetzt die besorgten und fragende Blicke von den Mädels oder von den Jungs auf sich spüren möchte.
„Lass mich los.", schrie sie hinter mir aufgebracht, was mich zum Schmunzeln brachte aber es hatte so oder so nicht viel gebracht, da wir beide an meinem Auto angekommen waren und ich das Auto aufschloss.
„Was wollten die Kerle von dir?", fragte ich wie immer in einem kalten Ton als wir beide in meinem Auto saßen und uns angeschnallt hatten.
„Das geht dich einen scheiß Dreck an.", fuhr mich die Blondine von der Seite an und mied meinen Blick als sie aus dem Fenster starrte und versuchte in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen.
„Hast du Stress mit denen?", bohrte ich einfach weiter nach.
„Nein und wenn schon, was interessiert dich das eigentlich?", zickte mich die kleine Prinzessin genervt an, was ich aus einem unerklärlichen Grund süß fand. Auch wenn ich es gewollt hätte konnte ich mir ein Grinsen nicht verbergen als ich den Motor startete und los fuhr. Doch so schnell wie das Grinsen auf meinen Lippen war, so schnell war es auch wieder weg. Das Mädchen neben mir im Auto hatte vollkommen Recht. Wieso interessierte es mich das? Wieso wollte ich wissen, wer die Kerle waren, ob sie Stress mit ihnen hatte? Es war nicht mein Leben, es war nicht mein Problem aber dennoch wollte ich wissen, was in diesem Mädchen vorging.

Be My Princess by Melli_Testen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt