Chapter 16 ✔

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Überarbeitet am: 14. 09.2017

Chapter 16

„Ihr dürft niemanden irgendetwas sagen, was ich euch jetzt sagen werde.", erklärte ich den Freundinnen als wir uns auf mein Bett nieder ließen, dabei hatte ich das Album von gerade in meinen Händen, was mich kurz lächeln ließ. „Versprochen.", hörte ich Lucy und Klara rechts und links sagen, was mich noch mehr zum Lächeln brachte.
„Ihr wisst, ja dass ich in Spanien groß geworden bin.", fing ich mit meiner Erzählung an, doch ich kam nicht weit, da Lucy mich direkt unterbrach: „Nicht dieselbe Geschichte.
„Hör zu!", fauchte das andere Mädchen, was mich zum Lächeln brachte. Mit meinem Blick bedankte ich mich bei Klara und erzählte mit einer ruhigen Stimme weiter: „Ich wohnte mit meinen Eltern und mit meinen zwei Geschwistern Sky und John ganz oben auf einem Berg. Eigentlich nichts Besonderes, doch wenn man in einem Schloss wohnte, wo schon seit Generationen die Königliche Familie lebte, dann war es etwas Besonderes..."
Ich genoss die Natur um mich herum, ich genoss die Freiheit, die ich für einen kurzen Augenblick hatte. Ich genoss den Wind in meinen blonden Haaren, die Zeit, die für einen Moment stehen geblieben war, doch obwohl ich frei war und auf meinem geliebten Pferd Lily saß, war alles nicht so schön. Und warum? Wie jeden anderen Tag auch, wenn ich das Schloss verließ, wenn ich meinen Kopf frei bekommen wollte, wenn ich mein Leben als Prinzessin für eine kurze Zeit vergessen wollte, begleiten mich zwei Wachen, die mich wie jedes Mal kein einziges Mal aus den Augen ließen. Es war der Wunsch von meinen Eltern, dass mich zwei Wachen begleiteten, da es immer irgendetwas passieren konnte. Sie wollten das ich in Sicherheit war aber sie nahmen mir die Freiheit, die ich auf dem Pferd spürte, sie nahmen mir für eine kurze Zeit zu vergessen, was mich wirklich glücklich macht, dass ich ein Leben in der Freiheit hatte und nicht nur hinter der Mauern leben konnte.
Das Leben als Prinzessin von Spanien war noch nie einfach gewesen, es hatte Höhen und Tiefe so wie in jedem anderen Leben auch. Als Prinzessin hatte man Verpflichtungen, hatte man Aufgaben, die man erfüllen musste. Man konnte sich nicht entscheiden, was man jetzt machen möchte, was man lernen möchte und was nicht. Jeder einzelne Tag wird genauestens Geplant ohne nach meiner Meinung zu fragen. So kam es auch, dass ich gezwungen war vier Sprachen zu erlernen bis ich sie perfekt beherrschen konnte. Es war ein ‚muss' die Sprachen von der ganzen Familie (egal woher sie kommen) zu können. Eine Prinzessin sollte nicht nur das Reiten perfekt beherrschen können sondern die auch die Kunst im Bogen schießen, was meine einzigen Sportaktivitäten mit dem Tanzen dazu gerechnet. Meine Eltern hatten schon immer viel Wert auf Höflichkeit, benehmen und auf dem Respekt gegen über andere Familienmitglieder und auf meinem Volk geachtet. Es gab viele Dinge, die ich beherrschen musste auch wenn es mir nicht immer passte, so war es nun mal als Prinzessin.
„Mutter, Vater ich bin wieder da.", begrüßte ich meine Eltern als ich das Schloss wieder betrat und entdeckte die Beiden wie immer auf ihren Thron.
„Was hast du nur immer mit den Pferden?", seufzte meine Mutter und stand von ihrem Thron auf.
„Du weißt doch Mutter. Das Glück lauf der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
„Mein Kind, du liest viel zu viel. Was ist mit einem Mann in deinem Leben? Du bist siebzehn Jahre alt und hast noch immer keinen Mann an deiner Seite." Es war das Thema was ich am meisten hasste, es war das Thema worüber ich am wenigsten sprach. Heirat. Ich wollte noch keinen Mann heiraten, den ich nicht kannte, den ich nicht liebte, der nur wegen dem Geld hinter mir her war. Ich wollte einen Mann heiraten, der mich so liebte wie ich bin, denn ich liebte aber dies passe meine Mutter nicht ganz so. Viele in meinem Alter waren schon verheiraten, welche sogar auch mit fünfzehn und sechzehn Jahre und viele davon waren auch schon Mütter, während ich noch immer nach dem richtigen Mann suchte.
„Vater, sag doch auch was dazu.", wandte ich mich zu meinem Dad in der Hoffnung, er würde mir helfen, doch er schüttelte nur enttäuscht seinen Kopf.
„Liebes, deine Mutter hat Recht. Du brauchst einen Mann an deiner Seite."
„Ich möchte aber jemanden heiraten, den ich liebe, was ist so unangebracht daran?", wollte ich von dem Königspaar wissen...
Ich schlug die nächste Seite von dem Album auf, wo man mich als Prinzessin sehen konnte in einem rosafarbenen Kleid.
„Damals war ich fünfzehn gewesen. In den zwei Jahren hat sich in meinem Leben einiges verändert." Wieder schlug ich die nächste Seite auf, wo ich dieses Mal ein blaues Kleid trug und oben auf meinem Kopf trug ich die Krone, die ich immer selten getragen hatte.
„Meine Eltern haben schon immer darauf geachtet, dass ich keine Beleidigungen sagte und dass wir keine elektronischen Geräte im Schloss hatten.", erzählte ich weiter, was mich zum Schmunzeln brachte.
„Aber warum bist du jetzt hier und nicht in Spanien?", fragte Klara vorsichtig nach, was mir ein Grinsen auf meinem Gesicht brachte. Ich schloss das Album in meinen Händen wieder und erzählte die Geschichte der Prinzessin von Spanien weiter...
Als Prinzessin und als Prinz hatte man eine Pflicht auf Festen auf zu treten und sein Land zu präsentieren. Überall im Schloss waren Wachen, die jeden deiner Schritte ganz genau beobachteten selbst vor meinem eigenen Zimmer standen die Wachen und ich hatte keine Ruhe vor ihnen. Ich war ziemlich oft auf meinem Balkon und sah einfach hoch zu dem Himmel, wie er sich veränderte, wenn es dunkel wurde oder wenn der blaue Himmel zu sehen war. Ich liebte es, wenn die Sonne unterging und ich sie dabei beobachten konnte, wenn sie unterging und der Mond langsam am Himmel erschien. Ich schaute mir oft die Sterne am Himmel an und fragte mich ob ich es auch ein anderes Leben gab als ich es für ein Leben hatte. Ich hatte noch nie ein anderes Leben gekannt. Ich wurde so groß und war mein Leben als Prinzessin dran gewöhnt aber dennoch hatte ich mich gefragt wie es wäre, wenn ich keine Prinzessin wäre, wenn ich in keinem Schloss groß geworden wäre. So vieles hatte ich gelesen, wie man das Leben genießen konnte und während ich davon träumte endlich frei zu sein war ich gefangen im Schloss und würde so ein Leben niemals kennen lernen können. Ich hatte jeden Tag ein Lächeln auf meinen Lippen, doch keiner verstand mich wirklich. Keiner wusste, wie ich mich fühlte, was ich wirklich wollte, was ich mir wünschte. Keiner hatte jemals gewusst, dass mir das Leben in diesem Schloss, wo alles vertraut war, mich nicht glücklich machte. Ich wollte keinen fremden Mann heiraten, ich wollte Frei sein, ich wollte das machen was ich möchte, was ich für richtig hielt. Ich möchte mein Leben genießen und nicht nach strengen Regeln leben, wo ich in einer Ecke gedrängt werde. Keiner aus meiner Familie oder von meinem Volk kannte den Druck, den mir meine Eltern machten und das nur wegen einer Hochzeit mit einem fremden Mann, denn ich nicht kannte und nicht liebe. Meine Geschwister hatten es noch so viel einfacher als ich. Sie waren noch klein, sie konnten noch Spaß haben, sie konnten noch etwas ihre Kindheit genießen während meine Eltern versuchten mir eine Hochzeit an zu drehen.
Seufzend verließ ich meinen Balkon und beschloss am Fest teil zu nehmen, was unten stattfand. John wurde heute endlich fünf Jahre alt und natürlich war die ganze Familie so wie die Nachbarländer bei uns, um seinen Geburtstag zu feiern. Auch wenn Sky und John tief und fest schliefen, feierte man trotzdem bis spät in die Nacht hinein. Es wurde getanzt, getrunken, gegessen, gelacht und jeder hatte Spaß. Außer mir natürlich.
Meine Stimme versagt als ich daran dachte als ich noch alles hatte. Ich hatte meine Eltern bei mir, ich hatte das Schloss, ich hatte meine Geschwister an meiner Seite, meine Familie und jetzt waren wir getrennt. Jetzt war ich hier in Amerika und nicht in Spanien, wo ich eigentlich hin gehören sollte.
„Du warst wirklich stolz gewesen die Prinzessin von Spanien zu sein, richtig?", fragte Lucy leise nach und nahm mich ohne zu fragen in ihrem und Klaras Arm. „Ich war glücklich dort zu leben.", beantwortete ich ihre Frage, während mir salzige Tränen durch mein Gesicht flossen.
„Was ist dann passiert?", wollte Klara von mir wissen, dabei schaute mich das Mädchen besorgt an als ich tief Luft holte und die restliche Geschichte zu Ende erzählte.
Bei jedem Fest, was stattfand waren mein Cousin Louis und ich zusammen und unterhielten uns über alles, was uns einfiel. Wäre Louis nicht auf diesen Festen wären sie komplett langweilig, sie wären öde aber da Louis mit mir auf dem Fest stand war ich einfach nur froh etwas Spaß an diesem Abend zu haben. Ein lauter Knall ertönte plötzlich und es dauerte auch nicht lange als Männer in Anzügen jeweils einen Adligen nahmen und bei der Flucht halfen. Ich hatte nicht verstanden, was passiert war, was los war. Erst als irgendjemand geschrien hatte, dass der Palast angegriffen wurde, wurde mir klar was passiert war.
„Schnapp dir deine Geschwister und geh!", schrie mich mein Vater an und hielt die Hand von meiner Mutter, die etwas weiter hinter ihm stand. Ich wollte meine Eltern nicht alleine lassen, doch die Beiden verschwanden im Chaos. Weinend rannte ich die Treppen hinauf und weckte meine Geschwister, die von dem ganzen Chaos nichts mit bekamen.
Es dauerte eine Weile bis wir drei ängstlich auf der Terrasse standen und wir darauf warteten, dass der Hubschrauber über uns endlich landete. Es waren zwei Männer in Anzügen, die uns mit nahmen und uns bei der Flucht aus dem Palast halfen. Während die beide weinten und sich sie in meinen Armen hielt, versuchte ich stark zu sein, ich versuchte sie zu beschützen, sie zu trösten, dass alles gut wird, doch ich glaubte selbst kaum daran, was ich sagte. Ich hatte genauso eine große Angst wie Sky und John, doch das spielte in diesem Moment keine Rolle. Ich war die älteste von uns dreien, ich hatte eine Verantwortung, ich musste auf meine jüngeren Geschwister aufpassen, die in diesem Augenblick mehr als nur hilflos waren.
Es war mir klar gewesen, dass es Phillipa war, der den Palast angegriffen hatte, weil er sich rächen wollte, da ich ihn nicht heiraten wollte, weil ich seinen Antrag abgelehnt hatte und mit ihm nicht auf einem Date gegangen war. Der Mann hatte mein Zuhause angegriffen, er hatte meine Familie angegriffen, obwohl er zuerst mich heiraten wollte.
„Meine Cousine Sophia aus Frankreich nahm meine kleinen Geschwister auf während ich hier in Amerika blieb und versuchte zu überleben, mich an zu passen. Ich traue dem Mann alles zu. Er hat so viele Menschen, darunter auch meine Eltern, auf dem Gewissen."

Be My Princess by Melli_Testen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt