Chapter 34 ✔

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Überarbeitet am: 19.08.2017


Chapter 34

Rosas Sicht

Am nächsten Morgen wachte ich zugedeckt auf der Couch auf. Auch wenn es komisch war und man es sich kaum vorstellen konnte herrschte im ganzen Haus tatsächlich Ruhe. Keine Stimmen oder Geschreie waren zu hören. Jedoch hielt die schöne Stille im Haus leider nicht sehr lange an, da das Haustelefon die Stille unterbrach und mich dazu brachte, dass ich mich bewegen musste.
„Rosa?", ertönte die Stimme von meiner Cousine als ich den Anruf abgenommen hatte.
„Woher hast du die Nummer her?", fragte ich das Mädchen zur Begrüßung und schaute zur Sicherheit noch einmal die Treppen hinauf, ob Mason vielleicht runter kam aber er hatte das Telefon zu Glück nicht gehört.
„Ein Beamter hat die Nummer herausgefunden und mir anschließend gegeben. Aber es gibt einen Grund warum ich Sie anrufe Rosa. Sie müssen zurück. Zurück nach Hause, zurück in Ihrer Welt."
„Ich will nicht.", redete ich sofort dazwischen. Ein Schrei, der viel zu laut und hoch war drang. Woher konnte meine Cousine nur so hoch Schreien? Selbst ich bekam dies nicht hin aber dafür sie. Sie hatte nicht aus Überraschung geschrien sondern aus Wut, die ich in ihrer nächsten Frage deutlich heraushören konnte: „Wieso? Sie müssen zurück! Vergiss es, ich bin heute Abend bei diesem Mason und wir reden dann." Ihre wütende Stimme klang auf Englisch noch viel schlimmer als auf Französisch und das war schon schlimm.
Bevor ich irgendetwas sagen konnte ob ich dies auch wollte oder nicht hatte meine Cousine auch schon aufgelegt und machte sich bestimmt auf dem Weg nach Amerika.
Ich wusste, dass sie herkommen wird, wenn sie einmal sagte, sie wird vorbei kommen, dann konnte man sich auch wirklich darauf verlassen, dass sie vorbei kommen wird. So war Sophia eben und daran konnte man wirklich nichts ändern.
Warum wollte mir eigentlich jeder mein Glück nehmen? Warum wollte jeder, dass ich ein Leben führte was mich nicht glücklich machte? Warum war jeder dagegen, dass ich hier in Amerika glücklich war und nicht in Spanien?
es war doch egal, ob ich im Palast war oder nicht. Ich wollte nicht mehr zurück, ich wollte dort nicht mehr leben, denn ich war hier glücklich. Mit meinen Freunden.
„Wer hat angerufen?", ertönte plötzlich die Stimme von Mason, der mich erschreckte. Ohne zu zögern drehte ich mich zu ihm um und schaute zu wie er die Treppen runter kam.
„Ruf die anderen an, dass sie vorbei kommen sollen, ich muss einmal nach drüben und paar Sachen holen."
Fragend schaute mich der braunhaarige Junge mich an, da er wohl nicht mehr ganz die Welt verstand aber dies war mir gerade offensichtlich egal, denn ich stand von der Couch auf und ließ einen verwirrten Badboy im Wohnzimmer stehen.
warum musste Sophia ausgerechnet jetzt alles zerstören? Warum musste sie sich jetzt in meinem Leben einmischen? Zwischen Mason und mir war gerade halbwegs alles in Ordnung und jetzt wollte Sophia alles zerstören? Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass die Zeit in Amerika schon zu Ende war, dass ich jetzt schon zurückgehen musste. Ich wollte hier bleiben und dafür brauchte ich die Hilfe von meinen Freunden. Wenn ich Pech hatte und mir meine Freunde nicht helfen (was ich nicht glaubte) dann konnte ich heute Abend meine Sachen packen und mit meiner Cousine zurück nach Frankreich fliegen.
So schnell ich konnte schloss ich die Haustür auf und rannte durch das Chaos in meinem Zimmer. Ich holte alle Sachen die ich brauchte um mich fertig zu machen. Würde mich Sophia jetzt so sehen oder meine Eltern, dann würden alle drei komplett ihren Verstand verlieren und dies wollte ich unbedingt vermeiden. Ich holte meinen Lockenstarb raus, mein rosafarbenes Kleid, meine silberne Krone und meine schwarzen High Heels. Mit den ganzen Sachen auf meinen Armen rannte ich wieder die Treppe von meinem Haus runter und verließ das Haus. Hinter mir knallte ich die Haustür zu und schloss so schnell es ging wieder ab nur um zurück zu dem Haus von Mason zu rennen.
„was ist mit dir denn los?", erkundigte sich Klara sofort bei mir als ich aus der Puste im Wohnzimmer stand und meine Hände voll mit Sachen waren.
„Heute Abend kommt ein sehr wichtiger Besuch für mich. Ihr könnt eure normalen Klamotten tragen aber ich bitte euch heute Abend keine Beleidigungen zu sagen oder sonst irgendetwas Dummes zu machen. Seit bitte nur einmal höflich, freundlich, nett und zeigt wenigstens nur diesen einen Abend ein wenig Respekt und ihr Jungs solltet für heute Abend Gentlemans sein."
Somit rannte ich die Treppen hinauf und verschwand in das Badezimmer von den zwei Brüdern Logan und Mason. Es war mir egal, dass die Jungs und die Mädels mich schief anschauten aber dieses Treffen mit Sophia wird verdammt wichtig für mich sein.
Eigentlich hatte ich vor gehabt in Amerika kein Prinessinnenkleid zu tragen aber jetzt hatte ich leider keine andere Wahl, denn sonst würde meine Cousine noch komplett ausrasten.
Ich zog mir meinen Schlafanzug aus und schlüpfte in das rosafarbene Kleid. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich als Prinzessin unwohl und fremd. Dies war nicht mehr ich. Ich hatte zwar Adledigesblut aber ich war nicht mehr diese Prinzessin die ich vor drei Monaten war.
Dieses Mädchen, die eine brave und liebe Prinzessin war, war ich schon lange nicht mehr aber diese Rolle musste ich jetzt einmal spielen um meine Cousine zu überzeugen, dass ich hier bleiben durfte und das ich noch immer dasselbe Mädchen wie vor paar Monaten war.
Während ich mir locken machte und meine Gedanken weit entfernt waren schaute ich mich im Spiegel an um darauf zu achten, dass ich mich nicht verbrannte.
Was wohl Sophia über meine Freunde dachte? Konnte sie mich verstehen? Wird sie mich verstehen können? Wird sie meine Entscheidung akzeptieren?
Dieses Leben, dass man frei war, war viel schöner als das Leben im Palas wo ich nach viel zu strengen Regeln leben mussten, die mich nicht glücklich machten.
Niemals in meinem Leben ließ ich mir das Glück von irgendjemanden kaputt machen, egal was passieren wird, ich werde um mein eigenes Glück kämpfen und mir war es egal wie schwer oder wie hart der Kampf werden wird.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich mich in einem Jungen verliebt, der voller Rätsel war, ich hatte gelernt was es heißt Freunde zu haben, was es wirklich heißt glücklich zu sein. Ich habe gelernt Schmerzen zu ertragen, damit weiter zu leben. Ich habe gelernt was es heißt frei zu sein so wie ich gelernt habe was wahre Freundschaft bedeutete und dennoch wollte ich noch so vieles lernen, was ich nicht kannte, was mir fremd war. Solche Erfahrungen, die ich hier in Amerika gemacht hatte konnte ich niemals im Schloss lernen sondern nur draußen in der freien Welt, wo das wahre Leben war.
Meine Hände zitterten leicht als ich mir meine silberne Krone auf den Kopf setzte und mich im Spiegel betrachtete. Vor mir stand ein fremdes Mädchen, was sich verkleidet hatte, die noch vor paar Monaten stolz war, die Prinzessin von Spanien zu sein aber jetzt nicht mehr. Sie möchte kein Vogel kein Vogel im Käfig sondern sie möchte frei fliegen können und das machen was sie wirklich möchte.
Hatte ich über das Recht mit in jemanden zu verlieben, der kein Prinz war?
Durfte ich überhaupt außerhalb des Schlosses glücklich sein und einmal an mich selbst denken?
Noch ein letztes Mal schaute ich mich prüfend im Spiegel an, was einfach nichts brachte. Ich war zufrieden wie ich aussah aber ich fühlte mich in dieser Kleidung einfach nicht mehr wohl. Seufzend zog ich mir meine schwarzen High Heels an und verließ nach Stunden endlich das Badezimmer.

Masons Sicht

Noch seit Stunden war das blondhaarige Mädchen im Badezimmer verschwunden während die Gruppe und ich schweigend im Wohnzimmer saßen und kein einziges Wort miteinander sprachen. Wir hatten keine Ahnung was hier los war, was passiert war aber ich vertraute Rosa, dass sie das richtige machen wird.
Ich war erleichtert als die Stille im Wohnzimmer endlich unterbrochen wurde als ich Schritte von der Treppe hörte. Ich drehte mich um und schaute das wunderschönste Mädchen auf der ganzen Welt an. Das Kleid, die Frisur und ihre Haltung passten perfekt zu ihr. Noch nie hatte ich sie so wunderschön gesehen wie ich sie gerade vor mir hatte. Sie sah tatsächlich aus wie eine richtige Prinzessin, was sie über die ganze Zeit auch war.
Dennoch konnte man ihr deutlich ansehen, dass sie nicht wirklich glücklich darüber war, wie sie aussah. Es schien so als würde sie sich unwohl in dem Kleid fühlen als hätte sie sich wie ein kleines Mädchen verkleidet, was schon immer eine Prinzessin sein wollte.
Mit einem gesenkten Kopf ließ sich das Mädchen auf das Sofa fallen und anstatt wie sonst sich anzulehnen saß Rosa gerade und aufrecht.
„Du siehst wunderschön aus."; löste Lucy mit einer sanften Stimme als erste das Schweigen im Zimmer: „Aber wer kommt denn heute zu Besuch, dass dich komplett veränderst?"
„Meine Cousine.", seufzte das Mädchen vor uns: „Sie will das ich zurück nach Spanien komme aber ich will das nicht und deswegen habe ich jetzt diesen Fummel an damit ich sie überreden kann hier zu bleiben."
„Warum dieser Fummel? Du bist eine Prinzessin so was trägt man doch oder etwa nicht?", wollte als nächstes mein großer Bruder von dem blondhaarigen Mädchen wissen.
„Das war ich einmal vor paar Monaten gewesen. Ich will nicht mehr zurückgehen und im Palast leben. Ich will hier in Amerika leben und frei sein und um diese Freiheit, um meine Freiheit werde ich kämpfen.
Zum ersten Mal seit Rosa hier war sah ich wie entschlossen sie war und dieses Mädchen was wusste was sie wollte gefiel mir viel mehr als das ängstliche und unsichere Mädchen, was ich vor ein paar Monaten kennen gelernt hatte.

Be My Princess by Melli_Testen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt