Chapter 18 ✔

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Überarbeitet am: 16.09.2017


Chapter 18

Förmlich sprang ich aus dem Auto von Mason heraus als er endlich an der Schule hielt. Es war die reinste Qual gewesen, neben ihm zu Sitzen und ihn an zu schweigen. Ich hielt es keine Sekunde länger aus länger neben ihm zu Sitzen aber meine Flucht kam leider nicht weit. Und warum kam ich nicht weit? Genau, weil ich keine Ahnung hatte wie ich diesen Kofferraum öffnen konnte. Mit einem belustigten Gesichtsausdruck trat der Badboy neben mir und wie freundlich der Junge doch war öffnete er für mich den Kofferraum und als Krönung holte er sogar meinen Koffer raus. Ohne mich bei ihm zu bedanken drehte ich mich von ihm um und lief so schnell ich es konnte zu meinen Freundinnen, die bei der Gruppe standen.
„Ist alles gut mit dir?", fragte mich Noah und lächelte auf mich herab. „Sehe ich so aus?", stellte ich ihm eine Gegenfrage.
„Wo ist das liebe und brave Mädchen geblieben, was wir kennen gelernt hatten?", neckte mich Jack mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.
„Sie existiert nicht mehr.", beantwortete ich seine Frage in einem barschen und wandte mich somit von Jack ab.
„Hey Kumpel.", begrüßte Noah seinen besten Freund, der auch endlich mal hier angekommen war. Die Jungs begrüßten sich mit diesem Handschlag, den ich einfach nicht verstand und einfach nicht verstehen musste. Es dauerte eine Weile bis wir die Koffer abgehen durften und uns endlich in den Bus hinsetzen durften. Während sich jeder schubste und drängelte wartete ich geduldig an der Seite bis die meisten im Bus waren und ich in Ruhe einsteigen konnte. Es wunderte mich nicht dass die Gruppe von Mason sich ganz nach hinten hin gesetzt hatte, dass die Schlampen davor saßen und die Nerds vorne bei den Lehrern saßen. Da in der Mitte überhaupt keiner saß und sich keiner dorthin bewegte beschloss ich einfach die Schweiz zu spielen und setzte mich als einzige aus der Klasse in die Mitte hin. Ich hatte keinen Streit mit Lucy oder Klara so wie ich auch nichts gegen die beiden hatte. Ich brauchte eine kurze Zeit für mich, ich musste einmal für mich alleine sein.
Leise summte ich vor mich hin, während die Häuser, Autos und die Menschen an uns vorbei zogen. Wir ließen sie einfach hinter uns und fuhren einfach immer weiter. Das Lied, was ich vor mich her sang liebte ich über alles. Ich liebte das Lied, weil mir Louis immer dieses Lied vor gesungen hatten als wir noch Kinder waren. Das Lied war für mich voller Erinnerungen, die ich niemals vergessen könnte, Gefühle die ich niemals unterdrücken könnte. Mein Cousin hatte das Lied selbst geschrieben, er hatte die Melodie komponiert und es mir anschließend beigebracht hatte.
Das Lied verbannt mich vor allem mit Spanien. Wie es wohl gerade dort drüben war? Ob sich alles etwas gelegt hatte? Wie ging es meinem Volk? Wie ging es meiner Familie? Ich wollte zurück nach Spanien aber mittlerweile war auch Amerika mein Zuhause geworden auch wenn Sky und John und meine ganze Familie nicht hier waren, fühlte ich mich hier schon wie zuhause. Ich fühlte mich hier wohl und vor allem fühlte ich mich hier frei. Noch nie hatte ich mich so frei gefühlt, wie ich es jetzt tat. In Amerika war ich nicht die verwöhnte Prinzessin sondern ein Mädchen, was wie alle anderen auch zur High School ging und Freunde hat.
„Schönes Lied.", riss mich plötzlich eine tiefe Stimme neben mir aus meinen Gedanken. Ich zuckte merklich zusammen und wandte den Blick von dem Fenster ab. Neben mir saß tatsächlich Mason Taylor: „Singst du das Lied noch einmal bitte?" Stumm nickte ich als Antwort nur und sang das Lied von Louis noch einmal von vorne.

Masons Sicht

Die sanfte Stimme von Rosa, die neben mir ertönte und vor sich her sang beobachtete ich ganz genau. Das Lied, was sie vor sich her sang war schön und es passte perfekt zu ihr. Sie steckte auch voller Geheimnisse, Rätseln und Fragen, die sie uns nicht erzählen wollte. Ich wusste nicht wieso aber das Mädchen mit den blonden Haaren war etwas Besonderes, sie zog mich zu sich und sie bemerkte das nicht einmal. Noch nie hatte ein Mädchen mein Interessen geweckt außer Rosa. Sie kam einfach in unserem Leben und veränderte alles. Sie war von ihrer Art her anders, sie war von der Aussprache und von ihrem Verhalten her komplett anders als die anderen Mädchen, die ich jemals zuvor getroffen hatte. Sie versuchte sich zu ändern, sie versuchte sich an zu passen und auch wenn sie jetzt Widerwörter gab, war sie noch immer das brave und liebe Mädchen, was wir kennen gelernt hatten. Ich möchte so gerne wissen, was in ihr vor ging, was sie bedrückte, was sie für Ängste hatte, was sie für ein Geheimnis in sich trägt. So gerne möchte ich die Blondine neben mir lösen und die Wahrheit wissen, doch immer wenn ich dachte ich hätte sie soweit wendete sich das Schicksal plötzlich gegen mich und ich konnte wieder von neuem Anfangen.
„Zufrieden?", fauchte Rosa mich an als sie fertig gesunken hatte und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich würde es nicht leugnen, dass ich sie die ganze Zeit angestarrt hatte aber so war es nun mal. Ich konnte dagegen nichts machen, ich war machtlos dagegen. Ich wollte nicht mehr gegen das Gefühl ankämpfen mich von ihr fern zu halten, denn ich konnte das nicht.
Ohne ihr zu Antworten stöpselte ich ihr einen Kopfhörer in ihrem Ohr und den anderen Kopfhörer in meinem Ohr und startete meine Play List. So saßen wir schweigend nebeneinander und hörte meine Musik. Es war besser sich anzuschweigen als sich die ganze Zeit zu streiten und sich zu beleidigen.Wie konnte man nur so voller Fragen stecken? Wer war Rosa wirklich? Was versteckte das Mädchen in sich? Warum versuchte sie ihr Geheimnis vor uns zu verbergen? Was hat dies für einen Grund? So viele Fragen um die blondhaarige waren in meinem Kopf und das Mädchen mit den blauen Augen war die einzige, die die Antworten auf meinen ganzen Fragen kannte. Sonst keiner.

Be My Princess by Melli_Testen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt