[2] Höllensturm und Wasserqual

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Durch eine gewaltige Welle die auf mein U-Boot herab stürzte, natürlich direkt auf die Seite wo ich schlafe, wurde ich aus meinem leichten Schlaf gerissen. Ich setzte mich genervt auf,
,,da schlaf ich endlich Mal und werde noch vor Sonnenaufgang aus dem Schlaf gerissen." Murrte ich leise. Ein Blick aus dem Fenster besserte meine Laune keineswegs, nicht nur weil ich die Tageszeit durch den Blick aus dem Bullauge nicht feststellen konnte, sondern auch weil mir eine dicke, graue Wolkenwand entgegen blickte. Die immer stärker werdenden Wellen waren besorgniserregend. Was zur Folge hatte, dass ich nun aufstehen musste, mich auf die Brücke begeben musste und dafür sorgen muss, dass die diensthabende Crew ihren Job richtig macht. Der Job eines Käpt'n ist echt anstrengend.

Also quälte sich der Käpt'n aus dem Bett, hoffentlich würde ihn seine Crew nie so sehen, ging zur Tür hinaus und ging genervt zur Kommando Zentrale.
,,Alles klar soweit?"
,,Käpt'n?!?" Riefen sie überrascht.
Der Käpt'n riss sich zusammen, um nicht entnervt seine Crewmitglieder anzuschauzen und fragte 'neutral' ,,Der Sturm ist ja ziemlich heftig, könnt ihr den Kurs halten?" ,,Ja Käpt'n. Hier sind bis dato keine Probleme aufgetreten. Wir wurden zwar ziemlich überrascht, aber das hat uns nichts ausgemacht." Gesprochener grinste mich zuversichtlich an. Nach ob das stimmt, bis jetzt sind alle äußerst gelassen, aber ich weiß, wie schnell man so einen Sturm unterschätzen kann. Sie (anscheinend) nicht.
,,Ja gut. Aber sobald es Probleme gibt, holt ihr mich. Unmittelbar! Ich bin in meinem Arbeitszimmer. Habt ihr mich verstanden?" ,, Aye aye, Käpt'n." ,, Sehr schön."

Leise öffnete ich die Tür und setzte mich auf eines der bequemen Sofas in meinem Reich.

Das Schiff schaukelte Übelkeit erregend hin und her, wahrscheinlich darf der Käpt'n in einer Stunde wirklich ein paar Patienten einen Übelkeit nehmenden Trank geben und stellte sich mental schon Mal auf eine lange Nacht, einen noch längeren Tag und hatte Arbeit ein, weil ein Viertel, seiner Crew, mit Übelkeit im Bett bleiben müsste, damit sie nicht alles vollkotzen. Er hoffte nur, dass es bei Übelkeit bleiben würde.
Wenn es in eine ordentliche Grippe ausarten würde, müsste er umplanen und er mochte keine spontanen Planänderungen, natürlich machte er sich auch Sorgen, weil es seinen Crewmitgliedern, dann schlecht gehen würde

Aber Planänderung war mit einem längeren Aufenthalt auf See zu verantworten, was dazu führt,
dass die Vorräte schneller ausgingen,

was dazu führte, dass sie bei einer Insel zwischen halten müssten,
um sie zu füllen

oder die Portionen würden anders eingeteilt werden müssen.
Was ihm keiner aus der Crew danken würde.

Weshalb sie schlussendlich doch auf einer Insel halten würden, weil er so lange bequatscht werden würde, dass eine Essensverkleinerung blöd ist, bis er einknickt.

Was letztendlich zu einer Veränderung in seinem Zeitplan führen würde, was er auf den Tod nicht leiden konnte.

Man kann also sehen was so eine kleine 'Planänderung' alles mit sich bringt.

Ein weiterer Blick aus dem Fenster, um abzuschätzen, wie lange der Sturm noch andauern würde und seine Hoffnungen sanken.

Er würde Beppo aufwecken müssen, um ihn zu fragen, damit er dementsprechend Planen und sich darauf einstellen konnte.
Seine Laune Dank tiefer...
Beppo aufzuwecken war immer eine Tortur.
...und seine Laune war auf dem Meeresboden angekommen.

Er legte das Buch, welches er noch nicht einmal geöffnet hatte, zur Seite und begab sich Richtung dem Schlafraum seines Vize.
Dort angekommen machte er sich gar nicht erst die Mühe anzuklopfen, sondern betrat ohne umschweife das Zimmer und sagte vor dem Bett mit lauter kräftiger Stimme ,,Vize Beppo, wachen sie sofort auf."
,, Tschuldigung..." nuschelte Angesprochener und drehte sich im Schlaf um.
Law schmunzelte leicht, klaute Beppo seine Decke und sagte erneut ,,Beppo aufwachen!" Mit einem ,, Tschuldigung!" Schreckte er hoch, blinzelnte verschlafen und blickte dann verwirrt in die Augen seines Käpt'n ,,Law, Käpt'n Tschuldigung, was ist denn passiert?" Law Mundwinkel zuckten und er konnte Beppo einfach nicht böse sein. ,,Beppo draußen tobt ein Sturm und du schläfst hier seelenruhig weiter? Als Navigator musst du mir sagen, wie lange der Sturm andauern wird." Beppo stand zielstrebig auf und sah aus dem kleinen Bullauge. Neugierig betrachtete ich ihn bei seiner Arbeit, beobachtete gespannt zu wie es ihn seinem Gehirn arbeitet, wie seine Augen die Wolkenwand und den Wellengang analysieren und ihre Bewegungen genauestens beäugten.
Die Daten wurden dann vergleichen und ausgewertet, in seinem Kopf, nur um die Dauer und Heftigkeit des Sturms herraus zu finden.

Ja, der Käpt'n wusste ganz genau, warum Beppo sein Navigator war.

In diesem Moment drehte sich dieser um, in seinen Augen war immer noch der Nervenkitzel und die feurige Erregung, nach getaner Arbeit zu sehen. ,,Der Sturm wird insgesamt drei Tage dauern, von heute bis morgen Mittag ist mit einer Windstärke sechs zu rechnen, danach wird sie bis zum Morgen des dritten Tagen kontinuierlich abnehmen. Regen wird uns in einer Stärke fünf über uns ergehen, mit Wasserstürmen ist zu rechnen, allerdings werden wir diese frühzeitig erkennen und ihnen so ausweichen können. Ungefährlich abtauchen können wir ebenfalls ab morgen Mittag, wenn wir ein Stück ostwerds segeln werden wir deinem Zeitplan maximal vier Stunden hinterher hängen. - Tschuldigung!"

Mit dem letzten Wort war seine Euphorie verklungen und vor mir stand wieder Beppo wie er leibt und lebt. ,,Ach Beppo," ich seufzte schwer, ,,was entschuldigst du dich? Du hast meine Frage zu vollster Zufriedenheit beantwortet, sogar jene Fragen, die ich noch gar nicht gestellt habe. Du kannst jetzt weiter schlafen, ich werde demnächst ein paar Patienten erwarten."

Er lächelte müde und gähnte, ,,Sag aber bescheid, wenn du Hilfe brauchst, du hast bestimmt selber nicht lange geschlafen, so wie ich dich kenne. Ich bring später Kaffee vorbei." Damit ging er ins Bett.

Mit einem letzten leisen ,, Tschuldigung." War er schon eingeschlafen.

Noch kurz gönnte ich mir die Ruhe, die mich immer überkam, wenn ich bei ihm war,
Dann strafte ich die Schultern und machte mich an die Arbeit.

Himmel und Hölle zugleich || Trafalgar D. Water LawWo Geschichten leben. Entdecke jetzt