[19] Funken sprühten aus seinen Augen

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Nach Jaydens Genugtuung gegenüber Sev, konnte er sich endlich in sein Schlafquartier begeben.
Der Arzt hatte ihm gegen Nachmittag mitgeteilt, dass Law sich nicht an die Verabmachung gehalten hat. Und Jayden erzählt, als er Law, dann die Salbe auftragen wollte, habe sich dieser wehement dagegen gewehrt und seine Fähigkeiten als Arzt angezweifelt.
Jayden hatte seinen Arzt beschwichtigen müssen.
Er betrat sein Zimmer.

„Darf ich mich zu dir setzen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm Jayden an Laws Seite auf dem riesigen Sofa Platz und lehnte sich entspannt zurück.
Law, der auf dem Rücken lag und die linke Hand hinter den Kopf gelegt hatte, sah verwirrt zu ihm hoch und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Jayden kam ihm zuvor, um nicht fortgeschickt zu werden.

„Hast du etwas Neues über deine Vergangenheit herausgefunden?"

Nach einem kurzen Zögern schüttelte Law den Kopf.

„Bedauerlicherweise nicht. Meistens kann ich mich an die Träume nicht erinnern und kurzen Flash Backs habe ich keine." Man konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören, die er zu verbergen versuchte.

„Das tut mir leid."

Mit einem Mal saß Law kerzengerade auf und seine Augen versprühten zornige Funken.
,,Ich will dein Mitleid nicht!" Knurrte er.

Jayden zuckte mit kleinem Muskel. Total ruhig und sachlich erklärte er. ,,Ich habe kein Mitglied mit dir, Law."

Law schaute ihn etwas perplex an.

,,Ich will aber mit dir mitleiden.
Verstehst du? Ich möchte, dass du mir von deinen Problemen und Sorgen erzähst, sodass ich Mit dir zusammen leiden kann."

Funken sprühten aus Laws grauen Augen, die Jayden mit Blicken durchbohrten, die ihm einen eiskalten Schauer brachten. Aber der Käpt'n hielt dem Blick stand.

Unweigerlich fragte sich Jayden, wer Law in seiner Vergangenheit war. Ja natürlich war er Arzt, ein Chirurg. Aber Law hatte auch diese gewisse Autorität, gepaart mit dem Wissen und der Kenntnis wie man Menschen führt und auch die wenn man wohl oder übel
Prioritäten setzen muss, diese bei denen Menschen leben auf dem Spiel stehen - anderer Art, als in einem OP.
Er, Jayden erkannte es wenn Menschen diesen Einzigartigen Unterton in ihren Augen, den Spiegeln der Seele, haben. Schließlich sah er das selbst jeden Morgen beim Blick in den Spiegel, wenn sein Blick ein Bullauge streifte oder sein Spiegelbild von einem Glas reflektiert wurde.

Jaydens Gedanken gingen wieder über zu Law. Der ihn immernoch anstarrte, mit diesen Augen, in denen sich Jayden jedesmal zusammenreißen muss, um nicht in ihnen zu versinken.
Laws Blick erinnerte Jayden wieder zurück an...

Rückblände
,,Ich bin der Käpt'n dieses Schiffes, auf dem Du dich befindest. Hier wird gemacht, was ich sage!"

Laws Blicke durchbohrten mich, wie ein Blitz der vom Himmel herab ins Wasser stürzt. Noch deutlicher hätte er nicht: "Vergiss es!" Sagen können, als mit diesem Blick.

Er wandte sich ab und wollte zur Tür hinaus gehen.
,,Halt hier geblieben!"

Er wandte den Kopf und sah mich an: "Das kannst du sowas von vergessen!" Sagten seine Augen.

,,Ich habe dir deine Fragen beantwortet, jetzt beantwortest du mir meine." Sagte ich ruhig.

Er drehte sich um, ,,Das wird kaum möglich sein." Antwortete er.

,,Wie meinst du das?"

Er lächelte, ,,Bist du jetzt wütend, weil ich dir nicht von Nutzen bin. Weil du aus mir keine Antworten herausbekommen wirst und das nicht nur weil ich einen Willen aus Eisen habe?"

,,Wie.meinst.du.das?" Knurrte ich.

,,Ganz einfach. Ich kann dir keine Informationen liefern, weil ich keine habe."

Ich zog die linke Augenbraue hoch.

,,Weil ich gar keine Informationen habe!"

Er sah mich mit einem Blick an, der deutlich machte, dass er nun nichts mehr sagen wird.
Ich überlegte. Was kann er damit bloß meinen - keine, gar keine Informationen? Ich wollte doch gar keine "Informationen" er ist kein Spion von mir!
Aber wieso gar keine.
...
Es machte Klick bei mir.

,,Du hast deine Erinnerungen verloren?" Fragte ich ungläubig.

Bei meiner unverblümten Wortwahl zuckte er kurz zusammen, biss die Zähne zusammen und nickte.

,,Dann kann ich dir weiterhelfen.
Dein Name ist Trafalger Law!" Sagte ich feierlich.

Sein Blick war U N B E Z A H L B A R ! Und er musste sich stark zusammen nehmen, nicht laut loszulachen.

,,Wie..., du hast doch nach meinem Namen gefragt?"

Ich winkte ab, ,,Da wollte ich bloß höflich sein."

,,Na schönen Dank auch. Gibt es noch mehr dass du aus Höflichkeit mich fragen wolltest, obwohl du die Antwort bereits kennst?" Fragte er verächtlich, sein Gesichtsausdruck war sauer.

,,Nö."

Sein Gesichtsausdruck würde halb ungläubig, halb entsetzt und beides mit sehr viel Missgunst und Verwirrung.

,,Was?" Fragte er.

,,Ich habe damit gesagt, NEIN ich habe keine weiteren Informationen über dich, Trafalger." Dabei redete ich, als würde ich einem 10 jährigen, versuchen zu erklären, wie man Bruchrechnet.

Er sah mich genervt an.

Rückblände, Ende

Wieder aus meinem Tagtraum erwacht, bemerkte Jayden, dass er Law immernoch anstarrte. Das passiert ihm in letzter Zeit zunehmend öfters.

Jayden seufzte tief. ,,Ist ja schon gut, ich werde dich nicht weiter Nerven. Dass du aber auch sowas von stur bist."

Law verenkte die Augen zu Schlitzen.

Jayden stand auf, ,,Ich werde zu Bett gehen, kommst du mit?"

Law schüttelte den Kopf und griff nach dem Buch, welches ordentlich auf dem kleinen Seitentisch bereit lag und wohlweislich mit einem Lesezeichen versehen war, aber Jaydens geübtem Blick entging die kleine Anomalie nicht. ,,Ich werde noch lesen." Sagte er.

,,So? Hast du das also vor?"

Verwirrt schaute Law von dem Buch auf. ,,Ja warum sonst würde ich ein Buch in die Hand nehmen?"

Jayden lachte leise. ,,Keine Ahnung, ihr seid ein Mann, es gibt viele andere Möglichkeiten, die ihr tun könnt während ihr allein seid." Er drehte sich um und ging zum Kleiderschrank, ,,Und außerdem haltet ihr das Buch verkehrt herum!" Aus dem Augenwinkel, sah Jayden wie Law puderrot anlief, aber er wusste, dass Law jetzt seinen Gedanken nachgehen würde und versuchen wird sich wieder an alles zu erinnern, bevor er ins Bett geht.
Dann verschwand Jayden mit seinen Schlafklamotten hinter der Abtrennung.
Während dem umziehen plagte ihn nur ein Gedanke:
Hat der Idiot immernoch nicht bemerkt, dass er mit einer Frau im selben Bett schlief?

Himmel und Hölle zugleich || Trafalgar D. Water LawWo Geschichten leben. Entdecke jetzt