,,Er braucht dringend Flüssigkeit. Sehen Sie zu, dass er genug Wasser bekommt und anständige Mahlzeiten."
,,Ich?", entfuhr es Jayden. Er war hier der Kapitän, aber er wollte nicht den Eindruck vermitteln, dass er sich um Verletzte kümmert, sonst fangen seine Männer wieder mit der Sexismusscheiße an.
,,Sie oder irgendjemand sonst." antwortete Dr. Mihoru, der Trafalgars Körper abtastete, in dessen Mund sah und sogar unter die Lider blickte.,,Außerdem lasse ich Ihnen diese Creme da, die sollte ihm dringend jemand auftragen, ansonsten bekommt der junge Mann einen fürchterlichen Sonnenbrand."
Zur Tarnung schnaubend nahm Jayden dem Doc den Tiegel aus der Hand und gab ihm im Gegenzug das Kräutersäckchen des Händlers, mit dem Auftrag, es zu untersuchen, als es plötzlich an der geöffneten Tür klopfte.
Es war Chris. ,,Wie geht's ihm, Captain?"
,,Den Umständen entsprechend gut, aber es wird wohl noch 'ne Weile dauern, bis ich an Deck kommen kann. Sorgen Sie dafür, dass wir endlich auslaufen, ich übertrage Ihnen für die nächste Stunde das Kommando."
,,Aye, Sir!", rief Chris und war auch schon verschwunden, die Brust vor Stolz geschwellt.
Auch Dr. Mihoru verließ, eine Entschuldigung murmelnd, die Kajüte, er müsse den Kräuterbeutel untersuchen.Nun war Jayden mit Trafalger allein. Er verriegelte die Tür und drehte sich um. Dort, mitten in seinem Bett, lag ein splitternackter Mann, um den er sich jetzt kümmern sollte. Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Mit zitternden Knien schritt er durch den kleinen Raum, vorbei an seiner Waschgelegenheit, dem Schreibtisch, auf dem sein Logbuch lag, vorbei an dem Bett und ein paar Truhen, bis zur Fensterreihe, die sich über das Heck der Fregatte erstreckte. Jayden stützte die Ellbogen auf den Sims und nahm einen tiefen Zug der warmen, nach Salz, Seetang und Abfällen riechenden Luft. Über sich hörte er die Stimme seines Ersten Offiziers, der die nötigen Befehle zum Auslaufen gab. Die Cassandra legte bald ab und nahm Kurs auf England, wo Jayden den jungen Mann der Obhut seiner Eltern übergeben würde. Aber bis dahin waren es viele tausend Seemeilen - sie würden mehrere Wochen unterwegs sein.
Jayden zog sich sein Hemd über den Kopf, das noch feucht vom Flusswasser war, und genoss die Brise auf seinem "verschwitzten Körper. Dann schlüpfte er aus den nassen Stiefeln und der Hose. Im Nu trocknete die karibische Luft seine Haut, und er drehte sich um, zu einer seiner Truhen, aus der er saubere Breeches zog und sich überstreifte. Dann erst riskierte er wieder einen Blick auf Trafalgar. Der junge Soldat lag immer noch genauso da wie zuvor. Sein Brustkorb bewegte sich gleichmäßig, die spröden Lippen hatte er leicht geöffnet. Er musste völlig erschöpft sein.
Jayden griff nach dem Tiegel. Er enthielt eine dicke nach Mienze richende Creme, in die Jayden einen Finger tauchte. Anschließend setzte er sich auf die Bettkante, beugte sich über den großen Mann, der fast die ganze Länge des Bettes beanspruchte, und verteilte die Salbe vorsichtig auf dessen Lippen. Sie waren genau richtig geschwungen und passten optimal in Trafalgars Gesicht mit der hohen Stirn und der geraden Nase.
Abermals wurde sich Jayden bewusst, wie wunderschön der Junge war. Seine goldenen Wimpern ruhten wie zwei Mondsicheln auf den hohen Wangen, auf denen die Sonne zahlreiche Sommersprossen gezaubert hatte. Leider konnte Jayden die Flecken kaum erkennen, weil eine tiefe Röte das Gesicht des jungen Mannes überzog. Das erinnerte Jayden wieder daran, dass er eine Aufgabe zu erledigen hatte. Wo war er nur mit seinen Gedanken?
Er tauchte seine Finger tief in das kleine Gefäß und betupfte anschließend Trafalgars Wangen, seine glatte Brust, den flachen Bauch, Arme und Beine, bevor er begann, alles sanft zu verreiben. Sein Patient sollte nicht aufwachen, das wäre ihm zu peinlich gewesen. Noch nie hatte er jemanden gepflegt und einen nackten Mann bei Tageslicht dermaßen unzüchtig berührt.
Nachdem er sich beeilt hatte, Trafalgars Vorderseite einzucremen, drehte er ihn vorsichtig ein Stück, damit er den Rücken erreichen konnte. Dabei salbte er das muskulöse Gesäß besonders schnell ein, bis ein feiner Pfefferminzduft die Kabinenluft schwängerte. Dann ließ er Richard wieder auf den Rücken gleiten und bemerkte bestürzt, dass er einen wichtigen Körperteil vergessen hatte - für einen Mann zumindest. Frauen hatten sowas ja nicht. Halt s bei so durfte Jayden/ Jaydenne nicht denken! Was sollte er jetzt tun?
Er schluckte schwer, sein Puls raste.
,,Gold D. Roger steh mir bei." flüsterte Jayden, als er die Finger wieder in die kühle Masse tauchte und ...
Niemals zuvor hatte Jayden einen rasierten Penis gesehen. Wenn ich diesen Händler noch einmal über den Weg laufe ist er tot.Ein Mann seines Alters und Standes hatte bestimmt noch nicht viele Möglichkeiten gehabt, Erfahrungen zu sammeln. Ob er überhaupt schon einmal geküsst hatte?
Sein Passagier drehte den Kopf zur Seite, schlug jedoch nicht die Augen auf.
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Himmel und Hölle zugleich || Trafalgar D. Water Law
Fiksi PenggemarGestrandet, Verschollen, Vermisst, Verschleppt und Verkauft. Nach all dem, ohne Gedächtnis und ohne seine Teufelskräfte, gerät Law an eine Piratenjäger Crew. Und was hat das alles mit der Weltregierung zu tun? Wird seine Crew ihn finden und von den...