[5] Das sieht aus wie der Himmel, wahrscheinlich bin ich in der Hölle

113 6 1
                                    

Hustend und würgend lag der Arzt auf dem Boden, um endlich das ganze Meerwasser aus seinen Lungen zu bekommen, dabei hatte er nur einen Gedanken.
Wie erbärmlich!?
,,Das kann doch nicht war sein." Murrte Trafalger Law. Auf dem Bauch liegend, versuchte er blinzelnd den Sand aus seinen Augen zu bekommen. Erst danach konnte er sich umschauen und er sah

Sand.

Weißer Sand.

Wohin das Auge reicht.

Er drehte den Kopf und sah Palmen, Bäume, große tropische Blumen und ein paar Strandhütten.

Stöhnend setzte er sich auf, aus dieser Position konnte er sich auch nach hinten umdrehen und was er dort sah, ließ ihm den Atem stocken.

Schneeweiße Wolken.

Kein Wasser, nur diese bescheuert en Wattebausche.

Nicht nur dass, das gegen jedes Naturgesetz verstößt, dass er kennt, nein. Vermutlich wird es dadurch auch schwieriger hier wieder wegzukommen.
Alles in allem sah, dort wo auch immer er gestrandet ist, aus wie der perfekte Südseetraum einer jeden Frau.

Sein perfekter Albtraum.

Ihm war heiß, er war verschwitzt und überall kleben kleine Sandkörner. Seine sonst so akkurat sitzende Kleidung war verrutscht und dreckig. Aber das schlimmste war immer noch, dass er keine Ahnung hatte wo er war, keine Karte, nein noch nicht Mal einen Logport dabei hatte, sein Schwert war vermutlich noch bei seiner Crew, um die er sich auch Sorgen machte, im Stillen, und er hatte kein Geld bei sich.
Hoffentlich denkt meine bescheuert Crew nicht, dass mich diese Lappalie von Wasserstrudel umgebracht. Die sollen sich gefälligst auf die Suche nach mir machen? Wofür haben die denn eine Vivre-Card von mir?

Erst jetzt bemerkte der Arzt die brütende Sonne, die uneingeschränkten Zugang zu seinem Körper hatte.
Wie zur Hölle konnte ich bitte meinen Hoddie verlieren?
Er stand auf und unmittelbar tanzten kleine, schwarze Punkte vor seinen Augen und er fasste sich an den Kopf. Anscheinend lag er länger in der Sonne, als gedacht, wie hätte er sonst einen Sonnenstich bekommen können.
Nicht nur seine Fachkenntnisse als Arzt sagten ihm, dass er aus der Sonne heraus musste, auch sein gesunder Menschenverstand riet ihm dies.
Schwerfällig richtete er sich aus der gebeugten Haltung auf, die er auf Grund der schwarzen Punkte gezwungen war einzunehmen. Dann lief er Richtung der Palmen, um sich dort hinzusetzen. Natürlich nicht weil er erschöpft war, sondern weil man im Sitzen einfach besser nachdenken konnte.

Er schaute sich erneut um, von hier aus konnte man, Häuser erkennen. Wohl oder übel musste er sich dort hin begeben, um zu erfahren, wo er war.

Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es früher Nachmittag, der Gestrandete empfand es für eine gute Zeit, sich jetzt auf die Suche nach Antworten zu machen. So entferntere er sich vom Strand und fand sich einer langen Treppe gegenüber, welche er sogleich hochstieg.

Aus sicherer Entfernung betrachtete er kopfschüttelnd die Marktbesucher. In der Hoffnung, dass seine Sicht sich wieder klärte, welche anscheinend durch den Sonnenstich getrübt ist. Aber er sah immernoch die kleinen weißen Federschwingen, die aus dem Rücken der "Menschen" vor ihm gewachsen sind. "Menschen" wenn man diese überhaupt als solche bezeichnen konnte?
Er hatte zwar schon die Geschichten von den Himmelsbewohnern und den sogenannten E N G E L N gehört, doch es waren eben immer nur Sagen, Erzählungen, Gerüchte und Märchen gewesen. Und die Tatsache, diese jetzt leibhaftig vor sich zu sehen, ließ den Arzt doch an seinem Verstand zweifeln.
Was ihn letztendlich nur zu zwei möglichen Lösungen für diese Abnomali brachte.
Entweder er war gestorben und ist jetzt im H I M M E L oder
sämtliche Bücher, die er bisher gelesen hat, waren unvollständig, da in keinem Einzigem, über die Spezies "Engel" geschrieben wurde.
Beide Lösungen waren nicht besonders vielversprechend.

Natürlich konnte nicht einmal der Chirurg des Todes sagen, wie es nach dem Tod weiter geht, aber er konnte mit Sicherheit sagen, dass er sich nicht tot fühlt. Desweiteren kann er noch immer Atmen, Schmerzen empfinden, hat einen Blutkreislauf - sonst hätten schwarze Punkte vorhin nicht seine Sicht getrübt und seine Organe (Magen) funktionierten auch noch. Laut anderen Überlieferungen waren, dass eindeutige Anzeichen für ein Nicht Tod sein. Aus diesem Grund konnte er sich das was er vor sich sah nicht erklären.

Da er mit seinen Grüblereien zu keinem zufriedenstellendem Ergebnis kam, beschloss er nun doch auf die "Marktbesucher" zuzugehen. Irgendjemand würde ihm schon Antworten liefern.

Dass er damit zu 100% unrecht hatte, wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht.

Er trat aus dem Schutz der großen Bäume hervor und versuchte möglichst neutral, unauffällig und nicht wie ein Eindringling auszusehen. Dass ihm das aufgrund des fehlendem Oberteils und der nicht vorhandenen Flügel nicht gelang, musste man ihm nicht extra sagen. Er bemühte sich, keine allzu grimmige Miene zu ziehen, sondern "freundlich" auszusehen.

Zunächst jedoch betrat er von den "Wesen" unbemerkt den Platz und lief einige Schritte. Als ein kleiner Junge, an der Hand seiner Mutter, stehen blieb, auf ihn zeigte und fragte ,,Mama was ist das?" Verwundert blieb sie stehen und folgte mit den Augen dem Fingerzeig ihres Sohnes. Law war ebenfalls stehen geblieben und wartete die Reaktion der Mutter ab.
Plötzlich schrie diese erschrocken auf. Law der mit dieser Reaktion nicht gerechnet hat, regte sich keinen Millimeter. Natürlich hatten sie drei sofort die Aufmerksamkeit Aller. Kaum wurde er auch von anderen Frauen bemerkt, schrien noch mehr los, Kinder starten ihn mit großen vor Schreck geweiteten Augen an, einige ergriffen die Flucht und die Männer zogen ihre Schwerter. Einer packte den "Eindringling" von hinten am Hals und zog ihn hoch. ,,Was seid ihr und was wollt ihr hier?" Fragte eine bedrohliche Stimme.
Mittlerweile hat sich um die beiden ein Kreis aus "Wesen" gebieldet. Durch die Hand an Laws Hals, die ihm die Luft abdrückte, verließ seine Kehle nur ein trockenes keuchen. ,,Antworte!" Wurde er harsch angekeift.

Der Kreis teilte sich und jemand in Uniform trat hindurch. ,,Was ist das hier für ein Aufstand?" Fragte der Mann unfreundlich.

,,Officer, dieses ETWAS ist in unser Reich eingedrungen! Was sollen wir mit ihm machen?"
Der Officer trat vor die beiden und unmittelbar nachdem er den Flügellosen erblickte, erbleichte er. Er nahm seine Handschellen und machte sie um Laws Handgelenke. ,,Sie sind festgenommen!" Sagte er an Law gewannt, während dieser von dem Hintermann losgelassen wurde und daraufhin auf den harten Boden knallte. Zu den Stehenden sagte er ,,Macht euch keine Sorgen, wir werden aus ihm herausbekommen, wie er hier her gekommen ist, was er von uns will und uns um ihn kümmern." Dass er beim letzten Satz sein Gesicht zu einem diabolischem Grinsen verzog sahen alle.
Außer Law

Himmel und Hölle zugleich || Trafalgar D. Water LawWo Geschichten leben. Entdecke jetzt