Bracelet (2) - Go into darkness

Kapitel 16 ~ Die Probleme der Ewigkeit

„Irgendwie scheint mir das zu leicht.", Sagte ich schließlich als wir durch Light gingen. Ich hatte den Blick geradeaus gerichtet da ich den Anblick des weißen Grases nicht ertragen konnte das unter meinen Füßen eine gräuliche Färbung bekam. „Adam lässt Eovin und Damon einfach so frei. Da muss es doch irgendwo einen Haken geben. Und wir spazieren jetzt schon seit gefühlten Ewigkeiten durch Light und sind noch keinem einzigen Aniry über den Weg gelaufen. Das ist doch nicht normal! Von Nynah mal ganz zu schweigen."

„Ich denke überhaupt nicht dass Nynah uns hier aufsuchen wird." Antwortete Gabriel.

„Und wieso nicht?" fragte ich verwirrt.

„Penelope", fing Leon an „Schon mal daran gedacht, dass alles in Light aus Kristall besteht. Hier ist nur Wasser und Luft. Kein bisschen Feuer. Nynah ist hier nicht. Und sie kann wahrscheinlich auch nicht einfach so hier auftauchen."

„Moment.", stoppte ich ihn „Das bedeutet Adam hat uns einfach nur verarscht?!"

„Höchstwahrscheinlich ja." Meinte Paris.

Ich stöhnte genervt auf und seufzte schließlich. „Das alles ist nur meine Schuld." Murmelte ich.

„Deine Schuld?", wiederholte Gabriel „Ich denke dieses Wort trifft es nicht ganz."

„Warum nicht?" wollte ich wissen.

„Er hat Recht.", sagte Paris „Eovin hat einfach nur Langeweile. Das Problem eines jeden Psychopathen. Deswegen hatte sie auch einfach beschlossen lebende Menschen hier rauf zu holen und will jetzt schließlich deine Eltern töten."

Ich seufzte abermals.

„Vielleicht tut Eovin das Ganze aber doch nicht nur aus Langeweile.", murmelte Leon „Wer weiß? Vielleicht verfolgt sie mit alldem einen größeren Zweck von dem wir nichts wissen. Etwas, dass wir uns nicht mal vorstellen können."

„Wenn das wirklich war wäre, dann wäre das weitaus schlimmer als wenn sie das einfach nur aus purer Langeweile tun würde. Wenn Eovin wirklich ein Ziel verfolgt, dann würde sie es ganz gewiss bestimmt nicht aufgeben." beteuerte Paris.

„Aber sie wird mich doch nicht ewig jagen können!" platzte es frustriert aus mir hervor.

„Doch, das könnte sie höchst wahrscheinlich." Meinte Paris zerknirscht.

„Aber nur keine Sorge. Wir passen ja auf dich auf." Sagte Gabriel aufmunternd.

„Bin ich es überhaupt wert? Ich habe das Gefühl dass ihr zu viel Aufwand für mich betreibt." Gab ich traurig von mir.

„Mach dir keine Sorgen, du bist es wert." Meinte Gabriel. Er blieb auf der Lichtung stehen und zog mich in eine Umarmung. Ich könnte schwören dass meine Wangen rot wurden. Also entzog ich mich ihm.

„Also... kommen die anderen Elemente einfach so zu uns oder warten sie auf eine Einladung?" fragte ich.

„Ich glaube es wäre besser wenn ich euch zuerst zum Portal bringe." Meinte Paris.

„Das willst du immer noch machen?!" fragte ich schockiert und drehte mich zu ihm um.

„Ja? Warum auch nicht? Es ist schließlich nicht euer Kampf." gab Paris zur Antwort.

„Irgendwie aber doch." Sagte Leon.

„Nicht irgendwie, sondern es ist. Eovin will mich haben. Sonst niemanden. Das ganze Spektakel ist nur meinetwegen. Und ich will doch dann nicht einfach Zuschauer sein." Stellte ich klar. Im nächsten Moment breitete ich die Arme aus und rief gen Himmel. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach meinem Tod noch atmen kann. Aber ich spüre es dass du immer da bist, Luft." Und in diesem Augenblick blieb mir die Luft kurz weg. Eine leichte Brise flog über mich hinfort. Ich schnappte erschrocken nach Sauerstoff und wirbelte herum.