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Jungkook

"Jetzt komm schon, Taehyung. Jimin kommt auch alleine zurecht."

Taehyung schaut immer noch in die Richtung, in der Jimin gegangen ist und bemerkt gar nicht, dass ich versuche seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Allerdings habe ich mich schon lange daran gewöhnt, dass seine Aufmerksamkeit fast nur auf Jimin liegt.
Ich würde auch gerne so von ihm behandelt werden. So beschützerisch. Doch davon kann ich nur träumen. Er bemerkt nicht mal, dass ich mehr für ihn fühle als Freundschaft.
Dazu habe ich auch noch den Verdacht, dass er Jimin nicht nur als einen Kumpel sieht.

Aber was kann ich schon dagegen machen. Ich hätte mich nie in Taehyung verlieben sollen, dann wäre die Tatsache, dass er meine Liebe nie erwidern wird, nicht so schlimm.
Jedoch kann man sich leider nicht entscheiden, in wen man sich verliebt.

Taehyung wendet seinen Blick endlich ab, als Jimin außer Sichtweite ist und schaut letztendlich zu mir.

"Was haben wir jetzt nochmal?", fragt er mich völlig verpeilt.

"Sport mit der Nebenklasse. Erinnerst du dich?"

Was wäre dieser süße Idiot bloß ohne mich?

"Stimmt, tut mir leid. Ich bin manchmal viel zu verpeilt", entschuldigt er sich und lächelt mich dann auch entschuldigend an.

Währenddessen kann ich schon spüren, wie rot meine Wangen gerade werden.
Dieses Lächeln von ihm ist meine größte Schwäche, da er dann am Glücklichsten aussieht. Innerlich hoffe ich dennoch, dass ich eines Tages der Grund sein werde für dieses Lächeln auf seinem Gesicht.

_________

Später in der Umkleide warte ich wie immer auf Taehyung, der eine gefühlte Ewigkeit zum Umziehen braucht. Doch darüber beschwere ich mich nicht, da ich dadurch den Vorteil habe ihn in Ruhe dabei zuschauen zu können.

Er steht mit dem Rücken zu mir und zieht sich gerade sein T-shirt über den Kopf. Ich kann nicht anderes als auf seinen trainierten Rücken zu schauen und mir unbewusst über die Lippe zu lecken.
Aber was ich tue da, ich darf so nicht denken. Taehyung ist einer meiner engsten Freunde. Wenn er über meine Gefühle bescheid wüsste, wäre unsere Freundschaft schnell wieder vorbei.
Als mir das wieder einigermaßen klar wird, nehme ich schnell den Blick von seinen Rücken und stehe schließlich auf.

"Ich geh schon mal vor, Tae", sage ich schnell und warte nicht mal mehr auf eine Antwort.

So schnell es geht verlasse ich die Umkleide und lehne mich dann an die geschlossene Tür.

"Ist irgendwas passiert? Du siehst so ängstlich aus?", höre ich plötzlich jemanden sagen.

Augenblicklich zucke ich heftig zusammen und halte meine Hand an meine Brust. Mein Herz rast diesmal nicht wegen Taehyung, sondern wegen Seokjin, der mich so erschrocken hat.

"Tut das niemals wieder, Hyung", bitte ich ihn und versuch mich wieder zu beruhigen.

"Verzeih mir, ich wollte dich nicht so erschrecken", entschuldigt sich der Schwarzhaarige grinsend, aber wurde dann wieder ernst. "Aber jetzt sag schon. Ist es wieder wegen ihm?"

Seokjin hat mal wieder recht. Vor einiger Zeit habe ich ihn von meinen Gefühlen zu Taehyung erzählt, weil ich sonst niemanden hatte zum Reden.

Ich kann ja schlecht zu Jimin gehen, um mich bei ihm darüber auszuheulen, dass Taehyung sich in ihn und nicht in mich verknallt hat.

"Ja, ist es", geste ich Seokjin und lass mein Kopf hängen.

"Hey, kein Grund zum Traurig sein. Eomma ist ja hier und sorgt schon dafür, dass es dir besser gehen wird."

Seokjin legt seinen Arm um meine Schulter und zieht mich mit zur Turnhalle.

_________

Während des ganzes Unterrichts habe ich Taehyung so gut es ging ignoriert. Die ganze Zeit über bin ich bei Seokjin geblieben. Dabei tut er mir wirklich leid, weil unser neuer Lehrer in beinah jede Stunde fertig macht mit extra Übungen.

"Jungkook", sagt er schwer atmend am Boden liegend. "Wenn ich sterbe ... dann soll mein Grabstein Pink sein. Und ich will keine Blumen, sondern Super Mario Figuren."

Darauf sage ich nichts, sondern schüttel einfach grinsend den Kopf.

"So ihr könnt gehen. Das war es für heute."

Damit beendet unser Lehrer die Stunde und wir sind endlich befreit.

"Endlich! Ich hab es überlebt!", jubelt Seokjin und ist plötzlich ganz schnell auf den Beinen.
Erleichtert will er sich gerade auf dem Weg zu den Kabinen machen, als er dann plötzlich von Mr. Kim zurückgerufen wird.

"Alle außer du, Seokjin. Du bleibst hier und räumst alles auf. Allein."

"Womit hat eine Schönheit, wie ich, sowas verdient", jammert er wieder und wischt sich imaginiere Tränen weg.

Gerade als ich ihm meine Hilfe anbieten wollte, werde ich plötzlich am Handgelenk festgehaltenen.

"Lass uns gehen, Jungkook. Jimin wartet bestimmt und er soll die Pause nicht alleine verbringen", sagt Taehyung und zieht mich mit ihm mit.

Kurz schaue ich entschuldigend zu Seokjin, der mich aufmunternd an lächelt und drehe mich dann wieder um, um Taehyung bis in die Umkleide zu folgen.

Seokjin

Sobald die letzten Schüler endlich verschwunden sind, liegen Namjoons Hände auf meinen Hüften und ich spüre seine weichen Lippen an meinem Nacken.

"Musst du mich immer so foltern?", frage ich genervt, aber bin froh ihn nun endlich wieder nahe sein zu können.

"Tut mir leid, Prinzessin. Aber die dürfen doch kein Verdacht schöpfen", raunt Namjoon mir ins Ohr, während seine Hände unter meinem T-shirt verschwinden.

"Spielt keine Rolle mehr. Wie lange haben wir?", frage ich und sieh dabei zu, wie er mich entkleidet.

"Ich weiß nicht. Vielleicht zehn Minuten bis man sich fragt, wo du bleibst."

"Zehn Minuten? Das schaffen wir", grinse ich und lass mich von ihm flachlegen.

Happiness || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt