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Yoongi

'Nein, können wir nicht.'

Ziemlich überrascht starre ich auf das Blatt Papier. Das kam jetzt völlig unerwartet. Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?

Gerade als ich ihn nach dem Grund fragen wollte, geht die Tür wieder auf und Ms Hwang kommt rein.

"Das Nachsitzen ist vorbei. Ihr könnt gehen, Jungs", teilt sie uns lächelnd mit.

Sobald sie diese Worte ausgesprochenen hat, packt der kleine eilig seine Sachen zusammen, um zu gehen.

Währenddessen bleib ich immer noch vollkommen verwirrt auf meinem Platz sitzen. Ich schau ihm hinterher, wie er zur seiner Mutter geht und seine Arme kurz um ihren Körper schlingt.

Sichtlich darüber irritiert erwidert Ms Hwang die Umarmung ihres Sohnes. Beim Anblick der beiden muss ich schon ein wenig Lächeln.

"Okay, Jimin. Das reicht lass uns nach Hause gehen", sagt sie lächelnd zu ihm.

Als sie aber dann zu mir schaut, verschwindet ihr Lächeln sofort und Ms Hwang schaut mich streng an.

"Ich hoffe du hast die Zeit genutzt, um darüber nachzudenken, was du falsch gemacht hast, Yoongi. Hoffentlich sehen wir uns morgen im Unterricht."

"Ja, mal sehen", antworte ich bloß und verdrehe genervt meine Augen.

Daraufhin seufzt sie bloß und greift nach Jimins Handgelenk, um mit ihm zu gehen.

Bevor die beiden durch die Tür verschwinden, schaue ich ein letztes Mal in das Gesicht von Jimin.

Unsere Blicke treffen sich nur ganz kurz, da er dann woanders hinschaut. Doch trotzdem erkenne ich, dass seine Wangen ein wenig rot geworden sind, was mich zum Grinsen bringt.

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"Warst du schon wieder beim Nachsitzen?", bekomme ich schon zu hören, sobald ich in mein geliebtes zu Hause angekommen bin.

Seufzend verdrehe ich schon wieder meine Augen, da heute auch jeder meine Nerven strapaziert.
Naja, alle außer einer.

"Wenn du die Antwort schon weißt, wieso fragst du dann überhaupt?", antworte ich monoton und schau zu meinen Eltern.

"Wenn du die Antwort schon weißt, wieso fragst du dann überhaupt?", antworte ich monoton und schau zu meinen Eltern

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Meine leibliche Mutter Chaerin hört auf auf ihrem Smartphone zu tippen und schaut mich ebenfalls genervt an.

"Vielleicht, weil ich gehofft habe, dass du mal mit 'Nein' antwortest? Wie lange soll das bitte noch so weitergehen, dass du Nachsitzen musst, oder die Schule schwänzt!?", fragt sie mich und schaut mir wütend in die Augen.

Sobald ich ihren wütenden Blick sehe, lasse ich mein Kopf schuldbewusst hängen.

Aus dem Augenwinkel erkenne ich, wie meine Stiefmutter, Dara, Chaerin in ihre Arme zieht und ihr beruhigend über den Kopf streicht.

Die beiden könnten eigentlich nicht  verschiedener sein, aber ergänzen sich trotzdem perfekt. Genauso wie zwei Puzzleteile, die sich endlich gefunden haben.

Innerlich bewundere ich die beiden dafür, dass sie den anderen so akzeptieren, wie er nun mal ist und sich trotzdem lieben.

Mit so einem Menschen würde ich auch gerne glücklich werden. Doch das wird so gut wie niemals passieren, da alle nur den Unruhestifter in mir sehen. Dabei bin ich eigentlich das komplette Gegenteil.

"Nicht streiten ihr beiden", versucht Dara uns zu besänftigen. "Yoongi. Deine Mutter möchte doch nur, dass du nicht denselben Fehler begehst und die Schule ohne ein Abschluss verlässt."

"Du kannst alles machen, was auch immer du möchtest nach der Schule. Unsere Unterstützung hast du sowieso, aber bitte beende wenigstens die Schule", sagt Chaerin und sieht mich schmollend an. "Bitte."

Verzweifelt versuche ich keine Emotionen zu zeigen. Das gelingt mir jedoch überhaupt nicht, da meine Mütter einfach zusammen viel zu niedlich sind.

"Okay ihr habt gewonnen, also hört auf zu schmollen", seufze ich theatralisch, aber muss dann grinsen.

"Dann komm her und umarme endlich deine Mutter."

"Okay, aber welche?"

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Später am Abend sitzen wir zu dritt am Esstisch und beginnen das Essen vom Lieferservice zu essen bis ich plötzlich wieder an Mochi denken muss.

"Heute beim Nachsitzen war ich nicht allein", fange ich an zu erzählen. "Da war noch ein anderer Junge, der glaube ich jünger ist als ich und er ist der Sohn meiner Lehrerin."

Damit habe ich die volle Aufmerksamkeit der beiden und ich sehe, dass in ihren Augen etwas gefährlich aufleuchtet.

"Du hast ein Jungen kennengelernt?", fragt Dara mich hoch interessiert.

"Erzähl ich uns mehr von ihm", fordert Chaerin mich auf. "Sieht er hübsch aus?"

"Hat er gute Noten?", will Dara wissen.

"Ist er eher schüchtern oder offen?"

"Schwul, Bi, Pan oder Hetero?"

"Magst du ihn?"

"Steht er auf dich?"

"Könnt ihr beiden mal die Luft anhalten?", unterbreche ich das Verhör.

"Nein, du beantwortest ja auch nicht unsere Fragen also erzähl schon endlich."

"Sein Name ist Jimin soweit ich weiß und ich stehe nicht auf ihn."

"Noch nicht", murmelt Dara grinsend und trinkt aus ihrem Glas.

"Dara, ich meins ernst. Ich will nichts von den kleinen, aber er interessiert mich halt."

"Schon verstanden. Du willst nichts von ihm, aber nennst ihn kleiner", mischt sich nun Chaerin ein und grinst Dara an.

"Die Sache ist bloß er spricht kein Wort. Er hat seine Antworten auf ein Blatt geschrieben", erzähle ich ihnen.

"Ist er etwa stumm? Oder mag er es einfach nicht zu sprechen?"

"Nein, stumm ist er nicht, aber den Grund weiß ich auch nicht. Dabei würde ich schon gerne seine Stimme hören", sage ich zwar leise, aber nicht leise genug.

Dara stoppt mitten in ihrer Bewegung und sieht mich nachdenklich an.

"Na wenn du seine Stimme hören möchtest, Yoongi", sagt sie. "Wieso bringst du ihm dann nicht zum Reden?"

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Sorry, dass noch nichts spannendes bisher passiert ist.
Und ich möchte euch noch mitteilen, dass ich bei Jimin manchmal vielleicht Emojis verwende, weil er ja nicht spricht und alles was er 'sagt' irgendwo aufgeschrieben ist, oder auf seinem Handy getippt.

Na dann bis zum nächsten Mal & danke für die 200 reads :>

Happiness || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt